Kapitel 2//Ein trauriger Prinz

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Der Prinz des Düsterwaldes ist schon seit einigen Minuten wach, doch hat er noch keine Kraft gefunden sein gemütliches Bett zu verlassen.
Stattdessen betrachten er den Baldachin über sich, dessen seidener Stoff sich in der leichten Prise bewegt, welche vom offenen Fenster her weht. Erst als es an seiner Tür klopft kommt Bewegung in den Prinzen und er bittet den Diener herein, welcher ihm beim Zurechtmachen helfen soll.

Kurze Zeit später befindet sich Legolas auf den Weg zum Frühstück, wo sein Vater ihn schon erwartet. "Adar", begrüßt Legolas ihn bloß höflich und ist überrascht an diesen Morgen überhaupt Beachtung von seinen Vater zu kriegen. Dieser bevorzugt es meistens seinen Sohn einfach zu ignorieren und nur mit ihm zu reden wenn es wirklich notwendig ist.
Seit Legolas Mutter gestorben ist hat sich alles verändert und Thranduil hat auch den letzten Fünkchen Liebe für seinen Sohn verloren. Der Prinz weiß selber nicht woher der große Hass des Königs auf die Nightbleeder kommt. Viele verachten sie, doch bei Thranduil nimmt dieser Hass ganz neue Dimensionen an.

"Heute wird Lord Elrond mit seinen Söhnen anreisen. Ich möchte das du dich zurück hälst und dich nur dann zeigst wenn es das Protokoll erfordert. Ich will nicht das ein Unfall passiert und der Lord sieht was für eine Missgeburt du bist", spricht der König mit seiner üblichen kalten und unnahbaren Stimme, wobei der Prinz kaum merklich zusammen zuckt. 'Missgeburt', so hat sein Vater ihn noch nie genannt. Dies heißt wohl, dass der König heute einen besonders schlechten Tag hat. "Ich verstehe, Adar", spricht Legolas bloß und ihm ist der Appetit vergangen, weswegen er sich schnell entschuldigt und zum Schießplatz geht.

Sein ganzes Leben lang hat er hart trainiert, damit er der beste Kämpfer im ganzen Düsterwald wird und niemand ihn besiegen kann, damit niemand sein Blut jemals sieht. Bisher hat dies immer gut funktioniert, doch hat es ihm auch kaum Freunde gebracht. Seine einzige Freundin ist Tauriel, doch noch nicht Mal sie weiß von seinem so großen Geheimnis, welches schwer auf seine Seele drückt.
Er ist auch mit den Söhnen von Lord Elrond befreundet, doch diese sieht er so gut wie nie und wenn es so ist, dann immer nur zum Missfallen seines Vaters.

Ein Lächeln bildet sich zum ersten Mal diesen Morgen auf seinem Gesicht, als er seine beste Freundin erblickt, welche gerade einen Pfeil nach dem anderen auf die Zielscheiben schießt. Natürlich trifft sie jedes Mal genau ins Schwarze und macht damit alle anwesenden Krieger neidisch.
Trotzdem applaudieren alle als sie fertig ist und Tauriel erblickt den Prinzen. "Du siehst so aus als hättest du in eine Zitrone gebissen, ist es wieder dein Vater?", fragt sie ihn als Begrüßung, als er sie endlich erreicht und sich die Gruppe Elben etwas aufgelöst hat, sodass sie in Ruhe reden können. Seufzend nickt Legolas und nimmt den Bogen an sich, welchen Tauriel ihm reicht. "Er hat heute Mal wieder einen besonders schlechten Tag", erklärt Legolas genervt und legt einen Armschutz an, damit die Sehne seine Haut nicht verletzt. "Merkwürdig, dabei müsste er doch eigentlich vor Freude in die Luft springen", spricht Tauriel vor Sarkasmus triefend und verwirrt blickt der Prinz sie an.
"Was meinst du damit?"

"Du weißt es nicht? Vor ein paar Wochen hat dein Vater doch ein ganzes Dorf Nightbleeder umbringen lassen. Die Nightbleeder haben nun versprochen das es Krieg geben wird, deswegen reisen auch die Elben aus Bruchtal an, um uns beim Kampf zu helfen", flüstert Tauriel leise und ein fahler Beigeschmack macht sich auf Legolas Zunge breit. Zwar hat er nie Kontakt mit einem Nightbleeder gehabt, doch trotzdem fühlt er sich ihnen verbunden.

"Aber die Nightbleeder sind verstreut, sie haben nicht die Stärke gegen uns und die Elben aus Imladris anzutreten", spricht Legolas leise und verwirrt. Warum sollten sie eine solch aussichtslose Tat tun?
"Ich weiß. Aber vielleicht sind sie doch nicht so uneins wie wir dachten. Aran Thranduil provoziert sie schon sehr lange und uns allen war klar, dass die Nightbleeder irgendwann genug davon haben werden", spricht Tauriel ebenso leise und darauf bedacht das kein Elb ihr Gespräch belauscht.

Nachdenklich wendet sich der Prinz der Zielscheibe zu, um seinen ersten Pfeil abzuschießen. "Ich habe das Gefühl das dieser Krieg nicht so verlaufen wird wie sich mein Vater es wünscht."

Das Schießtraining geht noch den ganzen Vormittag, bis Regenwolken aufziehen und es anfängt zu nieseln.
"Wir sollten rein gehen, es zieht Regen auf", stellt Legolas fest und die rothaarige Elbin grinst ihn belustigt an. "Wir sind doch nicht aus Zucker, oder ist sich der Prinz zu fein für ein bisschen Wasser", spottet sie belustigt.
"Dies nicht, doch sollen heute noch Lord Elrond und seine Söhne ankommen, dafür muss ich mich noch passend kleiden", erklärt Legolas und betrachtet seine schlichte Kleidung, welche aus grünen Stoff besteht und einer leichten Lederrüstung.

"Sehr gut, ich wollte schon immer Mal gegen einen der Zwillinge kämpfen. Sie sollen die besten Krieger aus Imladris sein!", spricht Tauriel begeistert und folgt Legolas ins Innere.

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Nicht sehr spektakulär, ich weiß

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Nicht sehr spektakulär, ich weiß. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen :3

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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt