|·Dreißig·|

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"Wie ist es gelaufen?"

Erschreckt zuckte ich zusammen, als Ramis Stimme so dicht an meinem Ohr erklang und er seine Arme von hinten um meine Taille legte. Ich drehte den Kopf nach hinten zu ihm, sah ihn tadelnd an.

"Wir sind in der Schule!", zischte ich leise, doch Rami lächelte nur beruhigend.

"Keine Sorge, es sind bereits sämtliche Schüler und Lehrer raus.", murmelte er leise und gab mir einen sanften Kuss auf den Nacken. Wohlig seufzte ich auf, ließ mich etwas entspannter gegen ihn sinken. Sanft strich Rami mir über die Seite.

Heute hatte ich meine letzte Prüfung geschrieben - Mathematik.

"Ich weiß nicht so recht. Der Teil ohne Hilfsmittel macht mir etwas Sorgen, aber im Großen und Ganzen sollte eigentlich alles geklappt haben!", sagte ich, versuchte dabei möglichst optimistisch zu klingen, jedoch scheiterte ich. Auch Rami merkte das, ich konnte sein Schmunzeln förmlich auf meiner Haut spüren.

Ich drehte mich zu ihm um, lehnte einfach nur gegen seine Brust. Sanft strich Rami mir über den Rücken und platzierte einen Kuss auf meiner Stirn.

"Ich bin mir sicher, dass alles gut gelaufen ist, Darling."

Ich merkte, wie ich rot wurde.

Rami und ich hatten vor drei Wochen einen Film gesehen und der Protagonist hatte seine Freundin immer Darling genannt. Und seit ich ihm gesagt hatte, dass ich das süß fand, nannte er mich Darling. Und jedes Mal, wenn er mich so nannte, wurde ich rot. Teils vor Freude, teils vor Verlegenheit.

"Ich bin stolz auf dich, Charlie.", murmelte er in mein Haar. Ich sah auf, die Röte auf meinen Wangen verstärkte sich, was ihn zum lächeln brachte.

"Was machst du überhaupt noch hier? Als ich meine Prüfung fertig hatte, war ich froh, endlich aus dem Gebäude zu können."

Ich schmunzelte leicht.

"Keine Ahnung. Nostalgie wahrscheinlich. Ich kann immer noch nicht glauben, dass es meine letzten Wochen und Monate hier sind!", erklärte ich, wurde erneut rot. Es war irgendwie peinlich, so etwas zu sagen, doch Rami sah mich verständnisvoll an.

"Verständlich. Aber wer weiß, vielleicht holst du mich in ein paar Jahren vielleicht von der Arbeit ab, hm?"

Ich lächelte wehmütig, als ich seinen leichten traurigen Ton hörte. Rami hatte zwar versucht optimistisch zu sprechen, jedoch wussten wir beide, dass seine Worte eigentlich gefüllt von Hoffnung und auch Unsicherheit waren.

Ich hatte vor ein Auslandsjahr in Frankreich zu machen, vielleicht sogar dort zu studieren. Was genau wusste ich noch nicht.

Jedoch würde das auch heißen, dass Rami und ich uns nicht mehr so oft sehen würden, maximal über Facetime, was aber durch die Zeitverschiebung auch schwer werden würde.

Ich hatte erst gezögert, jedoch war es Rami gewesen, der mich schlussendlich doch überzeugt hatte. Es war okay für ihn, wenn es okay für mich war. Er sagte, er sei glücklich, wenn ich glücklich sei. Und wenn das bedeutete, dass ich nach Frankreich gehen würde, dann würde er mich unterstützen. Er hatte sogar spielerisch angedroht, mich zu besuchen, wenn in den USA Ferien waren. Lachend hatte ich die Drohung angenommen.

"Du denkst wieder an Frankreich, oder?", murmelte Rami leise, legte dabei den Kopf leicht zur Seite.

"Woher-?"

"Du hast dann immer diesen traurigen Blick, wenn du daran denkst. Außerdem beißt du schon wieder auf deiner Lippe herum. Und das machst du nur, wenn du über etwas angestrengt nachdenkst oder wenn du angespannt bist.", erklärte er leise und strich mir sanft eine rote Haarsträhne hinters Ohr, ehe er seine Hand wieder auf meine Taille legte.

Ich wurde rot.

"Manchmal ist es wirklich negativ, dass du so auf die Mimik und Gestik deiner Menschen achtest!", brummte ich leise, was meinen Freund zum Lachen brachte.

"Kaputte Menschen...", sagte er, spielte dabei auf den Grund an, weshalb wir uns eigentlich erst näher gekommen waren. Irgendwie schon krass, dass ganze schon über ein halbes Jahr her war.

Vorsichtig gab er mir einen Kuss, drückte mich an der Taille mehr an sich, sodass fast kein Blatt mehr zwischen uns passte. Gern erwiderte ich diesen Kuss, merkte wieder einmal, wie ein starkes Gefühl des Glücks durch meinen Körper zog. Gott wie ich diesen Mann liebte.

"Charlotte? Bist du hie-"

✓|Addicted to my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt