Una tarde. Un juego. Un goal.

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Kapitel 14

Una tarde. Un juego. Un goal

(dt: Ein Abend. Ein Spiel. Ein Tor.)

Die Sonne kitzelte mich. Verdammt, ich hatte vergessen den Rollladen runter zu lassen und nun schien sie mir voll ins Gesicht. Ich schaute auf mein Handy. Kurz nach 10 Uhr. Langsam steig ich aus dem Bett und schaute in den Spiegel. Man, sah ich verschlafen aus. Ungläubig fasste ich mir in die Haare und stellte fest, dass sie auch schon bessere Tage hatten.
Nachdem ich geduscht hatte, zog ich mir Hot Pans und mein Torres Trikot an. Als ich dann noch meine Haare gemacht hatte und mit schminken fertig war, fand ich mich gar nicht mal so schlecht. Ich sah verdammt sportlich aus, bemerkte ich mit einem Lächeln und steckte mir eine Rosenspange ins Haar. Das Rot passte einfach zum Trikot.

Mittlerweile war ich durch und durch wach und als ich in die Küche kam, saßen Sophia und Sergio schon da. Sie waren bereits fertig mit Essen und ich begrüßte sie fröhlich: „Buenos dias." –„Buenos dias, Süße. Uh... schon voll im Spaniendress." –„Klar, was dachtest du den? Jeder Tag im Trikot ist ein glücklicher Tag.", lachte ich laut und schmierte mir ein Brot. Nun meldete sich auch Sergio zu Wort. Man sollte wissen das unsre Küche an der Wand steht, dann kommt ein Dresen zum abgrenzen und dann der Esstisch. Auf jeden Fall hörte ich Sergio hinter mir rufen: „Viva, el Niño." Ich drehte mich grinsend um. Sophia saß mit dem Rücken zu mir und Sergio ihr gegenüber. Er hielt eine Faust in die Luft. Ich tat es ihm gleich: „Viva, el Niño." –„Na toll und was ist mit Ramos?" –„Sei doch nicht gleich beleidigt, Pia.", sagte ich und verkniff mir das lachen, „Einigen wir uns einfach auf 'Viva España'. Außerdem hast du deinen Sergio ja schon gefunden." Pia machte eine nachäffende Geste, während Sergio seine Hand auf ihre legte und aufgrund meiner Aussage glücklich lächelte. Als ich mit ihnen am Tisch saß, aß ich und wir redeten über alles mögliche. Irgendwie mussten wir ja die Zeit überbrücken. Sophia ging duschen und Sergio und ich spülten ab.

Wir fuhren mit dem Auto Richtung Celinas Wohnung. Pia hatte ebenfalls ein Trikot angezogen und auf ihrem Rücken stand der Name Ramos. Während Sergio fuhr drehte sich Sophia zu mir um. „Aber nicht das du vor lauter Torres nichts mehr mitbekommst." Ich warf ihr einen bösen Blick zu und lobte mich selbst dafür ihr nichts von meinem „Date" mit Torres erzählt zu haben. Immer diese Journalisten.
„Das sagst gerade du. Du hast doch nur Augen für Sergio.", schoss ich etwas beleidigt zurück. „Nun, ich hoffe mal damit war ich gemeint.", meldete sich der Fahrer zu Wort. „Klar, was denkst du den?", versuchte sich Sophia aus der Situation zu retten und warf mir eine fragenden Blick zu bevor sie sich wieder umdrehte.

Man war ich froh, als wir endlich da waren. Ich fiel meiner Freundin glücklich in die Arme, welche etwas überrascht war von meiner stürmischen Begrüßung. Doch sie freute sich ebenfalls und malte mir mit Schminke eine Flagge auf die Backe. Es dauerte nicht mehr lang bis das Spiel begann. Und obwohl Celina versuchte sich nicht zu sehr mit Bojan zu beschäftigen und mich mit einzubeziehen, fühlte ich mich doch ziemlich allein.
Wir saßen auf der Couch und guckten das Spiel. Sergio hatte den Arm um seine Freundin gelegt und als ich auf die rechte Seite sah, erblickte ich Celina im Villa Trikot, in Bojans Armen. Ich seufzte auf. Das ist echt deprimierend. Celina musste es wohl bemerkt haben, denn sie nahm meine Hand in ihre und lächelte mir aufmunternd zu. Die Jungs diskutierten angeregt über das Spiel. Es war schon Halbzeit und es stand noch 0:0 gegen Portugal. Das Spiel war nicht schlecht und die Chancen waren ausgeglichen, doch ich hatte nur Augen für Fernando. Es war ein so komisches Gefühl. Vorgestern stand ich noch neben ihm und heute ist er im Fernseher. Gott und die Welt kennt ihn und mir wurde bewusst, was ich schon ein bisschen vergessen hatte. Er war nicht wie ich. Ja indirekt war er schon nur ein Mensch, aber es macht eben doch ein Unterschied ein Star zu sein oder nur eine einfache Madrilenin. „Hey wieso so schweigsam heute?", fragte Bojan nach einer Weile. Als ich gerade den Mund aufmachte, fiel mir Celina ins Wort: „Ihr geht's heute nicht so gut." Er lächelte mir kurz zu, gab ihr einen Kuss und schaute wieder auf den Bildschirm. Celina sah mich aufmunternd an.
Die zweite Halbzeit begann genau so wie die erste aufgehört hatte. Und während ich weiter schweigend das Spiel betrachtete jubelten und fluchten die Anderen. In einer spannenden Szene drückte Celina meine Hand fest, weshalb ich fast schreien musste. Doch das alles war mir egal, als Torres endlich den erlösenden Treffer machte. Es war ein schöner Pass von Villa. Torres ging durch, schoss und der Ball war drin. Was will man mehr? Er rannte zu den Fans und sprang auf halber Strecke auf die Knie. Laut schreiend schlitterte er Richtung Fanblock, dicht gefolgt von Villa und Ramos. Neben mir lagen sich meine Freunde freudig in den Armen und normalerweise würde ich, das ebenfalls tun, auch wenn es wie heute nur ein Freundschaftsspiel ist. Doch heute nicht. Bis auf das Tor, nahm ich das Spiel gar nicht war. Stattdessen griff ich ein weiteres mal zu den Snacks, welche auf dem Tisch standen.

Das Spiel war aus. Bojan und Sergio diskutieren angeregt über Spielzüge und Taktiken. Sophia wurde das Gerede der Jungs langweilig und versuchte ein Gespräch anzufangen, doch leider fing sie das völlig falsch an. „Na zufrieden mit deinem Torres?"; fragte sie neckend. Ich wusste nicht warum, aber ich musste hier raus. Hektisch sprang ich auf und rannte zur Tür. Ich hörte Sophia noch leise fragen: „Hab ich was falsches gesagt?"

Ich stand verzweifelt in der Küche und starrte durch das Fenster in die Dunkelheit hinaus. Peinlicher Abgang gerade. „Brauchst du Gesellschaft?" Ich atmete tief durch, blickte zu Boden und drehte mich dann langsam um. Celina kam auf mich zu und nahm mich in dem Arm. „Kopf hoch, Süße. Wir bekommen das hin." Dafür liebte ich sie. Sie hatte keine Ahnung warum ich etwas tat oder was in mir vorging, aber sie wusste immer was sie sagen musste. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie meine Gedanken lesen kann. Ich schlang meine Arme um sie und meine Wangen brannten. Nein, nur nicht weinen. Ich schluckte den Kloß im Hals runter und legte meine Kopf auf ihre Schulter. „Ich versteh das einfach nicht. Was ist nur los mit mir? Weißt du gestern hab ich 2 Mädchen reden gehört, über Torres. Sie sagten er habe eine Freundin. Ich meine, wieso tut er das? Ja, ich würde mich für ihn freuen, wenn es so wäre, aber innerlich zerreist es mich gerade. Und dann, dass mir heute wieder bewusst wurde, das er doch nicht einfach nur der nette Mann von neben an ist. Himmel, das ist so verwirrend.", sagte ich normal, aber dennoch etwas zittrig. Sie streichelte mir über die Haare und als ich sie ansah strich sie mir eine Strähne hinter die Ohren. „Ich weiß, dass ist alles nicht ganz so einfach, aber ich mach dir ein Vorschlag. Wir gehen jetzt zurück zu den Anderen und machen heute irgendwas verrücktes, damit du mal auf andere Gedanken kommst. Außerdem fällt es dann nicht so auf, dass du heute so schweigsam bist und morgen komm ich dann zu dir oder ruf dich an und dann reden wir über alles. Okay?" –„Ich muss zugeben, den Teil mit dem 'lass uns etwas verrücktest machen' entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen, aber ich schätze mal, dass du mir eh keine Wahl lassen wirst." –„Richtig.", meinte sie lachend. „Danke, Celina. Du bist die Beste." –„Ehrensache." Sie lächelte mich an und zog mich an der Hand zurück ins Wohnzimmer. „Leute, wir haben gerade beschlossen wir gehen in die Disko. Ich werde mir aber noch kurz ein anderes Oberteil anziehen.", verkündete Celina in die Runde. Bojan rollte gespielt die Augen und sah zu Sergio: „Vor Mitternacht kommen wir hier nicht mehr weg." Beide musste laut lachen und Celina sah ihren Freund finster an. Okay sie versuchte es, konnte sich jedoch das Grinsen nicht verkneifen: „Schatz, das gibt Rache." -„Ich freu mich schon drauf.", grinste Bojan zurück. Dann zog mich Celina in ihr Schlafzimmer zu ihrem begebaren Kleiderschrank. „Willst du dir auch was anderes anziehen?" Ich nickte und bediente mich.

Über eine Stunde später waren alle schon kräftig am Feiern. Ich stand etwas am Rand und nippte an meinem Trink. Ich sah das sich gegenüber der Tanzfläche eine Gruppe bildete, welche von 3 Bodyguards in schwarzen Anzügen zurückgehalten wurden. Celina stand plötzlich neben mir. „Ganz schönes Gedränge da drüben." –„Jap, wo hast du deinen Freund gelassen?" –„Der musste mal für kleine Männer.", grinste sie, „Ich will jetzt wissen was da ist." Wir starrten weiter zu der Menschenmasse und sahen plötzlich 2 Personen, welche von den Bodyguards abgeführt wurde. Okay, sie wurden nicht abgeführt. Die Security versuchte sie aus dem Menschenpult zu bekommen und tat ihre Arbeit. Ich betrachtete die 2 Personen näher. Und, verdammt, ich kannte sie. Mir blieb der Schluck, denn ich gerade genommen hatte, im Hals stecken. Das sind sie jetzt nicht wirklich, oder? Fragend schaute ich zu Celina, welche mich ebenfalls sprachlos ansah. Als ich wieder zu einer Person, der zwei sah, machte mein Herz ein freudigen Luftsprung. "Na los, geh zu ihm.", sagte mir eine Stimme aufmunternd zu. Ich schaute zu ihr und Celina lächelte mich an. Wenn man etwas spontan macht, geht es viel leichter und bevor ich es mir anders überlegen konnte, setzte ich mich in Bewegung. „Du schaffst das schon.", rief mir Celina hinterher und versuchte die Musik zu übertönen.

Te quiero - Träumen erlaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt