Kapitel 9
Entre el amor y odio
(dt: Zwischen Liebe und Hass)
Mona hatte ihre Augen geschlossen und es sah so aus, als wäre sie kurz vor dem einschlafen. Wir saßen jetzt schon fast eine viertel Stunde so da, als meine Mutter reinkam.„Ich hatte keine Sahne mehr, deshalb musst du wohl damit vorlieb nehmen." Lächelnd sah ich sie an und wischte die letzen Reste der Tränen weg. „Ist was passiert, worüber du mit mir reden willst?" –„Gracias, madre. Es ist wirklich nichts schlimmes." –„Vale. Ich geh jetzt zu Oma, aber Steven ist da. Melde dich wenn was ist." Sie sah mich noch einmal eindringlich an, verlies dann aber das Zimmer. Ich nahm den Teller, welchen sie zwischenzeitlich auf mein Nachttisch gestellt hatte. Crepes mit Vanilleeis. „Halleluja." –„Mau." Mit einem Fauchen sprang sie von meinem Schoß und sah mich böse an. „Entschuldige." Sie sprang vom Bett in ihr Körbchen, welches daneben stand und rollte sich erneut zusammen. Ich griff nach meinem Handy und lies „Do you know" von Enrique Iglesias laufen.
Als ich den Teller in die Küche brachte, sah ich meinen Bruder:„Kate, bald spielt wieder Barca. Freundschaftsspiel." –„Toll.", sagte ich etwas müde.„Hey, da spielt Messi, oder magst du ihn nicht mehr?" Ich lachte: „Doch, doch. Ich bin nur etwas..." Er überlegte und sah mich an: „Krank?" –„Ich denke das trifft's." –„Bist du zur Autogrammstunde wieder fitt?" –„Ich denke schon, wenn du mich pflegst.", fügte ich zwinkern hinzu und lachte. „Okay, ich mach ein Tee. Willst du auch Kekse?" Lachend legte ich meine Hand auf seinen Arm: „Lieb gemeint, aber im Moment brauch ich nichts." Er grinst mich frech an, als ich mich umdrehte und wieder hochging. Auf dem Weg in mein Zimmer sah ich meine Sporttasche. Verdammt, packen musste ich auch noch. Ich stopfte meine Klamotten wild durcheinander in die Tasche. Ich hatte jetzt echt keine Lust, aber was sein muss, muss sein.
Ich lies mich erschöpft aufs Bett fallen und sah auf mein Handy. Wow, schon 19 Uhr. Als ich das Bild von Fernando sah musste ich lächeln und die ganze Szene spielt sich vor meinem inneren Augen erneut ab. Wie er mitten drin in den Glühwürmchen stand und mich dabei so verdammt süß anlächelte. „So was sollte verboten gehören", dachte ich im Stillen, um mich vor der Frage zu drücken, was jetzt eigentlich mit mir los war.
Das war doch nichts weiter als...ein Essen unter Freunden, oder? Ich kannte ihn nicht mal wirklich. Und doch...vermisste ich ihn? Ach quatsch, so was kann man sich auch einreden. Himmel, Kate, du stehst kurz vorm durchdrehen. Bleib realistisch! Er ist nicht nur ein Star, sondern auch älter.
Sicherlich war ich nur eine von Vielen. Denk jetzt an alles, aber, um Himmelswillen, nicht an ihn. Vergiss ihn, wie er dich vergessen wird.Ich strengte mich an. Ich versuchte es, wirklich, aber ich kam einfach nicht von ihm los. Ich war nicht eine von Vielen. Er geht ja schließlich nicht mit Gott und der Welt essen. Und außerdem würde es einfach nicht zu ihm passen. Er hieß ja nicht Ronaldo.
Aber ich könnte es dennnoch mit der Sei-sauer-auf-ihn Methode versuchen. Krampfhaft schloss ich die Augen. Sei wütend auf ihn! Er spielt nur mit dir. Hasse ihn, dann vergisst du ihn wieder. Dann vergisst du ihn viel leichter, als wenn du ihn...liebst... Bilder von meinem Vater blitzen auf. Das ganze Szenario, welches sich wieder und wieder abspielte. Panisch machte ich die Augen auf. Ich war allein, niemand war da und doch atmete ich nur stoßweise. Ach was bildete ich mir nur ein. Er würde uns niemals finden. Nicht nach der langen Zeit und schon gar nicht hier.Während ich im Bett lag und einfach nicht wusste, wie ich mich hinlegen sollte, dachte ich noch mal nach. Hatte ich vorhin wirklich gedacht, ich liebe Fernando? Oh Gott, jetzt kommt wirklich alles zu spät. Ich konnte das nicht. Jemanden zu vertrauen, zu Lieben gibt demjenigen eine enorme Macht über dich und kann dich somit jeder Zeit verletzen. Vertrauen hieß Schmerz und das schon seid meiner Kindheit. Jedem dem ich vertraute, wurde mir entrissen und das von der Person, zu der ich am meisten vertrauen haben sollte. Von meinem Vater. Ich hatte jetzt echt keine Lust, über den Mann nachzudenken, denn ich am meisten hasste, wenn ich noch kurz zuvor an Nando gedacht hatte. Es war wohl die beste Idee, ich würde jetzt schlafen.
Es war eine unruhige Nacht gewesen. Ich hatte nicht viel geschlafen und wenn doch, hatte ich Albträume, von denen mir Tränen kamen. Er war einfach überall. Es war 8 Uhr, als ich mit Erleichterung feststellte, dass das Haus zu leben begann.
Die Tür ging auf und meine Mutter kam herein: „Perdon. Ich wollte dich nicht wecken." –„Schon gut, ich war bereits wach." –„Ich mach Frühstück. Wann willst du denn gehen?" –„Ich denke nach dem ich was gegessen habe. Sag mal hast du Mona gesehen?" –„No, aber sie wird sicher wieder auftauchen." –„Hoffentlich." Meine Mutter verschwand wieder und kurz darauf hörte ich das Klappern von Tellern. Es war üblich, das Mona nachts weg blieb. Zu mal sie meisten wusste, wann ich sie brauchte. Aber vielleicht hatte sie einfach die Schnauze voll von meiner Heulerei, dachte ich lächelnd. Schwer seufzend stand ich auf, zog meinen schwarzen Training an und ging mit meiner Tasche und den restlichen Sachen runter.
„Kate, Kate. Ich hab..." Mein Bruder rannte auf mich zu, blieb dann aber stehen, verstummte und sah mich verwirrt an, bis er laut zu lachen anfing. „Du siehst aus wie ein Fisch." –„Fisch?" Fisch! Ich musste vom weinen aufgequollene Augen bekommen haben. Oh Gott, dass man mir so etwas immer gleich ansieht. „Was wolltest du mir sagen?", versuchte ich das Thema zu wechseln und vermerkte mir innerlich: Dringend mal in den Spiegel schauen. „Ähm...Ach, ja. Ich wollte dir sagen, dass ich mit Mama neue Fußballschuhe kaufen war, aber die, die ich wollte gab es nicht. Aber ich habe dann andere bekommen, die waren sogar runtergesetzt. Rate mal von wem?" –„Xavi? Iniesta?...",ich zählte einige Namen auf, bis ich bei einem stoppte und zögernd fragte:„To-Torres?" Mist, schon wieder er. „Ne. Von Messi, ist doch klar.", meinte er und verdrehte ironisch die Augen. „Sorry, war keine Absicht. Ich bin heute nur ein bisschen neben der Spur." –„Passt schon, aber ich freu mich schon voll auf die Autogrammstunde. Glaubst du das Torres, Ramos und die anderen ein Autogramm geben und noch ein Foto mit mir machen?" –„Bestimmt." –„Soll ich sie auf mein Trikot oder auf mein Ball unterschreiben lassen?" –„Wenn du sie auf dem Ball unterschreiben lässt, würde ich mit ihm nicht mehr spielen, sonst hattest du mal Unterschriften.", sagte ich lächelnd und versicherte meinem Bruder, welcher sich doch tatsächlich Sorgen machte wo er die spanische Elf unterschreiben lassen sollte, dass ich eine Lösung finden werde. Bevor ich mich an den Esstisch setzte, ging ich noch kurz ins Bad und Himmel, ich sah wirklich aus wie ein Fisch. Ich versuchte mit Consiler und Augen-roll-on zu retten, was zu retten ist.
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Te quiero - Träumen erlaub
FanfictionDie Liebe zwingt dich dazu Dinge zu tun, welche du vorher nicht für möglich gehalten hast. Kate versucht nicht aufzufallen, zum Schutze ihrer Familie, doch dann tritt jemand in ihr Leben, der genau das tut und plötzlich steht Sie vor der Entscheidun...