Cuchicheo de cama

3 0 0
                                    

Kapitel 19

Cuchicheo de cama

(dt: Bettgeflüster)

Oh Entschuldige, ich vergaß sein Handy. Hallo, wer ruft auch nachts um halb drei an? Normale Menschen schlafen um diese Zeit. Aber was war hier schon normal? Fernando stieß einen lautlosen Fluch aus und rollte mit den Augen. Wiederwillig ging er einen Schritt zurück und klappte sein Handy auf. „Fernando?" Nach kurzer Zeit warf er mir einen abschätzenden Blick zu, weshalb ich unwohl auf der Stelle trippelte, dann sprach er wieder in den Hörer. „Nein, du hast mich nicht geweckt." Nando verdeutlichte mir mit einer Geste, dass er kurz rausgehen würde, um weiter zu telefonieren. Ich brauchte jetzt eh ein paar Minuten für mich und atmete erleichtert auf, als er die Badezimmertür hinter sich schloss. Hatte er gerade den Text einfach nur mitgesungen oder hatte er eine Bedeutung für ihn? Wieso kam er mir so nahe, nicht das es mir etwas ausgemacht hat, aber das Alles was heute passiert ist...Ronaldo, dass Nando sich so für mich einsetzt, dass er mich zu sich nahm und mir anbot hier zu schlafen und das gerade. Dios, bevor ich mir darüber Gedanken mache, sollte ich mir über mich selber im Klaren sein. Himmel, was wollte ich eigentlich? Was fühlte ich? Im Ernst, ich machte mir zum ersten Mal Gedanken darüber, was ich fühlte und ich hatte einfach keine Ahnung. Endlose Leere. Ich fuhr mir frustriert durch die Haare und sah mich im Spiegel an, anschließend untersuchte ich den Inhalt der Kosmetiktasche: Zahnpasta, Zahnbürste, Kamm, Abschminktücher und so weiter. An alles wurde gedacht. Eine viertel Stunde später lief ich müde und ungeschminkt aus dem Bad und krachte fast gegen Fernando. „Sorry." –„Macht nichts. Hab dich ja auch nicht gesehen." Er strich mir eine Strähne hinters Ohr, welche sich aus meinem professorischen Dutt gelöst hatte, ich dagegen lachte nur nervös und versuchte aus der Situation zu flüchten. „Kann da jemand nicht schlafen oder ruft ihr euch immer so spät an?" –„Nein, eigentlich nicht.", ein leichtes Grinsen unterstützte seine Aussage. „Oh, gibt's dann schlechte Nahrichten?" Er zuckte mit den Schultern und fügte hinzu:„Keine Ahnung. Sergio meinte er würde morgen kurz vorbeikommen." –„Ich geh dann mal...Gute Nacht." Ein kurzes Lächeln, dann zog er mich für einen kleinen Moment in seine Arme und wünschte mir ebenfalls eine gute Nacht.

Ich schaute auf mein Handy und sah das ich eine SMS von Celina bekommen hatte.
Hey Süße,
ich hab Pia gesagt du würdest heute bei mir schlafen,
sie hat nämlich gefragt wo du bist.
Alles klar bei dir?


Mist, daran hatte ich ja gar nicht gedacht, aber sie hat es ja geregelt. Ich schrieb ihr, dass es mir gut geht und ich heute Nacht eine Bleibe habe. Wieso ich ihr nicht sagte, dass ich bei Fernando war? Keine Ahnung, aber ich fand es ein bisschen unpassend im Moment. Dazu kommt, dass sie mich dann sicher Löchern würde vor Fragen, auf die ich selbst keine Antwort fand. Ist das so kompliziert oder übertreibe ich nur? Ich zerbrach mir den Kopf und drehte mich im Bett hin und her. Mir wollte einfach nichts klar werden. Wie stand ich zu Fernando? Wie stand er zu mir? Was sollten manchmal diese Aktionen und wieso lag ich jetzt in seinem Bett? Ach und wieso wollte ich Celina nichts von dem Ganzen erzählen? Ach mist. Ich konnte beim besten Willen nicht einschlafen. Stattdessen musst ich dauernd an Fernando denken. Hey, vor ein paar Tagen kannte ich ihn nur aus Film und Fernsehen und jetzt lieg ich in seinem Bett. Okay, er liegt zwar im Zimmer neben an, aber mal ehrlich, dass ist alles schon ziemlich merkwürdig. Und dann diese Situation vorhin im Bad. Ich hab echt keine Ahnung wie ich damit umgehen soll, das Einzigste was ich sagen kann ist, dass ich ihn mag. Ja ich mag ihn und er hat es nicht verdient auf dem Sofa zu schlafen. Das Bett ist doch wirklich groß genug. Ich stand auf, bevor mich noch der Mut verlies und ging zögernden Schrittes auf die Tür zu. Mit meinem Kopf sah ich aus dem Türschlitz in die Dunkelheit. „Fernando?" Ein leises Flüstern, mehr nicht. War ich schüchtern oder wollte ich ihn nicht wecken? Ich hab keine Ahnung, vielleicht ein bisschen von jedem.

Ich bekam keine Antwort und gab schon entmutigt auf, als ich doch ein leises Hauchen hörte:„Kate? Alles okay?" Oh Gott und was jetzt? „Ja, ich...ich wollte nur, au." Mist, in dieser Dunkelheit bin ich irgendwo dagegen gelaufen. Ich hörte Fernando leise lachen und dann ging ein kleines Licht neben dem Sofa an. „Du kannst ruhig das Licht anmachen.", lächelte er mich an und, oh mein Gott, er hatte nichts an. Okay ,doch. Boxershorts, aber sonst nichts. Ziemlich sprachlos sah ich auf seinen Sixpack und obwohl mir sein schelmisches Grinsen verriet, dass er dies längst bemerkt hatte, konnte ich meinen Blick nicht abwenden. Und als er dann aufstand, das war echt unglaublich. Seine Muskeln wie sie sich bewegten. Dios. „Warum bist du noch wach?" Fernando kam einige Schritte auf mich zu. „Ich...Ich kann nicht schlafen. Schon gar nicht wenn ich weiß, das du da schlafen musst." Ich zeigte mit ausgestrecktem Arm auf seinen Schlafplatz, weshalb er meine Hand zu sich nahm und mir in die Augen sah: „Ich hab dir doch gesagt das ist okay." –„Willst du nicht trotzdem rüberkommen? Sonst kann ich die ganze Nacht vor schlechtem Gewissen nicht schlafen und das könntest du dir nie verzeihen." Ich schob meine Unterlippe zu einem Schmollmund vor und sah ihm tief in die Augen. Musste der sich immer so wehren? Ich meine so schlimm bin ich jetzt auch mal wieder nicht, zumal er vorhin ja auch, na ja...ach vergessen wir das. Nando seufzte auf und nickte dann nach einer Weile. „Na gut, geh schon mal vor, ich mach dann hier das Licht aus." Wow, ich habe gewonnen. Stolz über meine vollbrachte Leistung schlenderte ich glücklich zurück ins Schlafzimmer. Ich hatte mich schon hingelegt und merkte, dass ich echt müde war, als Fernando durch die Tür kam. Er hatte seine Decke unterm Arm geklemmt und setzte sich an den Rand des Bettes. „Und du willst wirklich, dass ich hier schlafe?" Kennt ihr das, wenn ihr euch nicht traut den ersten Schritt zu machen, aber gedanklich könnt ihr euch schon viel mehr vorstellen? Okay, so viel konnte ich mir noch nicht vorstellen, denn das ist ziemlich kompliziert, da ich gerade voll durch den Wind bin. Zumindest was Fernando betrifft. Ich nickte schüchtern und rutschte etwas, um ihm Platz zu machen. Nando legte sich gleich ihn und sah auch ziemlich müde aus, deshalb fing ich auch gar nicht groß ein Gespräch an. „Gute Nacht." –„Gute Nacht, Kate."

Ich war schon fast eingeschlafen, als ich spürte das Fernando sich bewegte und kurze Zeit später folgte auch schon ein Flüstern. „Kate?" Nach dem ich mich umgedreht hatte, stellte ich fest, dass Fernando mich mit aufgestützten Kopf ansah. „Fernando, solltest du nicht schlafen? Du hast doch morgen Training." Ich vernahm ein leises Lachen, welches erneut von einem Flüstern unterbrochen wurde. „Ich schätze du hast Recht. Aber...ist eigentlich alles klar bei dir?" –„Äh, ja, eigentlich schon. Wieso fragst du." Er lachte erneut auf, da ich wohl ziemlich verwirrt aussah und meinte nach einiger Zeit:„Na ja, du warst heute erstaunlich gut drauf, also nicht das du sonst schlecht gelaunt bist, aber eben..." –„zurückhaltend?", schlug ich ihm vor, als er nach den richtigen Worten suchte und vermied absichtlich das Wort ‚schüchtern'. Falls er es noch nicht wusste, wollte ich es ihm auch nicht unter die Nase binden. „Ja, das meine ich. Du bist sonst so zurückhaltend und heute warst du nicht so, nicht dass das schlecht ist, aber dann so gegen später, da warst du wieder so ruhig, das ist natürlich auch nicht schlimm, aber..." –„Fernando, komm zum Punkt.", forderte ich ihn lächelnd auf, da ich das Gefühl hatte, er würde sonst nie mit der Sprache rausrücken. „Sorry." Er legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Bist du sauer auf mich oder hast du irgend ein...Problem?" –„Ach, Nando." Ich rutschte zu ihm und beugte mich über sein Gesicht, so dass ich trotz der Dunkelheit ihm in die Augen sehen konnte und nahm es in meine Hände. „Wieso, in Gottes Namen, sollte ich sauer auf dich sein. Du hast mir doch nichts getan.", fügte ich mit einem warmen Lächeln hinzu, welches er erwiderte. „Aber wieso bist du dann heute so ungewohnt?" –„Keine Ahnung. Liegt wohl daran, was ich heute alles erlebt habe und ich bin jetzt einfach total erledigt." –„Dann solltest du schlafen, Kleine.", lachte er und legte seine Arme um mich, weshalb ich mich eine Sekunden später auf seiner Brust liegend wiederfand. Oh Gott und wenn ich vorher gefroren hatte ohne Decke, dann wurde mir jetzt verdammt heiß und ich zitterte kurz. Nando dachte wohl mir wäre kalt, denn er zog die Decke zu sich und breitete sie über uns aus. Ich bettete meinen Kopf auf seiner Brust, schloss die Augen und genoss seine Berührung. Er hatte einen Arm um mich gelegt und streichelte mit dem Daumen meine Schulter. Irgendwann zwischen einem weiterem Streicheln und einem leichtem Gähnen schlief ich glücklich ein, ohne einen erneuten Gedanken daran zu verschwenden, weshalb heute alles so gelaufen ist, wie es jetzt ist, denn dafür war die Realität zu schön.

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt