Tarde para dos.

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Kapitel 17

Tarde para dos.

(dt: Abend zu zweit.)

Langsam nahm er seinen Finger von meinem Mund und lächelte mir zu. Ich war immer noch in dem Moment gefangen und merkte erst jetzt, dass er ausgestiegen war, als ich die Autotür zuschlagen hörte. Was sollte das jetzt? Einfach aus dem Auto gehen, wenn der Augenblick gerade doch so schön hätte enden können. Ach, Fernando. Komm schon, was wäre jetzt so schlimm gewesen. Nur ein kleiner Kuss... Ok, stop! Kate, werd wieder normal!

Ich erschrak als sich meine Autotür öffnete. Ach so, deshalb ist er ausgestiegen. Ertappt lächelte ich ihn an, er grinste nur. „Den Gesichtsausdruck kenn ich." Echt? Oh Himmel, jetzt ist alles zu spät. Er weiß es. „Geb's zu, du denkst schon wieder nach." Was? Ich musste kichern. Und ich dachte schon er... Aber nein, wo nichts ist, kann man auch nichts finden.

„Willst du nicht aussteigen?"- „Ich schätze das wäre keine schlechte Idee." Ich lies die Tür hinter mir zufallen. Er legte seinen Arm vorsichtig an meine Hüfte, dann liefen wir auf das Hotel zu. „Ich hab ein paar Filme da. Hast du Lust noch welche mit mir zu gucken?" –„Also...Ich...Musst du morgen nicht früh raus?" Er lachte und sah zu mir runter: „Nein, morgen muss ich nicht früh raus. Wir haben frei. Also, hast du Lust?" -„Äh...Na ja...Also...Eigentlich schon. Wenn ich...schon mal...hier bin." Ich weiß nicht, aber mein Herz pumpte ziemlich schnell. Das ist doch nicht normal. Dazu kam, dass uns alle anstarrten. War ich deshalb so nervös? Oh Gott und sein Arm an meiner Hüfte wirkte gerade auch nicht wirklich beruhigend. Im Gegenteil, es machte mich nur noch nervöser, da ich nicht wusste was ich davon halten sollte. Die Geste war nett, keine Frage, aber doch ungewohnt und verwirrend. Was wollte er damit sagen? Es war sicher nur freundschaftlich gemeint. Okay genug Selbstgespräche. Ich sollte wenigstens einen Abend alles vergessen. Abschalten und genießen wie es ist. Mich freuen auf das was kommt.

Weich lächelnd sah ich zu Fernando auf. Sein schönes Gesicht mit den vielen Sommersprossen und den wunderschönen, braunen Augen. Ich spürte, dass sein Arm sich bewegte und leider meinen Körper verlies. Schade. „Wir sind da. Willkommen in meiner Übergangswohnung.", grinste er und schloss die Tür zu einer Suite auf. Als ich sie betrat, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich dachte ja schon das Hotel von innen und außen wären Luxus und Glamour pur, aber das übertraf alles. Wahrscheinlich weil meine Ansprüche nicht so hoch sind. Okay aber man sah dem Hotel den 5 Sterne Standart einfach an.

Nun stand ich also in einem riesigen Raum, welcher wohl als Wohn- und Esszimmer diente. Ebenfalls fand man hier eine Küche und trotzdem war der Raum locker eingerichtet. Dazu kam die fantastische Aussicht auf Madrid durch die Panoramawand. Fasziniert ging ich darauf zu und ignorierte, dass Torres mich lächelnd betrachtete. „Fernando, das ist ja...fantastisch. So was hab ich noch nie gesehen." Ich drehte mich strahlend zu ihm um. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und spielte mit den Füßen. „Wie ich schon sagte, dass ist mehr Luxus als nötig." –„Ja, das hast du gesagt." Ich lachte und ging zur Garderobe um meine Jacke aufzuhängen, anschließend setzte ich mich auf die Couch. „Was willst du für ein Film sehen?" –„Egal, ...nur...", ich stockte, weil es mir etwas peinlich war. „Alles klar?" Er sah mich besorgt an. Ich wurde etwas rot und sagte leise: „Alles außer Horrorfilme. Ich kann so was einfach nicht sehen." –„Schade, dann scheiden schon mal 90% der Filme aus.", grinste er ironisch. Er ging zum Fernseher und holte aus der Kommode ein paar DVDs. „Ich hoffe du findest etwas." –„Bestimmt." Ich lächelte ihm noch kurz zu und beschäftigte mich dann mit den DVDs. Grinsend zog ich eine raus und hielt sie ihm hin. Ich hätte schwören können er wurde rot. „A-also, die ist von meiner Schwester.", versuchte er sich rauszureden und war sichtlich nervös. „Wenn du nichts dagegen hast würde ich das gern sehen." Er schüttelte den Kopf und legte die DVD ein.

Wir hatten uns also für Nothing hill entschieden. Ja, man könnte sagen es passt wie die Faust aufs Auge. Ein Star trifft auf Normalo und sie lieben sich. Na ja, zumindest passte es so in etwa. Fernando und ich liebten uns ja schließlich nicht. Ich hatte jedoch den Film ausgewählt, weil es der einzigste Liebesfilm war den er besaß. Okay, das verwundert mich jetzt auch nicht wirklich.
Wir machten es uns auf der Couch gemütlich, Fernando saß dicht neben mir und ich kuschelte mich in eine Fleecedecke. Fernando hatte noch irgendwo Kekse gefunden und bevor ich weiter darüber nachdachte, wo er sie gefunden hat, aß ich schon. Ich hatte ihn ohne Wiederworte dazu gebrach einen Liebesfilm zu schauen. Ja, es war leichter als gedacht, stellte ich grinsend fest.

Wir saßen jetzt schon die ganze Zeit stumm nebeneinander, was jedoch besser war als die Peinlichkeit die jetzt kam. Es tut mir Leid, ich gehör nun mal zu den Mädchen die an romantischen oder trauigen Stellen weinen. Fernando sah mich von der Seite an und rutschte ein Stück rüber. Ich hielt mein Blick weiter auf den Fernseher geheftet und zog die Decke enger an mich. Fernando rutschte noch ein Stück zu mir und es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis er endlich seine Arme um mich legte. Oh man, es war so ein erleichterndes Gefühl, als würde die Welt still stehen. Fernando zog mich etwas zu sich und strich mir sanft über den Rücken. Eine Weile saßen wir nur so da und als das Happy End kam, war wieder alles in Butter. „Wieder alles okay?", fragte Fernando und strich mir immer noch sanft über den Rücken. Ich hatte mich mittlerweile gegen ihn gelehnt und meinen Kopf auf seine Schulter gebettet. Na ja, so weit das ging. Er ist doch um einiges größer als ich.

Oh, wo wir doch schon beim Thema sind, ich hatte da ja noch eine Frage. Tja, leichter gesagt, als getan. „Du, Fernando? Schaust du eigentlich oft solche Filme?" –„Was für Filme?...Ach so, du meinst Liebesfilme. Na ja, wenn ich Besuch hab und der des gucken will, wieso nicht?" Er lachte leise und sah kurz von mir weg, um mir einige Sekunden später wieder tief in die Augen zu schauen. „Ich schaue so was gern. Da gibt es auf jeden Fall immer ein Happy End und...nun ja...also ich hab eben ne romantische Ader." Nando grinste mich an und sah echt süß dabei aus. Sein Blick wurde etwas weicher und er legte eine Hand auf meine Wange. Sein Daumen strich sanft auf und ab. Hey, Kate was machst du da? Oder besser, Fernando was machst du da? „Bist du eigentlich romantisch?", fragte ich um ein bisschen der Situation Herr zu werden. Er zuckte mit den Schultern. „Ich schätz das musst du meine Freundin fragen?" -„Hast du Eine?", fragte ich ohne zu zögern nach dieser Steilvorlage und die Antwort schien mir wichtiger, als sie es sein sollte. Dios, was ist mit mir los? Fernando, jetzt antworte doch. Hatten die zwei Mädchen Recht?

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt