Bienvenidos a la vida nueva.

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Kapitel 50

Bienvenidos a la vida nueva.
(dt: Willkommen im neuen Leben.)

Schweigend sah ich zum Fenster raus und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken. Der Start war schrecklich, aber ich hatte versucht mir nichts anmerken zu lassen. Es war das erste Mal das ich flog und ich hatte wirklich Angst davor gehabt, aber der Gedanke daran, dass ich gerade innerhalb von einer Stunde mein komplettes Leben weggeworfen hatte, drängte die Angst in den Hintergrund. Es verging eine Ewigkeit ehe Nando sich zu mir drehte und mit sanfter Stimme fragte: „Alles okay bei dir?" Schweigend nickte ich und hielt den Blick weiter auf die Wolken gerichtet. „Du fliegst das erste Mal, wie ich mitbekommen hab." Wieder nickte ich ohne ihn anzusehen. Erneut trat Stille zwischen uns ein, dann war jedoch ich diejenige die zu sprechen begann: „Wie lange fliegen wir?" –„Etwa 1 Stunde. Du hast es also bald geschafft.", sanft legte er eine Hand auf meine, weshalb ich jetzt zu ihm sah, „David ist nett. Hab deswegen also keine Angst und den Rest bekommen wir auch hin." Ich sah auf unsere Hände, zuckte mit der Schulter und sah wieder aus dem Fenster. Wieder sagte niemand ein Wort.
„Wenn meinem Bruder oder meiner Mutter irgendwas passiert, dann ist das alles deine Schuld!", zischte ich leise und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er schien über seine Antwort sichtlich nachzudenken. „Ich weiß. Tut mir leid." War das alles? Fassungslos sah ich zu ihm. „Hör zu.", er nahm meine Hände in seine und sah mir in die Augen, „Ich hatte Angst um dich und es tut mir leid das ich dich einfach damit überrumpelt hab, aber wärst du in Madrid geblieben...Du wärst nicht sicher gewesen und deine Familie auch nicht. Wenn du nicht da bist, wird er deine Mitbewohnerin in Ruhe lassen und keine Verbindung zu deiner Familie haben. Aber es tut mir wirklich leid und wenn du willst, besorg ich dir das nächste Ticket zurück." Seine Augen waren voller Ehrlichkeit, so dass es mir schon fast wieder Leid tat ihn so angeraunzt zu haben. Ich atmete tief durch und senkte den Blick: „Wenn ich zurück will...werde ich es dir sagen." –„Okay.", gab er leise von sich und setzte sich wieder richtig in den Sitz. Er blickte auf seine Hände und knetete sie etwas ehe er weitersprach: „Warst du schon mal in Barcelona?" –„Nein.", gab ich kurz zurück und ja vielleicht war ich gerade zickig, aber es war mir im Moment irgendwie egal. Bereuen kann ich es später noch. Mein Sitznachbar seufze und mit einem leisen "Ding!" leuchtete das Schild auf, welches uns darum bat uns anzuschnallen. „Sehr geehrte Fluggäste, wir befinden uns in wenigen Minuten im Landeanflug auf Barcelona. Bitte bleiben sie sitzen und schnallen sich an. Wir hoffen sie hatten einen angenehmen Flug und beehren uns bald wieder. Einen schönen Tag wünscht ihnen ihr Regal Wings Team." Fernando und ich schnallten uns fast gleichzeitig an, dann legte er seinen Arm auf die Lehne und lächelte: „Gleich hast du's geschafft. Ist gar nicht so schlimm, oder?" Ich schüttelte etwas denn Kopf und lächelte nun auch etwas. Ein letzter Blick aus dem Fenster, es waren keine Wolken mehr zu sehen, nur weites blau und eine grellstrahlende Sonne.
Hola Barcelona.

Wir hatten endlich unsere Koffer, nachdem wir eine halbe Ewigkeit auf sie warten mussten. Nando zog mit einer Hand seinen Trolley hinter sich her und mit der anderen Hand hielt er meine große Sporttasche. Wir kamen in die große Flughafenhalle, die jedoch ziemlich leer war. Fernando suchte die Menschenmenge ab und winkte schließlich einem kleinerem Mann zu, welcher einen Kapuzenpulli trug und diesen tief ins Gesicht gezogen hatte. Nando trug eine Basecap und eine große Sonnenbrille. Er hatte mir erklärt, das er so unerkannt bleiben wollte. Das einzige was ich versteckte war meine blaue Wnage unter einem Haufen Schminke. Meine Mutter hatte mir, traurigerweise, ein paar Tips geben können, wie dies am Besten funktionierte. Der Mann im Pulli kam auf uns zu und grinste breit. „Hola, bienvenidos a Barcelona!", rief er glücklich uns entgegen und auch der Spanier neben mir begann glücklich zu grinsen: „Hola David." Er stellte das Gepäck ab und sie begrüßten sich herzlich mit einer Umarmung, die einen glauben lassen konnte, sie wären Brüder gewesen die sich ewig nicht gesehen haben. War nicht letztens erst Länderspielpause?
„Ihr kennt euch ja schon, richtig?", fragte Nando eher rhetorisch worauf David nickte und mir lächelnd die Hand hinhob. „Hey, schön dich wieder zu sehen." –„Ganz meinerseits.", lächelte ich und nahm seine Hand, „Ich hoffe ich mache keine Umstände." Der Schwarzhaarige begann zu lachen: „Du doch nicht, wenn dann eher der Riese neben dir. Der kann einem manchmal echt die Haare vom Kopf fressen." –„Hey! Ich hatte damals eine lange Reise hinter mir!", protestierte er laut und verteidigte sich. „Ja sicher doch.", neckte er ihn, nahm die Sporttasche und drehte sich um. Ich musste voll kichern, weshalb Nando mir die Haare wuschelte: „Ja, das gefällt dir wieder. Ich seh' schon, die nächsten Tage mit euch 2 werden mein Untergang." –„So schlimm sind wir auch nicht.", lächelte ich ihn an und folgte David. Wir liefen auf einen schwarzen BMW M6 zu und David schloss ihn per Funkt auf. Nando verstaute die Sachen im Kofferraum und David sah zu uns:" Wo wollt ihr sitzen? Ihr habt die freie Wahl." –„Gut dann fahr ich.", lachte Nando und schlug den Kofferraum zu. „Vergiss es! Nicht in deinen kühnsten Träum. Ich würde mein Auto gerne noch weiterhin fahren." –„ So schlecht fahr ich nicht, stimmt's Kate?" –„Also bis jetzt leb ich noch", gab ich belustigt zurück. „Das ist mein Mädchen.", lachte Nando und öffnete mir die Hintertür. „Verräter! Und ich dachte du wärst nett.", scherzte der Andere und setzte sich auf den Fahrersitz. „Soll ich die Sitzerhöhung holen oder dürfen Zwerge ab einem gewissen Alter ohne fahren?" –„Ich geb dir gleich Zwerg, señor Torres. Dann darfst du nach Hause laufen!", konterte David und startete das Auto, um mit dem Gas zu spielen und damit seine Aussage so zu bekräftigen. „Schon gut, schon gut, ich bin schon ruhig.", gab der Blonde sich geschlagen und huschte auf den Beifahrersitz. Ich war etwas enttäusch, da ich dachte er setzt sich zu mir, aber so hatte ich wenigstens für ein Moment etwas Abstand. Wie es wohl mit uns weiter geht? Ich sah zum Fenster raus, an welchem Häuser und Straßen vorbeizogen. Die Männer unterhielten sich angeregt und lachten. Ob er sich auch Gedanken machte? In wie weit David wohl Bescheid weis? Gott, ich hatte schon viel zu lange gehandelt ohne wirklich drüber nachzudenken. Und jetzt mitten in Barcelona, wo ich eigentlich fast allein bin fällt mir ein, ich könnte ja mal wieder mein Gehirn einschalten und Vernünftig werden. Und das alles nur wegen einem blonden, gutaussehenden, mit süßen Sommersprossen und träumerischen braunen Schokoladenaugen ausgestatteten Spanier. Also ehrlich, den gibt's ja wohl an jeder Ecke. Über meine eigenen Versuche Fernando schlecht dastehen zu lassen konnte ich nur schmunzeln. Ich schüttelte den Kopf und war gespannt wie sein Freund wohnte. Sergios Haus, nein, Villa kannte ich ja bereits. Und dios, sie war atemberaubend. Aber mal ehrlich, ich hatte nichts anderes erwartet. Während ich darüber nachdachte viel mir auf, das ich noch nie in Fernandos Wohnung war. Ja in seinem Jugendzimmer, aber in seiner Wohnung ist wieder was anderes. Ob er keine Villa in seiner Heimat hatte wie viele andere Stars, weil er jederzeit bei seinen Eltern wohnen konnte? Es würde passen. Schließlich war er ein Familienmensch. Oder wollte er mich einfach nicht bei sich haben? Früher oder später würde ich es sicher herausfinden. David schien mir jedoch weitaus nicht so skeptisch wie Sergio. Vielleicht bekomm ich von ihm mehr über Fernando raus. Nicht dass man was falsches denkt, ich mag Sergio, aber ihn über Fernando auszuquetschen? Ich muss mit ihm wahrscheinlich erst noch warm werden, aber ein Schritt in die richtige Richtung war ja bereits getan.

Genau wie Sergio, wohnt auch David nicht gerade in einem Stadtviertel der Mittelklasse. Wir fuhren vor einem mittelgroßen aber modernem Haus. Es wirkte schlicht und gemütlich, aber auch elegant. „So, da wären wir." Mit diesen Worten bog er in die Einfahrt und parkte den Wagen vor der Garage. Ich stieg aus und begutachtete den Vorgarten. Englischer Rasen, eine Pflastersteinauffahrt und ein Baum. Schlicht, aber schön. „Es ist vielleicht nicht so groß wie das von Sergio, aber ich hoffe es stört euch nicht.", sagte Villa lächelnd und lief mit der Sporttasche zur Haustür um sie zu öffnen. Spinnt der? Bis vor ein paar Stunden wohnte ich noch in einer 3 Zimmer WG. Fernando schenkte mir am Vorbeilaufen ein Lächeln und ich folgte ihm zu seinem Freund. „Wie wäre es wenn wir heut Abend essen gehen? Dann lernt ihr euch auch besser kennen." –„Gute Idee. Ich kümmere mich um's Restaurant.", erwiderte der Asture auf Fernandos Vorschlag. „Solls chick oder lässig werden?" Fernando begann mich daraufhin zu mustern und grinste dann frech: „Chick!" Mit hochgezogenen Brauen sah ich ihn an. Was sollte das denn? „Ich hab nichts schickes dabei." –„Wie? Nicht mal das kleine Schwarze?", scherzte David und auch Nando grinste. „Nein, nicht mal das." David begann zu lachen und klopfte seinem Freund auf die Schulter: „Sieht so aus, als würdest du jetzt shoppen gehen. Ich reservier eben den Tisch, du weiß ja wo alles ist." Wie shoppen? Wollen die mich einkleiden wie eine Puppe? „Ich will nicht das du mir schon wieder etwas kaufst.", gab ich verlegen von mir. „Lass das meine Sorge sein.", lächelnd nahm er die Sporttasche und steuerte auf eine Tür zu. Während ich ihm nachlief, begutachtete ich die Umgebung. Das Haus hatte große Fenster sodass viel Licht reinfiel. Außerdem wirkte es von innen genau so modern und schlicht wie von außen. Das Meiste war in schwarz und weiß gehalten, jedoch gab es einige schöne Farbakzente. Pflanzen, Vorhänge, Bilder und Teppiche gaben der Wohnung einen gemütlichen Flair.
Das Zimmer in das wir gingen war wohl das Gästezimmer. In ihm stand ein Ehebett, eine Kommode, ein Schrank sowie ein großer Spiegel. Ein großes Fenster ließ in den Garten blicken, der sich hinter dem Haus befand und an einer Wand war ein großes Foto einer Stadt. Das Foto sah aus als sei es in der Abenddämmerung geschossen wurden, denn es überzog ein orangener Schimmer, wie bei einem Sonnenuntergang. Fernando stellte Tasche und Trolli ab und sah zu mir. „Wollen wir gleich los?" –„Ich will nicht, Fernando. Ich komm mir so blöd dabei vor und eigentlich hab ich auch gar keine Lust. Wir sind in einer Kurzschlussreaktion hier her gefahren und du tust so als wäre nichts passiert. Ich bin nicht mal richtig angekommen und du entscheidest über meinen Kopf hinweg.", gab ich, vielleicht etwas zickig, von mir. Nando schien etwas betrüb: „Es gefällt dir hier nicht, richtig? Ich wollte doch nur das du dich wohlfühlst und das Alles etwas vergisst." Ein Seufzen entwich mir. Ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen und begann deshalb mich leise zu erklären: „Das ist ja auch nett von dir. Aber ich will nicht ständig von dir so teure Geschenke bekommen. Ich komme mir dabei so... Ich fühle mich unwohl wenn du mich so beschenkst. Das ist so teuer und ich stehe da und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Die Sachen sind toll, keine Frage, aber ich hab Angst das ich es irgendwann bereue. Sergio wird weiterhin denken ich bin nur auf dein Geld scharf und ich denke die ganze Zeit ich bin dir was schuldig." –„Aber nur weil du mir keine materiellen Dinge gibst, heißt das doch nicht, dass du mir nichts schenkst. Ich mag es mit dir Zeit zu verbringen. Mir bringt das Geld nichts, wenn ich jemanden will zum reden und Spaß haben. Jemand der mich aus dem Alltag reißt. Du brauchst dir keinen Kopf machen, ehrlich. Ich freu mich doch, wenn ich dir auch eine Freude machen kann." Okay, ich gebe es zu. Von der Seite hatte ich das Ganze noch nicht betrachtet. Aber woher sollte ich auch wissen, dass er mich gerne bei sich hat? „Tut mir leid. Das ist alles etwas...neu für mich." Er lächelte und strich mir eine Strähne hinters Ohr: „Das macht nichts. Wir lernen alle dazu." Himmel und was meinte er damit schon wieder? Was lernte er denn? Das ich zickig bin, zu Stimmungsschwankungen neige und dazu noch von einem um sich schlagendem Typen verfolgt werde? „Bitte geh mit uns heut Abend essen." Ich biss etwas auf meiner Unterlippe rum und sah dann zu ihm. Sein bittender Blick ließ mich nicken. Irgendwie freute ich mich ja darauf David näher kennen zulernen und Zeit mit Fernando zu verbringen. Und mal ehrlich, welche Frau wird nicht gerne von 2 Männern chick ausgeführt? Bei der Vorstellung musste ich breit grinsen. „Können wir aber dann wenigstens ein Kleid kaufen, welches nicht so teuer ist? Ist gibt auch schöne Kleider die nicht von Gucci oder Prada sind." –„Versprochen. Wir schauen einfach mal was die Las Ramblas zu bieten hat und dann gehen wir noch in ein paar Nebenstraßen. Dort gibt es oft kleine Boutiquen." Ich nickte glücklich und nach einem kurzen Snack machten wir uns auf den Weg.

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt