|·Einundzwanzig·|

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Die nächsten zwei Wochen waren... komisch. Jedenfalls, wenn ich Mr. Malek im Unterricht hatte. Ich merkte, dass er - öfter als zuvor - mal zu Luise und mir nach hinten sah, jedoch ignorierte ich ihn jedes Mal. Worauf ich stolz war, waren meine Mathe-Leistungen. Ich wurde langsam wirklich besser. In einer kleinen Leistungskontrolle, die wir geschrieben hatten, hatte ich eine 3+ erhalten. 

Luise und Jack jedoch ließen mit dem Thema Mr. Malek keine Ruhe. Vor allem nicht als wir erfuhren, das er die zweite Aufsichtsperson sein würde - hatte ich es nicht vorher gesagt?

Sie verstanden es nicht, weshalb ich ihn so ignorierte, jedoch war ich der Meinung, dass sie nicht unbedingt wissen mussten, was alles vorgefallen war, weshalb ich darüber schwieg. 

Inzwischen war es der letzte Tag vor den Ferien, Mathematik. Mr. Malek hatte angekündigt, heute keinen richtigen Unterricht mehr zu machen. Und deshalb saß ich gerade auf Stacys Platz und wartete darauf, das Klassenmemory losgehen würde. 

Klassenmemory funktionierte so ähnlich wie normales Memory. Ein Mädchen und ein Junge gingen kurz nach draußen. Währenddessen dachte sich der Rest der Klasse einen Begriff zu einem bestimmten Thema aus und schrieb diesen an die Tafel. Beziehungsweise ließen wir zwei Schreiben, damit es fair war. Nach den vielen Jahren kannten wir ja inzwischen die Handschrift der anderen. 
Wenn jeder einen Begriff hatte, musste er sich irgendwo im Klassenzimmer auf einen Platz setzen. Ausnahme: sein eigener und auf die Plätze der beiden, die noch draußen vor der Tür standen. 
Wenn jeder einen Platz, der nicht ihm gehörte, hatte, wurden die beiden draußen Stehenden hereingebeten. Diese mussten dann zwei Begriffe sagen, die an der Tafel standen, und die beiden Personen, die sich die genannten Begriffe ausgesucht hatten, mussten aufstehen und miteinander die Plätze wechseln. Landete einer von ihnen auf seinem eigenen Platz, so hatte der, der sie hatte wechseln lassen, einen Punkt. Das Ganze ging dann so lange, bis jeder wieder auf seinem Platz saß. 

Das erste Thema war, wie hätte es anders sein können, Weihnachten. Ich selbst war Geschenk. Luise hatte sich Plätzchen genannt und Jack war Weihnachtsmann&Co.KG 

Auch Mr. Malek spielte mit, er hatte das Spiel am Anfang gar nicht gekannt, weshalb wir, also die Meisten der Klasse, ihn dazu überredet hatten, mit zu spielen. Er hieß Rudolph und saß hinten auf Luises Platz. Das war aber nicht das, was mich störte. Viel mehr störte es mich, das Juliet sich Rentier genannt hatte und nun auf meinem Platz saß. Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah nach vorn, jedoch grinste mich schon Luise von vorn breit an. 

"Eifersüchtig?", fragte sie grinsend und wackelte mit den Augenbrauen, weshalb ich die Augen verdrehte. 

"Nein!", brummte ich. 

Als schließlich jeder einen Patz hatte, ging es los. Devon, einer von Marcels Freunden, und ein Mädchen namens Anna standen vorn. Bis jetzt stand es noch Null zu Null, doch das konnte sich schnell ändern. 

Am Anfang wurde ich kein einziges Mal versetzt. Doch irgendwann hörte ich es. 

"Geschenk und Rentier!"

Ich stand auf und sah mich suchend um, doch dann fiel mir ein, das Juliet Rentier gewesen war. Und das hieß... och nein.

Genervt trottete ich nach hinten, vorbei an einer böse guckenden Juliet und ließ mich auf meinem Platz nieder. 

"Charlie, du bist Geschenk, richtig?", hörte ich Anna vorn sagen, weshalb ich zustimmend nickte. 

"Charlotte da Geschenk, hochnäsiger geht's ja wohl gar nicht mehr!", hörte ich Juliet zu einer ihrer Freundinnen sagen. Genervt verdrehte ich die Augen. Ziege. 

Mit den Augen fokussierte ich mich weiterhin auf das Spiel, jedoch merkte ich, dass Mr. Malek mich von der Seite ansah. Unbehaglich rutschte ich leicht auf meinem Stuhl umher und verschränkte die Arme vor der Brust. 

✓|Addicted to my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt