Interrogatorio de amigos.

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Kapitel 56

Interrogatorio de amigos.
(dt: Verhör von Freunden.)


Nach einer Ewigkeit, die für mich trotzdem viel zu schnell vorbei war, löste sich Fernando wieder etwas von mir. Seine Stirn ruhte an meiner und seine Daumen streichelten sanft meine Wangen. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, weil ich Angst hatte dann aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein Traum war. „Ich liebe dich, Kate.", hauchte er leise, weshalb ich die Arme um ihn legte und mich an ihn schmiegte. Ich konnte meine Gefühle nicht beschreiben, aber ich wusste einfach dass es richtig war. Die Sonne war nun ganz verschwunden und in den Häusern gingen die Lichter an. Barcelona bei Nacht hatte seinen ganz eigenen Charme. Wir Spanier liebten die langen Sommernächte und es war ständig was los, aber Barcelona übertraf das. Man glaubte die Stadt würde nie ruhen, was vielleicht auch an den vielen Touristen lag. Ich sah auf das Lichtermeer und begann etwas zu frieren, da von dem Meer ein kühler Wind wehte. Fernando bemerkte es und löste sich etwas von mir. Er ging zu der Decke auf dem Boden, hob sie auf und legte sie mir um die Schultern. Ich lächelte ihn an und kuschelte mich in die Decke: „Weißt du noch, als wir vor dem Haus meiner Mutter standen und wir die Glühwürmchen gesehen haben? Das Bild, das ich damals gemacht hab ist immer noch mein Handyhintergrund." Nando begann zu schmunzeln und zog mich wieder in die Arme: „Dann müssen wir ein Neues machen. Eins auf dem wir beide sind." Wieder musste ich lächeln und konnte es kaum erwarten. Fernando war für mich der hübscheste Mann auf der Welt. Ich könnte zehntausend Bilder mit ihm machen. „Wir müssen noch eines in Barcelona machen. Als Erinnerung, an unsere erste Reise.", lächelte ich. Es war nicht nur meine erste Reise gewesen, nein sie hatte auch so vieles für mich verändert. Ich bin das erste Mal geflogen und das erste Mal aus Madrid raus gekommen. Ich war in einer Disko im VIP-Bereich und in einem noblen Restaurant essen. Fernando war eifersüchtig gewesen, auf mich, weil ich mit einem anderen Kerl getanzt hatte. Und allem voran, hatte ich Fernando Torres geküsst und war nun mit ihm zusammen. Ich hatte einen Freund, den wundervollsten Mann auf der Welt. Auch wenn wir uns gestritten hatten, so liebte ich ihn. Ich hatte es endlich eingesehen. „Schade das ein paar Wolken am Himmel sind. Von hier kann man nachts gut die Sterne sehen.", meinte er während er zum Himmel sah. Ich folgte seinem Blick und sah die schwachen, funkelnden Punkte, welche mit aller Kraft versuchten durch die Wolkendecke zu strahlen. „Das macht nichts Fernando, es ist auch so wunderschön.", flüsterte ich glücklich und musste erneut breit grinsen, als ich zu ihm sah. Ich suchte seine Hand und nahm sie fest in mein, woraufhin er zu mir sah und mir ebenfalls ein Lächeln schenkte.

Fernando und ich waren noch eine Weile im Park geblieben. Nach und nach hatten sich auch die Wolken etwas verzogen und wir sahen wie die Sterne mit den Lichtern der Stadt um die Wette leuchteten. Dann waren wir aber nach Hause gefahren und Nando schloss gerade die Haustür auf, als ich flüsternd fragte: „Glaubst du David schläft schon?" Er begann daraufhin nur zu lachen: „Nie im Leben! Dafür ist er viel zu neugierig." Ich musste schmunzeln, weil ich das Fernando aufs Wort glaubte. Ich freute mich schon darauf, auf Davids funkelnden Augen wieder wie ein kleines Kind zu Weihnachten und wie er uns aufgeregt Löcher in den Bauch fragte. Und noch mehr freute ich mich darauf auf jede seiner Fragen eine Antwort zu geben. Am Liebsten würde ich jetzt jeden anrufen, den ich kenne und es jedem erzählen. Ich war so glücklich, das ich die ganze Welt umarmen könnte. Kaum standen wir im Flur kam auch schon ein energiegeladener Asture auf uns zu. Sein Grinsen wurde größer je näher er auf uns zu kam. „Es hat geklappt!", rief er dann und zog uns beide in seine Arme, „Ihr müsst mir alles sagen! Ich will alles wissen. Jedes Detail!" Lachend löste ich mich etwas von den Beiden: „Du bist ja schlimmer als meine Freundinnen." Wenn die einmal Lunte gerochen hatten, waren die nicht mehr aufzuhalten. Vor allem Sophia schaffte es, immer wenn man dachte, man hätte den Fragenkatalog durch, noch eine Frage zu stellen. Ich hatte das Gefühl, dass Reporter das wohl so an sich hatten, war ja schließlich auch ihr Job, den Sara schien auch so zu sein. Apropo Sara, ich musste es ihr unbedingt erzählen. Gar nicht daran zu denken wenn sie es von irgendwem erfahren würde und nicht von mir. Aber wer sollte es ihr schon sagen? Wem sollten wir es überhaupt sagen? Hieß es jetzt, dass wir bald in jeder Zeitung abgedruckt werden würden? Wollte Fernando die Beziehung dann öffentlich machen? In mir keimte ein mulmiges Gefühl auf. Wenn die Presse erst mal wüsste wer ich bin, dann würden sie es schreiben. Ich wollte gar nicht daran denken, was das für mich und vor allem für meine Familie heißen würde. Er hatte mich doch so schon gefunden. Er war doch der Grund gewesen warum wir überhaupt erst hergeflogen sind. Oh Gott, Kate, bitte! Hör auf jetzt daran zu denken! Du hast gerade einen der schönsten Momente in deinem Leben erlebt, also lass ihn dir nicht von ihm kaputt machen! Ich sah zu Fernando auf, lächelte sanft und schlug vor: „Was hältst du davon wenn du dich David stellst und ich rufe Sara an?"- „Oh Gott, Sara hatte ich ja vollkommen vergessen. Okay Deal.", meinte er dann lachend und wurde von David dann auch schon ins Wohnzimmer entführt. Ich sah ihnen noch lächelnd nach und verschwand dann ins Gästezimmer. Während ich Sara's Nummer wählte, machte ich es mir auf dem Bett gemütlich. Das Bett in welchem ich heute wieder mit Fernando schlafen würde, mit meinem Freund.

Sara nahm relativ schnell ab, fast so als hätte sie auf meinen Anruf gewartet, und begrüßte mich so freundlich und locker wie immer. Ich tat es ihr gleich und redete dann nicht lange um den heißen Brei. „Sara, ich muss dir was erzählen, was dich ziemlich freuen wird.", schmunzelte ich und konnte förmlich spüren, wie ich sofort ihre volle Aufmerksamkeit hatte. „Na los, erzähl schon!", drängte sie mich sofort, weshalb ich schmunzeln musste und ihr vom neusten Ereignis fast schon schüchtern erzählte: „Fernando und ich sind jetzt zusammen."- „Oh mein Gott! Wirklich? Iker, Kate ist mit Fernando zusammen!", rief sie sofort aufgeregt weshalb ich ihr lachend sagte, sie solle ihm doch auch gleich einen Gruß von mir ausrichten. „Oh Gott Kate, du musst mir alles erzählen! Ich will alles wissen. Jedes einzelne Detail." Wieder musste ich lachen, weil es ja eigentlich echt total niedlich war und versuchte sie erst wieder etwas zu beruhigen, ehe ich anfing zu erzählen: „Also schau, ich hab dir ja gesagt, dass wir uns voll gestritten haben, richtig? Jedenfalls hatte mir David dann vorgeschlagen den Tag mit mir zu verbringen und mit Barcelona zu zeigen. Gegen Ende waren wir dann im Park von Gaudi. Wir mussten ganz hoch auf so einen Berg laufen und als wir oben waren stand da Fernando. Er hat sich noch mal entschuldigt und wir haben etwas geredet, aber dann wollte ich etwas darüber nachdenken und wir haben uns zusammen den Sonnenuntergang angesehen. Es war so schön, Sara. Nicht nur das er mich in seine Arme gehalten hatte, nein, der ganze Moment war so schön. Ich hab schon lange keinen so tollen Sonnenuntergang mehr gesehen."- „Kate, du kommst vom Thema ab.", fiel sie mir ungeduldig ins Wort und ich schmunzelte, ehe ich weiter sprach „Ist ja schon gut. Ich komme ja schon zum Punkt. Als der wunderschöne Sonnenuntergang jedenfalls zu Ende war", schmückte ich den Satz dann besonders aus und grinste dabei breit, „meinte er, dass er mir noch etwas sagen müsste. Ja...und dann hat er es mir gesagt." Meine Stimme wurde zum Ende immer leiser und meine Wangen immer röter. Ich konnte es immer noch nicht glauben. „Ja und? Habt ihr euch auch geküsst?", fragte sie sofort wieder übereifrig. „Klar und es war unbeschreiblich. So als hätte ich mein ganzes Leben nur darauf gewartet.", gab ich ihr sofort zur Antwort und musste anschließend über mich selbst lachen. Jetzt überdramatisierte ich das aber ein bisschen. „Oh mein Gott. Ich kann das gar nicht glauben. Ihr habt jetzt aber auch lange genug dafür gebraucht. Ihr hättet gleich auf mich hören sollen. Wann kommst du wieder? Wir müssen das feiern.", plapperte sie sofort weiter drauf los und ich musste mich echt bemühen ihr folgen zu können, so schnell wie sie redete. „Keine Sorge. Ich komme bestimmt bald wieder. Du weißt doch, Fernando muss auch wieder nach England.", gab ich etwas niedergeschlagen zu bedenken. „Ach ja richtig. Na toll, jetzt hab ich jemanden nettes kennengelernt in Madrid und jetzt nimmst sie mir Fernando gleich wieder weg. Du gehst doch mit ihm nach Liverpool oder?", brachte sie mich auf einen Gedanken, an den ich noch gar nicht gedacht hatte. So schön das gerade auch war, wusste ich auch das Fernando wieder zurück musste, aber wirklich wahrgenommen hatte ich es noch nicht. „Ich hab mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht.", gab ich leise von mir. Ich konnte nicht aus Madrid weg. Da waren alle meine Freunde und meine Familie und vor allem auf zweiteres musste ich doch aufpassen. Wie sollte ich das machen wenn uns ein ganzer Ozean trennen würde? „Sara, können wir das ein anderes Mal besprechen? Ich will mir den Abend nicht verderben. Er war bis jetzt so schön.", bat ich sie leise und versuchte die Gedanken gleich wieder aus meinem Kopf zu verbannen. „Alles klar, kein Problem. Du ich muss auch Schluss machen. Iker ist schon ins Bett gegangen und ich hab morgen früh auch gleich ein Termin. Wir sprechen uns morgen, okay? Und jetzt genieße deine erste Nacht mit deinem Freund und das ihr mir auch ja anständig bleibt.", ermahnte sie mich lachend, worauf ich sofort ein protestierendes „Hey!" rief. Sie lachte nur belustigt und fragte mich, ob sie das wirklich einschüchtern sollte, dann hatten wir uns verabschiedet.
Fernando war kurz darauf zu mir gekommen. David hatte wohl eindeutig mehr Fragen gestellt als ich es im Vergleich mit Sara erwartet hatte. Allerdings war Sara wohl echt einfach nur zu müde gewesen und dafür waren ihre Fragen und Neugier echt genug. Ich kam gerade aus dem Bad in meinem Nachtkleid, als Nando lächelnd auf dem Bett saß und scherzte: „Wir haben es überlebt. Das Schlimmste ist geschafft." Ich quittierte es mit einem Nicken und damit, dass es gar nicht so schlimm gewesen war, wie ich gedacht hatte. David allerdings hatte die Erwartungen in vollster Zufriedenheit erfüllt. „Hab ich dir schon gesagt wie gut dir das kleine Schwarze steht?", gab er mit einem anzüglichen Grinsen von sich und musterte mich, weshalb mir die Röte sofort ins Gesicht stieg. „Fernando, lass das.", gab ich verlegen kichernd von mir. „Oh nein. Ich bin jetzt dein Freund. Ich hab jetzt die Lizenz dazu.", lachte er laut und stand vom Bett auf um auf mich zuzukommen. Mit jedem Schritt den er näher kam raste mein Herz schneller und schneller. Meine Lippen öffneten sich etwas, während mein Blick immer wieder sehnsüchtig zu seinen wanderte. Ich wusste nicht wo ich eher hinschauen sollte. In seine wundervollen braunen Augen oder auf diese sinnlichen warmen Lippen. Mit Beidem konnte er mich um den Verstand bringen, das stand völlig außer Frage. Wieder legte er seine Hände auf meine Wangen und ließ keine Zeit verstreichen da küsste er mich schon. Genau so liebevoll und sehnsüchtig wie zuvor. Ich hatte mich wieder von der ersten Sekunde an in dem Kuss verloren und konnte wieder nicht glauben, dass ich das jetzt öfter haben konnte. Ich konnte ihn küssen, wann immer ich das Verlangen danach hatte. Ich konnte ihn berühren, mich an ihn kuscheln und seinen Duft in mich aufnehmen. Ich konnte ihm jede Nacht lächelnd beim schlafen zusehen, weil er so wunderschön war, selbst wenn er nichts tat.

Fernando hatte mich die ganze Nacht fest in seinen Armen gehalten. Ich konnte ewig nicht einschlafen, weil mein Herz pochte und meiner Gefühle völlig überliefen. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und erst recht konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Irgendwann war es mir dann aber doch gelungen und ich war eingeschlafen. Relativ schnell wurde ich jedoch schon wieder wach, weil mein Handy klingelte. Müde sah ich auf das Display. Es war gerade mal 8Uhr und meine Mutter rief an. Da konnte was nicht stimmen. „Schatz? Mach den Wecker aus.", murmelte ein verschlafener Spanier hinter mir und ich schnappte nach Luft, während ich glaubte mein Herz hätte ausgesetzt, als meine Ohren das Wort Schatz hörten. „Schlaf weiter, Fernando.", hauchte ich rasch, „meine Mum ruft an. Ich muss da ran gehen." Schnell schnappte ich mir mein Handy und huschte aus dem Schlafzimmer in den Flur. „Mum?", ging ich sofort an und mir wurde heiß und kalt zur selben Zeit. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Nein, das konnte es einfach nicht. In mir stieg die Panik, aber ich versuchte ruhig zu bleiben, selbst dann als ich meine Mutter weinen hörte. „Er hat uns gefunden Kate. Er weiß wo wir wohnen. Er wollte es wieder tun, aber Steve...", versuchte sie zu erklären brach dann jedoch schluchzend ab. Puta madre, no! Ich betete sofort das es ihm gut ging, jedoch lies die Reaktion meiner Mutter auf anderes schließen und ich verfluchte mich innerlich jetzt schon nicht dagewesen zu sein.

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt