Kapitel 24
Él la quiere todavía.
(dt: Er liebt sie immer noch.)
Seine Ex also? Und wieso macht ihn das so traurig? Er liebt sie noch oder? Oh man, das waren eindeutig zu viele Fragen auf die ich gerne eine Antwort wüsste. Sichtlich irritiert starrte ich ihn an und wusste nicht was ich tun sollte. Er will sicher seine Ruhe haben, es kann aber auch sein, dass ich versuchte aus der Situation zu flüchten. „Ich...ich geh mal gucken wo Iker und Sara bleiben." Als ich gerade aufstehen wollte bemerkte ich die Frau, welche auf uns zu kam. Na super, das hat mir gerade noch gefehlt. „Fernando, sie kommt.", flüsterte ich ihm hastig, aber leise zu. „Ich regel das.", meinte er und stand auf. Er kam ihr ein paar Schritte entgegen, dennoch waren sie nicht weit genug entfernt, weshalb ich sie verstehen konnte. „Hola, Fernandoliebling." Fernandoliebling? Hat die nen Schaden? Ich fass es ja nicht, was bildet diese blöde Kuh sich eigentlich ein? Aber ich hätte es ja wissen müssen, so wie die schon aussieht. Lange, blonde Haare, Kunstnägel, knapper Rock und Overkneese, dazu dann noch zu viel Schminke und Barbie war perfekt. „Cecillia, was soll das?" Genau, was soll das? Seine Ex legte ihr Hand auf seine Schulter und kam einen Schritt näher auf ihn zu. Man, da passt nicht mal mehr ein Blatt Papier dazwischen. Verdammt, ich könnte explodieren. Ich wendete meinen Blick ab, um mir das Specktakel zu ersparen. „Ach, komm schon. Damals hat's dir auch gefallen. Weshalb so spießig? Hat deine herzallerliebste Begleitung ein Problem damit?", meinte sie provozierend, legte eine besondere Betonung auf "herzallerliebst" und warf mir einen abschätzenden Blick zu. Oh, das gefällt dir wohl nicht. Tja, Pech gehabt, Schätzchen. „Lass sie aus dem Spiel. Sie geht dich nichts an." –„Wow, ist dein Beschützerinstinkt geweckt? Na ja, mehr hast du ja aber auch nicht im Kopf oder soll ich dir noch mal Alexandro vorstellen?" Sie nickte fies grinsend mit dem Kopf zu dem Mann, welcher ein paar Reihen vor uns saß. Fernando, auf was bist du da nur reingefallen? Er sah verletzt zu Boden und schwieg. Das darf doch alles nicht wahr sein. „Was ist los, Süßer? Deine Manieren hast du wohl auch verloren oder warum stellst du mir deine neue Flamme nicht vor?" Sie begann gehässig zu lachen und legte ihre Hand unter sein Kinn. Mit einem Ruck riss sie seinen Kopf nach oben, so das sie in seine Augen gucken konnte. Fernando, ich fass es nicht, wieso lässt du das mit dir machen. „Sie ist dir doch nicht etwa peinlich?" Boa, jetzt reicht's. Was denkt sie wer sie ist? Pah und Fernando? Der könnte sich auch mal zur Wehr setzen. Wütend stand ich auf und ging auf die Zwei zu. Seine Ex klebte immer noch an ihm und machte auch keine Anstalten auf Abstand zu gehen. „Würde mich aber auch nicht wundern. Die kann doch nicht dein Ernst sein." –„Erstens geht dich das ein feuchten Dreck an und Zweitens, wenn du ein Problem mit mir hast, dann klär das mit mir selbst und lass ihn in Ruhe.", fauchte ich seine Ex an. Sichtlich überrascht sah sie nun zu mir und auch Fernando drehte sich um. „Hört, hört, die Neue hat gesprochen.", meinte sie mit sichtlichen Spott in der Stimme. „Ja und die Neue tritt dir gleich kräftig in Arsch, wenn du dich nicht sofort von ihm wegbewegst und dorthin zurückgehst wo du hergekommen bist." Sie riss die Augen auf und sah mich entgeistert an. Was los, sprachlos Barbiedoll? Fernando war total überfordert und wusste nicht was er tun soll. Obwohl doch, erstaunlicherweise schob er sie ein Stück von sich weg. „Wir sehen uns Liebling.", sie streichelte ihm sanft über die Wange, warf mir einen bösen Blick zu und ging. Doofe Kuh.
Ich starrte ihr immer noch hinterher, aber nicht weil ich sie so interessant fand, Himmel nein, sondern weil ich Fernandos Blick spürte. Sein Blick, der mich durchbohrt und mich fast dazu zwang zusammenzubrechen. Hör auf, bitte, hör auf. Ich kann nicht mehr. Als Fernando dann auch noch seine Hand auf meine Schulter legte und sanft „Kate?" fragte, konnte ich nicht mehr anders. Ich lies den Kopf sinken und rannte los, vorbei an Iker und Sara, welche mir einen verwunderten Blick schenkten. Auf dem Frauenklo angekommen, flüchtete ich mich in eine Kabine und merkte, wie mir eine Träne die Wange runterlief. Wieso? Das war nicht nur einfach Mitleid mit Fernando, das war was Anderes. Verdammt, ich schlug mir die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen, das kann doch alles nicht wahr sein. Ich hatte mich etwas beruhigt, als die Tür aufging und jemand meinen Namen sagte:„Kate?" Nachdem ich tief eingeatmet hatte und mir die letzte Träne weggewischt hatte, ging ich aus der Kabine. „Ja? Ich bin hier." –„Oh Süße, komm her." Sara zog mich stürmisch in ihre Arme und streichelte mir sanft über den Rücken. „Alles halb so schlimm. Vergiss die Tussi." –„Das ist lieb von dir, Sara, aber es geht schon wieder." Ich setzte ein Lächeln auf und sah sie dankend an. „Fernando hat sich Sorgen gemacht, aber ich hab ihn davon abgehalten das Damenklo zu stürmen." –„Moment mal, er wollte das Damenklo stürmen?" Er wollte zu mir? „Ja, er hat sich Sorgen gemacht, weil du einfach gegangen bist." –„Wie es mir geht, hat ihn aber auch nicht interessiert, als seine Barbie so ein Mist über mich gesagt hat. Und Himmel, dann ist halt mal eben mein spanischen Temperament mit mir durchgegangen." Sara begann zu lachen, was mich zum Lächeln brachte. „Fernando hat es mir erzählt. Ich hab es ihm erst gar nicht geglaubt, aber wenn ich dich jetzt hier so sehe, kann ich mir es lebhaft vorstellen." Die Spanierin nahm mein Gesicht in ihre Hände und sah mir tief in die Augen. „Versteh Fernando nicht falsch, aber das mit Cecillia, dass ist...ein Kapitel für sich, was bei ihm sichtlich Spuren hinterlassen hat und...deshalb ist der da manchmal etwas..." –„Er liebt sie noch." Sara sah mich verwirrt und gleichzeitig überrascht an. „Egal wie sehr sie ihn verletzt hat, er liebt sie immer noch und das verletzt ihn vielleicht mehr, als er zugeben will." Nach einem kurzen Schweigen klopfte es an der Tür und Iker's Stimme war zu hören.„Mädels, alles klar? Ich wollt nur eben fragen ob ihr den Film noch sehen wollt, denn der beginnt gleich." –„Geh schon mal vor, wir kommen gleich, Liebling.", antwortete seine Freundin und wandte sich dann wieder mir zu. „Kate, ich weiß nicht was da gerade passiert ist, aber ich kann dir nur sagen, es wäre das Beste, wenn wir Vier uns heute einen netten Abend machen. Also vergiss das jetzt einfach. Lass uns rausgehen und das Teil rocken." Sara grinste mich an und zog eine Fratze, weshalb ich lachen musste. „Du weißt wie man jemanden aufmuntern kann." –„Gracias."
Der Saal war schon dunkel, als ich Hand in Hand mit Sara hineinging. Iker redete auf Fernando ein, welcher sichtlich erleichtert aussah, als er uns erblickte. Sara lächelte mir noch einmal zu, anschließend setzte ich mich neben Fernando. „Alles in Ordnung?" fragte er sogleich mit Sorge in der Stimme. Ich musste lächeln, weil er mir die Frage schon so oft gestellt hatte. „Tut mir Leid. Ich habe vorhin wohl etwas überreagiert...da ist wohl mein Temperament mit mir durchgegangen." Nando lächelte etwas, lachte schon fast und sah mich zärtlich an. „Das passt schon. Ich schätze ich habe auch meine Fehler gemacht und wenn du willst vergessen wir das jetzt einfach und machen uns einen tollen Abend." Ich nickte zur Bestätigung und dann begann auch schon der Film. Iker hatte den Arm um die neben mir sitzende Sara gelegt und beide sahen gespannt auf die Leinwand. Auch Fernando schaute in diese Richtung, nur ich nicht. Angespannt saß ich auf meinem Platz und wusste nicht so recht was ich machen sollte. Hatte er es jetzt wirklich einfach abgehakt? Sein typisches Grinsen war seither verschwunden und außer dem kurzen Lächeln gerade, zeigte er während dem ganzen Film keine Regung. Nach dem Drama vor dem Film, hatte ich jetzt aber auch keine besondere Lust mehr und war ziemlich erschöpft. Als wir das Kino verließen redete unser Traumpaar wild durcheinander, scherzten und küssten sich. Ja, sie sahen ziemlich süß dabei aus und ich war froh, Sara kennen gelernt zu haben. Innerhalb dieser wirklich sehr kurzen Zeit ist sie mir ziemlich ans Herz gewachsen. Auf der Heimfahrt, saßen Fernando und ich wieder auf den Rücksitzen. Peinlicherweise musste ich gähnen, was zum Glück nur mein Nebensitzer bemerkte. „Wenn wir bei mir sind, gehst du am besten gleich schlafen.", flüsterte er mir leise zu und hob seinen Arm. Ich lies mich müde fallen und lehnte mich bei ihm an. Iker hätte endlos weiterfahren können, doch dummerweise waren wir schon bald da und verabschiedeten uns voneinander. Ich wollte dass Fernando mich nach hause brachte, doch sein Glück war, dass ich zu müde war um zu protestieren. Ich lag schon eine Weile im Bett und wunderte mich, dass der Platz neben mir immer noch leer war. Nach langem hin und her Drehen, entschied ich mich dann doch dafür aufzustehen und zu gucken, ob bei ihm alles okay ist. Ich war sichtlich enttäuscht, als ich ihm auf dem Sofa liegen vorfand, eingekuschelt in seine Decke. Das geht so einfach nicht und mir fiel nur eine Lösung ein. Kate, nimm deinen Mut zusammen, es geht um Fernando. Leise und nur mit einem T-Shirt, welches mir Fernando gegeben hatte, schlich ich zur Tür. Fast hatte ich die Karte fürs Zimmer vergessen, doch dann stand ich kurze zeit später auf dem Flur. Ich ging zu der Tür nebenan und klopfte zaghaft. Als sich keine Regung zeigte klopfte ich erneut, diesmal aber energischer. Nach kurzer Zeit öffnete mir ein ziemlich verschlafener Sergio in Boxershorts. Mist, das war wohl doch keine gute Idee, jetzt zu ihm zu gehen. Na ja, zu spät. Ich hoffe nur er ist keine Diva und zickt jetzt rum, weil ich ihm aus dem Bett geschmissen habe. „Welcher Idiot weckt mich um diese Zei..." Sergio stoppte sofort, als er mich sah und sein überraschter Blick lies mich wissen das er nicht mit mir gerechnet hatte. Wieso auch? Und schon garnicht in diesem Aufzug. „Kate? Was machen Sie hier?" –„Sergio, es gibt ein Problem. Wir müssen reden." Er fuhr sich durch die Haare und verdrehte die Augen.„Himmel, wenn eine Frau mal so anfängt. Wir sind doch nicht mal zusammen, hätte das nicht bis morgen warten können?" –„Gracias, ich stehe ja auch gerne nur im Shirt bekleidet mitten im Flur eines Nobelhotels, vor einem mir fremden Mann. Also lass mich jetzt verdammt noch mal rein." –„Vergiss es." Es knallte und schwups stand ich vor einer verschlossen Tür. Na super und jetzt?
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Te quiero - Träumen erlaub
FanfictionDie Liebe zwingt dich dazu Dinge zu tun, welche du vorher nicht für möglich gehalten hast. Kate versucht nicht aufzufallen, zum Schutze ihrer Familie, doch dann tritt jemand in ihr Leben, der genau das tut und plötzlich steht Sie vor der Entscheidun...