Kapitel 44//Liebe

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"Wie geht es dir?", fragt Legolas besorgt, während er vorsichtig Luthiens verletzte Hand in seinen hält. "Mir geht es wieder besser, nach dem Kampf hatte ich grässliche Kopfschmerzen, doch sind sie wieder weg", beruhigt Luthien den Elben und entzieht diesem ihre Hand, während sie ihn lächelnd betrachtet. "Es tut mir leid wie ich dich vor dem Kampf behandelt habe, aber es war notwendig. Es war mein Kampf und ich habe ihn gewonnen. Nun steht dem Friedensvertrag wahrlich nichts mehr im Weg", erklärt Luthien feierlich und lässt sich in das weiche Polster ihres Sofas sinken, während Legolas in einen der Sessel Platz nimmt. "Es ist seltsam, aber irgendwie freue ich mich darauf meinen Vater zu sehen. Ist das merkwürdig?", fragt Legolas verunsichert und starrt dabei auf seine Hände, welche den Saum seiner Tunika sehr interessant finden. "Ich glaube nicht. Wenn ich eines von gestern gelernt habe, dann das ein Vater so schlecht er auch sein mag, trotzdem ein Vater ist und man ihn vermissen und trotzdem lieben kann. Du bist eine gute Person Legolas, vielleicht sogar die beste, welche ich je getroffen habe und du hast ein großes Herz", spricht Luthien mit einer sanften Stimme, während sie ihn anlächelt. Er bemerkt, dass etwas trauriges in ihren Blick liegt, doch ihre Worte berühren den Elben. Es bedeutet ihm viel dies von Luthien zu hören. Trotzdem antwortet er nicht, denn wenn sie noch etwas dazu sagen will, so wird sie es von sich aus machen, dass weiß der Elb.

"Jeldrik war gestern bei mir. Er hasst mich", erklärt die Elbin noch kurzen Schweigen verzweifelt und obwohl sie dies nicht will laufen wieder Tränen aus ihren Augen. Bestürzt setzt sich Legolas schnell neben sie und nimmt sie zögerlich in seine Arme. Aus der erst etwas steifen Umarmung wird schnell eine eng umschlungene, als Luthien ihre Arme um den Oberkörper des Elben legt und ihre Schluchzer in seiner Schulter erstickt.
Legolas hofft bloß, dass die Elbin nicht seinen schnellen Herzschlag spürt, denn sein Herz scheint einen Marathon hinzulegen. In diesem Moment weiß Legolas nicht was er alles empfindet, es ist eine Mischung aus Mitleid, Liebe und tiefe Zuneigung, doch auch eine tiefe Wut auf Jeldrik, weil dieser die sonst so starke Luthien zum weinen gebracht hat.
Er hätte nie gedacht Luthien Mal weinen zu sehen. Vorallem nicht, dass sie es in seinen Armen tun würde.

Zögerlich streicht Legolas über ihren Rücken und schmiegt seinen Kopf noch näher an ihren. Ihr Geruch benebelt ihn und trotz ihrer Herzzerreißend Schluchzer wünscht sich Legolas, dass dieser Moment nie endet. Sie werden sich vermutlich nie wieder so nahe sein und am liebsten will er sie nicht mehr los lassen.

Er kann seine Gefühle unweigerlich nicht mehr leugnen. Er hat sich in Luthien verliebt und ihr gehört sein Herz, was er schmerzlich feststellt. Elben lieben nur einmal und wenn ihr Herz gebrochen wird, dann sterben sie oder werden so kalt wie sein Vater. Sein Schicksal liegt unweigerlich in den Händen der Elbin in seinen Armen, auch wenn sie dies nicht weiß.

 Sein Schicksal liegt unweigerlich in den Händen der Elbin in seinen Armen, auch wenn sie dies nicht weiß

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Der kalte Regen prasselt auf das Blätterdach und von dort in noch dickeren Tropfen auf den Waldboden.
Mit mieser Laune lehnt der Waldläufer an einer alten Fichte und wartet darauf, dass das schlechte Wetter vergeht.
Er könnte auch weiter laufen, doch hat er kein bestimmtes Ziel und es sich nicht eilig, deswegen kann er das Unwetter auch genauso gut im Schutze des Baumes aussitzen.

Aragorn liebt die Natur und seine Freiheit, welche er als Dunedain hat, doch auf solch schlechtes Wetter kann er immer gerne drauf verzichten. Normalerweise würde der Mann, welcher in der Wildnis als Streicher bekannt ist, bei solch einer länger anhaltenden Regenphase einfach Richtung Bruchtal wandern. Dort hätten ihn die offenen Arme seiner Familie, ein warmes Kaminfeuer und eine heiße Tasse Tee erwartet. Aber dies ist vorbei, für immer wie Aragorn fürchtet. Zwar hat sein Vater ihm verziehen, doch gewiss nicht seine Brüder und von Arwen ganz zu schweigen. Seine Geliebte Arwen...
Seine Gefühle für sie gingen schon immer über die Liebe zu einer Schwester hinaus. Schon seit Tagen denkt er darüber nach, ob Arwen es verstehen würde und ob sie ihn trotzdem noch lieben würde. Er hofft es inständig, denn sie ist das Licht seines Lebens und auch wenn er weiß, dass diese Liebe in einer Tragödie enden wird, so kann er gegen seine Gefühle nichts tun.
Keine Sterbliche kommt an seine geliebte Arwen heran, weder vom Aussehen, noch vom Wesen her.

Mit einem leisen Seufzer zieht Aragorn seinen Mantel noch enger um sich, welcher jedoch nicht mehr viel gegen die Kälte bringt. Er ist durch geweicht und klebt unangenehm an seiner Haut.
Mit einem erneuten Seufzen richtet sich der Waldläufer auf und streckt seine steifen Glieder. Es bringt nichts weiter unter dem Baum zu sitzen und im Selbstmitleid zu baden. Er sollte weiter gehen, was bedeutet entweder Richtung Westen zu gehen, sodass er in Bree für ein paar Tage unterkommen kann, oder wieder in den Norden zu gehen und nach Garth. Wenn er nun umkehrt sollte er es zu den Friedensverhandlungen schaffen, sodass er vielleicht nochmal mit seinem Vater und seinen Brüdern reden kann. Außerdem würde sich Legolas bestimmt freuen, wenn er wieder kommt.

Mit einem festen Ziel stapft Aragorn nun los auf den lockeren, aufgeweichten Waldboden. Jedoch will er nicht den gleichen Weg zurücknehmen und beschließt sich lieber eher an den Nebelbergen zu halten. Dies tut er für den Fall, dass jemand ihm folgt, sodass er ihm nicht direkt in die Arme läuft. Die Orks werden immer gerissener.

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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt