Kapitel 23//Der Traum

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Die Zwillinge Elladan und Elrohir sind mehr als Enttäuscht und wütend. Enttäuscht wegen ihren Vater, welcher ihnen erst jetzt erzählt hat, dass ihr Bruder Estel auf Seiten der Nightbleeder steht und wütend auf Estel, weil er ein Verräter ist.

"Ich bin mir sicher euer Bruder hat einen guten Grund warum er die Seiten gewechselt hat", spricht Elrond erschöpft, denn noch bis lange in die Nacht hat er über die derzeitige Situation nachgedacht und nun musste er seinen beiden Söhnen die Wahrheit sagen. "Dafür gibt es keinen guten Grund!", ruft Elladan aufgebracht und schreit seinen Vater schon fast an. "Er hat uns verraten. Estel hat es nicht mehr verdient Teil dieser Familie zu sein", zischt Elrohir wütend, doch wesentlich leiser, als sein Zwilling.
"Sowas solltet ihr nicht sagen, er ist trotzdem euer Bruder", spricht Elrond und versucht die beiden zu beruhigen, wobei er dies nur halbherzig sagt, denn er ist immer noch enttäuscht von Estel. Jahrelang war er womöglich ein Spion und hat höchst geheime Informationen verraten über wer weiß schon was und über wer weiß schon wenn.

"Wahrscheinlich steckten Legolas und Estel die ganze Zeit unter einer Decke und haben spioniert", spricht Elrohir wütend weiter und Elrond seufzt schwer auf. "Ich bin mir sicher es wird sich alles aufklären, doch bis dahin solltet ihr euch auf einen Krieg vorbereiten. Dieser Friedensverhandlungen sind wohl gescheitert", spricht er leise und lässt seine Söhne wieder alleine, nur um erschöpft in sein Gemach zu gehen. Die Sonne steht in ihrem Zenit, doch trotzdem ist er furchtbar müde und lässt sich schwerfällig ins weiche Bett fallen.

Warum hat er seine Söhne überhaupt mit in den Düsterwald genommen?
Sie könnten nun in Sicherheit sein und nicht in Gefahr. Der Gedanke das wenigstens Arwen sicher in Lothlorien bei Galadriel ist beruhigt ihn etwas.
Mit diesen Gedanken schläft der Lord langsam ein, doch der Schlaf hält nicht lange an und ist nicht sehr erholsam, denn ein Traum erfüllt ihn.

Schwere Regentropfen klopfen in unregelmäßigen Abständen gegen die Fensterscheiben. Die dunklen Wolken versperren dem Licht der Sterne den Weg hinab auf die Erde, weswegen es gespenstisch dunkel im Palast des Düsterwaldes ist.
Die Schritte von Lord Elrond hallen durch die leeren Gänge und verwirrt blickt er sich um. Normalerweise sollten in regelmäßigen Abständen Wachen stehen, außerdem verwirrt es ihn, dass er in seiner Kriegrüstung ist.
Hat der Krieg gegen die Nightbleeder schon begonnen?

Mit langsamen, doch festen Schritten läuft der Lord den Gang hinunter Richtung erste Halle, wo er vermutlich mehr Informationen bekommen wird.
Als er die Halle jedoch erreicht taumelt Elrond erschrocken einige Schritte zurück. Die Tore stehen weit offen und man sieht das Feuer draußen, welches trotz des Regens die Bäume verzerrt.
Doch was ihn viel mehr erschrickt sind die leeren Gesichter, welche ihm entgegen blicken.
Blaue Augen, Grüne Augen und Braune Augen starren ihn aus einem Meer von roten und schwarzen Blut entgegen.

"Ich habe euch eine Chance gegeben, doch ihr habt sie nicht genutzt." Elrond dreht sich um, damit er den Ursprung der Quelle ausmachen kann und findet sich plötzlich im Thronsaal wieder. Auch hier ist nur Dämmerlicht durch die Fackeln, welche bedrohliche Schatten auf das Gesicht der Elbin werfen. "Was habt ihr getan?", fragt Elrond immer noch unter Schock und zu verwirrt über das Geschehene. "Nein, was hast du getan." Estel steht plötzlich neben der Elbin und lächelt ihn herablassend an, während die Fackeln immer stärker ihr Licht werfen und immer mehr Gesichter um ihn herum erscheinen.
Verzerrte Gesichter voller Blut und schwarzer Farbe, welche laut lachen und jolen über ihren Sieg.

"Nein", haucht Elrond und weicht einen Schritt zurück in die Dunkelheit und presst seine Hände auf seine Ohren, um die lauten Stimmen der Frohlockung und die Stimmen des Schmerzes auszublenden.
So viele Tote.
Thranduil, Elladan, Elrohir...
Er selber ...

Hektisch hebt und senkt sich die Brust von Elrond, während er unruhig seinen Kopf hin und her wirft. Zögernd tritt Thranduil etwas näher an den schlafenden Elben, mit welchen er eigentlich etwas besprechen wollte.
Vorsichtig legt Thranduil seine Hand auf die Schulter von Elrond, welcher sofort hoch schreckt und fast mit dem Kopf des Königs zusammen geprallt wäre. Verwirrt blickt sich der Lord um, bis er realisiert das er geträumt hat und wischt sich den Schweiß von der Stirn.

"Alles in Ordnung?", fragt Thranduil mit ehrlicher Besorgnis in seiner Stimme und Elrond schüttelt langsam den Kopf, während er noch immer seinen Blick gesenkt hält. "Nein. Ich hatte eine Vision", spricht er erschöpft und setzt sich richtig auf, um mit dem König zu sprechen.
"Thranduil wir müssen auf diese Friedensverhandlungen eingehen. Ansonsten wird niemand überleben, niemand außer die Nightbleeder", erklärt Elrond ihm immer noch schwer atmend und sofort verdunkelt sich Thranduils Blick. "Ich kann niemanden meiner Männer ausliefern. Aber was genau hast du gesehen?", fragt er besorgt, denn selbst er kann dies nun nicht mehr leugnen. Elrond besitzt die Gabe der Vorraussicht und er hat sich noch nie geirrt, deswegen bleibt Thranduil nichts anderes übrig als auf ihn zu hören.

"Ich sah den Tod in diesen Hallen und wie die Nightbleeder ihren Sieg feierten. Wir waren alle Tot, doch sie nicht. Wir müssen einen Weg finden, dass diese Friedensverhandlungen funktionieren, ansonsten...muss ich wenigstens meine Söhne fort schicken. Ich kann sie nicht sterben lassen, Thranduil", spricht Elrond mit belegter Stimme und erschaudert bei dem Gedanken, dass seine Geliebten Söhne sterben, während er es hätte verhindern können. "Ich verstehe", spricht Thranduil leise und sinkt neben Elrond schwerfällig auf die Matratze.

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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt