Hermanos menor, gran efecto.

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Kapitel 11

Hermanos menor, gran efecto.
(dt: Kleine Brüder, große Wirkung. )

Ich schlug die Augen auf und starrte in Celinas Gesicht:„Endlich ich ruf dich schon die ganze Zeit. Du hast vielleicht tief geschlafen. Ich war schon fast dabei dir ein Glas kaltes Wasser über den Kopf zu schütten." Über mich gebeugt sah sie mich gespielt wütend an. Ich dagegen lächelte und meinte: „Buenos días." –„Was heißt da Buenos días? Es ist bereits 12 Uhr" –„Oh Gott!" -„Genau. Ich muss jetzt gehen, da ich noch einkaufen gehen muss, bevor ich arbeiten geh. Der Autoschlüssel liegt auf dem Tisch. Viel Spaß heute.", lachte sie und stand auf. „Danke werd ich haben." Sie war schon fast aus der Tür als sie sich noch mal umdrehte und lachend meinte: „Und wehe mein kleiner Schatz hat nachher einen Kratzer." Schwungvoll sprang ich aus dem Bett und rannte auf sie zu. Als ich sie stürmisch umarmte sagte ich ebenfalls lachend: „Keine Panik auf den pass ich auf."
Gemeinsam gingen wir zur Tür und verabschiedeten uns. Ich ging duschen und zog mir ein weißes, knielanges Kleid, einen Strohhut, einen schwarzen Gürtel und weiße Keilballerinas an. Eine helle Ledertasche und das Outfit war perfekt. Ich fuhr in die Stadtmitte und kaufte ein Fußball mit Spanienflagge drauf, war ja nicht all zu schwer, so was in Madrid zu finden. Anschließend holte ich meinen Bruder daheim ab.

„Wow, wo hast du denn den Smart her." –„Den hab ich von Celina geliehen. Hier fang." Ich warf ihm den Ball zu. Er fing ihn gerade so auf. „Da kannst du sie drauf unterschreiben lassen." –„Danke." Er grinste mich frech an und stieg in den gelben Sportsmart ein. Es war verdammt schwer in der Stadtmitte jetzt noch einen Parkplatz zu finden. Ich parkte deshalb etwas außerhalb. „Sorry, aber ich glaube wir müssen ein Stück laufen." Doch mein Bruder stand bereits draußen. Ich konnte gerade noch das Auto abschließen, da zog er mich bereits am Arm Richtung Marktplatz. „Oh Gott ist hier viel los." ,ich hielt mir vor entsetzen die Hände vor den Mund. Der ganze Platz war gefüllt mit Menschen und am anderen Ende konnte man eine Bühne erkennen. „Glaubst du es wären weniger, wenn nur Torres gekommen wäre?" Ich schaute zu meinem Bruder und konnte von seinem Gesicht nicht ablesen, ob die Frage ernst gemeint war. Das Torres nicht alleine kommt, war mir jedoch neu. „Ach es kommen noch andere Spieler? Schön das ich das auch mal erfahre, Steven. Steven?" Doch da war er schon in der Menge verschwunden. Hilflos versuchte ich mit ihm Schritt zu halten, aber es schien, als ob die Leute um ihn herum, wie Luft wären für ihn. Während er also einen Spaziergang machte, durfte ich mich an den verschiedensten Menschen vorbeiquetschen. Meinem Unterbewusstsein wurde erneut schleichend klar, wie unrealistisch es doch war. Diese ganze Geschichte mit Fernando Torres.

Daran wollte ich jetzt nicht denken und versuchte mich abzulenken, indem ich mich auf meine schmerzenden Körperteile konzentrierte. „Oh, heute Abend werde ich sicher blaue Flecken haben." ,murmelte ich vor mich hin, während ich weiter lief. „Hoffentlich, Drängler!" ,rief mir eine männliche Stimme hinter her. Wir standen ca. in der 2. Reihe, als ich Steven endlich erreichte und ihm eine Standpauke halten wollte: „Jetzt mach mal halblang, Kleiner. Was fällt dir eigentlich ein, einfach weg zu laufen. Dir hätte sonst was passieren können und außerdem was sollte..." –„Wow..." Wow?
Er sah auf die Bühne und ich folgte seinem Blick. Cesc Fabregas, David Villa, Xavi, Iker Casillas und Torres saßen an einem langen Tisch. Verdammt. Ich klatschte mit meiner Hand an die Stirn und schaute nochmals hoch. Wow. Echt unglaublich die mal live zu treffen. Der Reihe nach sah ich jeden genauer an, bis mein Blick auf ihm ruhte. Oh Gott, nein. Ich kann da auf keinen Fall hoch. Das ist ja mal voll peinlich. Ich werd sicher was total dummes tun und mich blamieren. „Ich weiß ja nicht wie lange du ihn noch anstarren willst, aber ich geh mir jetzt Autogramme holen." Ups, peinlich.„ Ich kann nicht." Wenn ich mir jetzt, nach allem was passier ist, ein Autogramm hol, denkt er sicher ich bin nur ein hysterischer Fan. Und das war's dann. „Ich kann das nicht!" –„Und wieso nicht? Sag bloß du magst ihn nicht mehr. Oh Gott, das 7. Weltwunder." Ich gab ihm einen Stoß in die Rippen. „Hallo? Geht's noch?", fragte er mich etwas wütend und blinzelte mich böse an. „So schlimm bin ich jetzt auch nicht." ,sagte ich und in dem Moment tat mir meine grobe Aktion schon wieder Leid. Ich machte eine kurze Pause, um über Ausreden nach zu denken, doch das Einzigste was dabei raus kam war:„Ich bin zu schüchtern."
Er schaute mich verwundert an, lachte aber dann und meinte als er ging: „Ich bring dir welche mit." Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Mein Bruder ging der Reihe nach, was bedeutet das Nando zum Schluss kam. Sie unterhielten sich, während Fernando den Ball signierte und ich wüsste zu gern über was. Als mein Bruder plötzlich auf mich zeigte, schaute ich schnell zu Boden. Oh Gott, die reden über mich. Als ich wieder hoch sah lachten sie und ich tappte nervös von einem auf den anderen Fuß. Froh das mein Bruder wieder da war, wollte ich sofort alles wissen.

„Grüße von Torres." ,meinte mein Bruder grinsend, als er mir 5 Autogrammkarten gab. Irritiert schaute ich zu meinem Bruder und dann hoch zu Fernando. Der sah gerade zu mir. Hilfe, Blickkontakt. Ich lächelte ihm zu und wusste dass ich sicher rot wurde, weshalb ich froh war, als Steven mich aus der Menge zog. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Fernando mir ebenfalls zulächelte.

„Steven?" –„Ja?" –„Worüber hast du mit Torres geredet?" –„Über Fußball.", sagte er und lief lächelnd neben mir her. Nach einer kurzen Pause, sah er von seinem Ball auf, zu mir. „Und über dich." –„Was?", fragte ich geschockt. „Keine Panik. Er wollte nur wissen mit wem ich hier bin. Was mich jedoch verwundert ist, das er ziemlich überrascht gefragt hat: Was sie ist deine Schwester? Aber er wirkte irgendwie froh darüber..." Oh mein Gott. War er wirklich froh darüber oder lachte er mich aus? „Wieso froh?" –„Er sah dich an und lächelte. Erklärung genug?" Ich nickte betrübt. Männer. Für sie schien immer alles einfach und eindeutig zu sein. „Er hat mich dann noch gefragt, ob du kein Fußballfan wärst, dann musste ich lachen. Ich meine, du und kein Torresfan? Unglaublich. Auf jeden Fall hab ich es ihm gesagt. Also zumindest das du ihn magst. Und das du schüchtern bist."
Na toll und jetzt? Ich kann mich nie wieder der Öffentlichkeit zeigen. Mein Leben ist ruiniert. Okay das war jetzt übertrieben. „Aber sieh's positiv. Er hat dir ein Autogramm gegeben ohne das ich ihn fragen musste." –„Super Trost." ,sagte ich niedergeschlagen. „Komm lass uns gehen." Ich steckte die Karten in die Tasche und wir gingen zum Auto. „Hat es dir wenigstens gefallen?" ,fragte ich nach einer Weile. Mit einem zufriedenem Lächeln nickte er. „Es war super und die sind alle voll nett. Gehen wir das nächste Mal wieder hin." –„Können wir machen, wenn ich Zeit hab." Oh man. Ich muss die ganze Zeit an Fernando denken. Er hält mich jetzt sicher für einen Groupie. Wut und Trauer kam in mir auf. Ich war auf niemand speziell sauer, sondern einfach auf die momentane Situation. Das Leben hasst mich und Torres jetzt wahrscheinlich auch. Ich seufzte. War das alles so kompliziert oder bilde ich mir das nur ein?

„Also, adios hermano." -„Adios, tata." Endlich allein. Ich lächelte ihm nochmals zu und fuhr dann zu Celina. Sie wohnte auch in Madrid. Ein paar Straßen weiter von ihrer Wohnung entfernt war eine Tankstelle. Ich wollte wenigstens wieder voll tanken, wenn ich schon ihr Auto nehmen durfte. Nachdem ich das Auto bei ihr abgestellt und den Schlüssel in den Briefkasten geworfen hatte, fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Daheim angekommen begrüßte mich eine leere Wohnung und erdrückende Stille. Ich schmiss Schlüssel und Tasche auf den Esstisch und schaltet das Radio ein. Es kamen Nahrichten. Wow schon 17 Uhr. Es scheint nichts Weltbewegendes passiert zu sein. Ich nahm eine Flasche Eistee aus dem Kühlschrank, wie ich ihn liebte, und sah auf mein Handy. Fernando strahlte mich an und sein Lächeln war einfach unbeschreiblich.

Nachdem ich Celina ein kurze SMS geschickt hatte, dass ihr Auto wieder vor ihrer Haustür steht, versicherte ich mich ob ich wirklich alleine war. Wo Sophia schon wieder steckt? Auf meiner Suche bemerkte ich den Zettel neben dem Telefon:

Hey Kate,

bin für ein paar Tage bei Serio, du hast also sturmfrei. :D
Tequiero
Sophia

Na toll. Ein paar Tage pure Einsamkeit. Ich seufzte und griff in meine Tasche. Beim Anschauen der Autogrammkarten musste ich an Steven denken. Er ist der beste Bruder auf der Welt. Klar manchmal gab's Stress, aber seid ich ausgezogen bin läuft es traumhaft. Die Karte von Torres legte ich zur Seite. Ich wollte jetzt nicht an ihn denken. Nach und nach las ich die Fakten über die Spieler auf der Rückseiten der Karten durch, doch es gelang mir nicht Nando aus dem Kopf zukriegen. Shit. Also nahm ich doch Fernando's Karte. Hat er ein Talent, welches ihn auf jedem Foto gut aussehen lässt?
Vielleicht bin ich auch einfach nicht neutral genug, um das beurteilen zu können. Ich musste über mich selbst lachen.
Ich hatte auf jeden Fall das Talent mich in alles hineinzusteigern und so aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Herzlichen Glückwunsch, gratulierte ich mir lachend selbst. Als ich die Karte umdrehte, bemerkte ich, dass jemand etwas auf die Rückseite geschrieben hat. Es sah aus wie Fernando's Schrift.
18:00 an deinem Baum
Äh...qué?

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt