Kapitel 10
Entre amistad y amor
(dt: Zwischen Freundschaft und Liebe)Nach dem Familienfrühstück, dem Einfangen von Mona und eine Runde Abschiedsknuddeln, bestand meine Mutter darauf mich in ihrem grünen Mini nach Hause zu fahren.
Ich schloss gerade die Tür auf, als mir Sophia schon entgegen kam. „Wieso wohne ich eigentlich in eine WG, wenn meine Mitbewohnern eh immer weg ist?" –„Damit die Miete billiger ist." Ich stand vor ihr, überlegte gespielt und sah ihr dann in die Augen: „Gutes Argument." –„Also chiao, ich geh jetzt." –„Wie du gehst jetzt?" –„Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich sie dir heute Nacht entführe." Sergio schlang seine Arme von hinten um sie und gab ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. „Ich denke damit komme ich klar." Sergio hatte eine braune Surferfrisur und strahlend grüne Augen, weshalb er oft Kiwi genant wurde. Glück für mich, so blieb mir dieser Name erspart. Obwohl er durchschnittlich groß ist, wirke ich neben Sergio ziemlich klein. Er passte zu Sophia und das nicht nur aus optischer Sicht. Die blauäugige Blondine hatte Sommersprossen unter den Augen und war manchmal „etwas" aufgedreht, was wohl am spanischen Temperament liegt. „Also?" ,fragte Sergio im selben Moment. „Also was?" –„Er hat dich gefragt, ob er dir beim reintragen helfen soll." -„Nein, nein. Das bekomm ich schon hin." Ich schob Beide zur Tür raus und fügte hinzu: „Macht euch einen schönen Abend und schlaft gut." –„Ist ja schon gut. Wünschen wir dir auch, Mietpartnerin.", gab sie lachend zurück und dann schloss ich die Tür. Nachdem ich Mona aus ihrem Katzenkorb befreit und meine Klamotten in die Maschine geschmissen hatte, merkte ich das Celina bald kommen würde.
Ich wurde vom Türklingeln wach. Mist, ich bin wohl auf dem Sofa eingeschlafen. Auf dem Weg zur Tür sah kurz in den Spiegel im Flur. Ich sah nicht schlechter aus wie zuvor, aber auch nicht besser. Kaum war die Tür geöffnet, fiel Celina mir um den Hals. „Du musst mir alles erzählen. Wie ist er? Wie heißt er? Ist er es überhaupt wert?" –„Dir auch einen schönen Tag." –„Perdòn...Und, erzählst du's mir jetzt?" –„Wie kommst du eigentlich darauf, dass es einen er gibt?" –„Nun, ja. Du hast mich gestern angerufen, ich soll vorbeikommen, am Besten mit Schokobrunnen. 2. Hast du total verweinte Augen und 3. spür ich das." Sie stand bereits in der Küche und packte aus ihrer Tasche den Schokobrunnen, Schokolade und Filme. „Wie du siehst bin ich auf alles vorbereitet. Und da ich dich kenne, weiß ich das du bei all dem Gefühlschaos die Früchte vergessen hast." Mist. Sie zog jedoch eine Packung Erdbeeren und eine Packung Trauben aus ihrer Tasche. „Danke. Du bist ein Schatz." Ich gab ihr einen Kuss auf die Backe, nahm das Obst und begann es zu waschen. Kurz Zeit später saßen wir im Wohnzimmer mit Obst und Schokobrunnen und schauten Pretty Woman.
„Ok, jetzt erzähl. Ich halt's nicht mehr aus." Ohne vom Fernseher wegzuschauen antwortete ich ihr: „Was soll ich erzählen?" –„Na von ihm. Ich will alles wissen." Ich seufzte und sah zu ihr:„Na gut..."
Ich erzählte ihr alles, jedes Detail und das Einzigste, was sie am Ende sagte war ein „Aha."
Ich schaute sie enttäuscht an. „Was? Du könntest mir ja wenigstens die Wahrheit sagen." „Hä, das tu ich doch.", erwiderte ich ein bisschen wütend", oder denkst du ich hab mir das ausgedacht?" Es folgte Schweigen und Celina aß eine weitere Schokotraube „Du erwartest von mir, dass ich glaube, dass Fernando Torres mit dir Essen war?" –„Ähm...ja?" okay, das klingt sicher komisch, aber es war so. Ich muss doch irgend ein Beweis haben. Das Bild, genau. „Warte, ich beweis es dir." Ich holte mein Handy und strecke ihr es hin. „Guck, das hab ich gemacht, als wir bei den Glühwürmchen waren." Sie sah es stumm an. „Okay, ich glaube dir. Und wie ist er? Ist er wirklich so süß und nett?" ,fragte sie aufgeregt und lächelnd. „Ja, er ist so...wow." –„Wann seht ihr euch wieder?" –„Morgen." ,sagte ich leise mit einem mulmigen Gefühl. „Er gibt eine Autogrammstunde und mein Bruder möchte mit mir dahin." –„Hey, das ist doch super." –„Wenn du meinst..." –„Was heißt wenn du meinst? Das ist super. Rede mit ihm. Frag ihn wann ihr euch wieder trefft und, und, und..." –„Wir treffen uns nicht mehr."
„Wieso? Guck doch mal, er hat dich gefragt wo dein Lieblingsplatz ist und ob du oft dahin kommst. Er war mit dir Essen und dann spazieren. Und er hält dich nicht für ein Groupie." ,meinte sie zufrieden und stolz. Ich brach in Tränen aus: „Er hat gesagt schön dich kennen gelernt zu haben." –„Oh, oh, oh." Sie rutschte schnell zu mir rüber und nahm mich in den Arm: „So schlimm?" Ich nickt zur Bestätigung, schon längst nicht mehr fähig einen normalen Satz zu sagen. „Ich weiß einfach nicht...was mit mir los ist. Ich kenn...ihn doch gar nicht...nicht wirklich. Außerdem ist er...ist er...ein Star." –„ Er ist auch nur ein Mensch."
Oh man, sie hatte ja so recht. Doch dieser eine Satz, auch wenn ich mich im ersten Moment darüber gefreut habe, dass er so etwas sagt, verursachte bei mir ein schlechtes Bauchgefühl. Der Gedanke, dass es ihm vielleicht wirklich gefreut hat, aber er mich eigentlich nicht mehr sehen will, schien mir zu einleuchtend. so dass ich andere Gedanken verdrängte. Ja ich steigerte mich ziemlich in die ganze Sache rein, oder? Ich meine, wollte ich nicht realistisch bleiben? Super realistisch, hier zu sitzen und zu weinen, weil Herr Torres sich nicht bei mir meldet und ein 2. Date mit mir will. Mal im Ernst, es gab noch nicht einmal ein erstes Date. Ich hätte am liebsten laut geschrieen in der Hoffnung mich so von dem Chaos in meinem Kopf zu befreien. Das wollte ich Celina jedoch ersparen.
Stattdessen wischt ich mir die Tränen weg und meinte innerlich: Sei stark, Kate. Sei realistisch!
„Wieder alles okay. Du kannst mich wieder los lassen, aber danke." Sie lächelte mich besorgt an: „Ist schon ok. So etwas ist doch Ehrensache." –„Und was soll ich jetzt machen? Also im Bezug auf meinen Bruder?" –„Du solltest alleine schon ihm zu liebe hin gehen." –„Ja ich weiß." –„Außerdem, wenn du nicht gehst, müsstest du ihm erklären wieso und ich glaube das ist nicht in deinem Sinn. Glaub mir, zu erklären warum seine so Torres-verrückte Schwester auf einmal nicht mehr zu ihm gehen will." –„Ich bin nicht verrückt!", wehrte ich mich gespielt beleidigt. „Sei einfach ganz normal. Du siehst ja dann wie er reagiert." Oder ich halte mich einfach im Hintergrund. Das wird wohl das Beste sein. „Wann ist die den morgen, damit ich weiß wann ich gehen muss." ,fragte sie lächelnd. Sie wusste das sie jetzt nicht fragen sollte, ob ich Fernando liebe oder weshalb ich so ein Chaos im Kopf habe. Und ich war ihr dankbar darüber, schließlich wusste ich ja selbst noch nicht, weshalb es in meine Kopf so voll und doch so leer ist. Himmel. „Um 3 Uhr, aber ich muss vorher noch was erledigen und mein Bruder abholen. Kann ich mir dein Auto ausleihen?" –„Klar, ich brauch's nur am Dienstag wieder." „Ich stehle es dir dann morgen abend wieder hin und werfe dir den Schlüssel in den Briefkasten." –„Vale!" –„Aber er ist genau so nett, wie er immer beschrieben wird und auch total Gentleman und er ist verdammt..." –„Süß?" –„Si!", quietschte ich etwas kindisch. Etwas kindisch? Oh man, das war verdammt kindisch.
Wir quatschten und aßen noch eine ganze Weile und das nicht nur über Fernando. Celina und ich schliefen in meinem 1,40m breitem, schwarzen Metallbett. Mein Zimmer war schön eingerichtet. Ich liebte das Bett. Es war und ist immer noch mein Himmelreich. Man schläft dort wie auf Wolken und das ist nicht übertrieben.
Das Bett stand in einem Eck meines Zimmers, daneben ein passender Nachttisch und ein Regal gegenüber vom Bett. Auf ihm lagen eine Menge Bücher, CD's und meine selbstgeschriebenen Bücher und Gedichte. Ein schwarzer Standspiegel und von der Decke hängende schwarze Streifenvorhänge grenzten meinen Schlafbereich ab. Wenn man mein Zimmer betrat kam man jedoch erst in den Wohnbereich. In ihm gibt es einen weißen Schrank, einen weißen Schreibtisch, eine weiße Kommode und eine rote Couch, welche vor den Fransen standen, die an meinem Fußende des Bettes hingen, und ein Couchtisch aus Glas. Der Boden war ein PVC in Kirschbaumoptik, die Wand an der mein Bett stand war rot, die restlichen Wände waren weiß gestrichen. Außerdem hing am Kopfende meines Bettes ein Traumfänger und an der roten Wand ,an welcher mein Bett ebenfalls steht, hing eine Spanienflagge. Eine riesige Spanienflagge. Viva España!
„Kate? Kate? Der Name sagt mir nichts." – „Der Name muss dir was sagen. Wir waren schließlich zusammen Essen." Ich war völlig außer mir vor Wut und ballte meine Hände zu Fäusten. Wie konnte er es nur leugnen. Er klang schon ziemlich verzweifelt: „Ich kenne Sie wirklich nicht, tut mir Leid." –„Bist du auf den Kopf gefallen und hast dein Gedächtnis verloren oder bin ich dir etwa peinlich?" Oh, verdammt! Das hätte ich wohl nicht sagen dürfen. Oh Gott, alle schauten schon zu mir, aber ich war einfach zu wütend, hatte mich schon zu sehr in das Ganze hinein gesteigert, so dass es zu spät war, um einfach aufzuhören. Plötzlich kam mir die Idee, um den werten Herr Torres auffliegen zu lassen. „Ich kann's Beweisen!", meinte ich selbstsicher und suchte krampfhaft das Bild von ihm auf meinem Handy, doch es war nicht da. Ich ging immer wieder meine ganzen Bilder durch, aber ich konnte es einfach nicht finden. Mist! Spätestens jetzt würden mich auch die letzten Zweifler für eine Psychopatin halten. Schließlich sah ich entsetzt in seine braunen Augen. Wo war das Bild? Ich spürte eine leichtes Ziehen an meinem T-Shirt. Ich konnte den Blick nur schwer von Fernando lösen und wollte es einfach nicht wahr haben. Mir liefen vor Wut und Verzweiflung Tränen über die Wangen und als ich in die besorgten Augen meines Bruders sah, musste ich meinen Tränen völlig hingeben und brach erbritterlich in Tränen aus. Steven versuchte mich zu beruhigen, versuchte zu verhindern, dass ich mich noch tiefer in die Scheiße reite und fragte schüchtern:„Kate, wir sollten gehen. Kate? Kate?..."
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Te quiero - Träumen erlaub
FanfictionDie Liebe zwingt dich dazu Dinge zu tun, welche du vorher nicht für möglich gehalten hast. Kate versucht nicht aufzufallen, zum Schutze ihrer Familie, doch dann tritt jemand in ihr Leben, der genau das tut und plötzlich steht Sie vor der Entscheidun...