"Er wird es nicht machen oder? Gegen dich kämpfen meine ich", spricht Legolas überlegend, während er Luthien ganz genau beobachtet, welche vom Fenster aus die Stadt beobachtet. Er war vorher noch nie in ihren Gemächern gewesen und irgendwie hatte er sie sich beeindruckender vorgestellt. Natürlich ist der Raum sehr viel größer als seiner, doch längst nicht so schön und detailliert eingerichtet wie die Räumlichkeiten sonstiger Herrscher.
"Warum denkst du er kämpft nicht gegen mich? Sein Vater, sein König hat es ihm befohlen, da hat er keine große Wahl", erklärt Luthien ihm, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen. Legolas senkt seinen Blick auf den Boden vor dem Sofa, auf welchen er sitzt. Dieses ist Teil einer kleinen Sitzecke, wo noch zwei Sessel stehen. Ansonsten befindet sich noch ein großes mit Pelzen und Decken belegtes Bett im Raum und noch ein Schreibtisch, sowie ein Kleiderschrank. Eine anliegende Tür scheint zu einem Badezimmer zu führen, doch das wars.
"Er ist dein Leibwächter und einer deiner engsten Vertrauten, es wäre nicht nur ein unfairer Kampf, sondern..." Legolas stockt mit seinen Worten, welche immer verzweifelter werden. "Bitte lass mich für dich kämpfen und bring dich nicht selber in Gefahr", fleht Legolas sie schließlich an und überrascht blickt Luthien ihn an. "Du sorgst dich um mich?", fragt sie verwundert, doch auch mit einem Hauch Belustigung in der Stimme. "Natürlich! Es ist ein Kampf um Leben und Tod. Ich lasse ganz sicher nicht zu, dass du stirbst, dafür bist du mir zu wichtig", erklärt Legolas aufgebracht und Luthien nimmt sanft seine Hände in ihre. "Ich weiß du willst nur helfen Legolas, aber du kannst hier nichts ändern. Ich muss selber kämpfen, ansonsten wird meine Stärke und meine Ehre als Hador in Frage gestellt", erklärt sie ihm nun ruhig, während noch immer Verzweiflung in Legolas Augen tanzen. "Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst!", verspricht er ihr bloß und will seine Hände mit ihren verschränken, doch in dem Augenblick weicht Luthien ein paar Schritte zurück.
"Wenn es mein Schicksal ist bleibt dir nichts anderes übrig! Du glaubst alles für jeden in Ordnung bringen zu müssen, doch hierbei kannst du das nicht. Du solltest einfach akzeptieren, dass ich dies alleine machen muss", spricht Luthien abweisend und verschränkt ihre Arme, um dies nochmal zu unterstreichen. Daraufhin seufzt Legolas nur genervt und zieht enttäuscht die Augenbrauen zusammen. "Du solltest endlich Mal akzeptieren, dass es in Ordnung ist sich von anderen helfen zu lassen und das dies keine Schwäche ist." Kurz schweigt Legolas und betrachtet die Elbin, welche sich scheinbar nicht mehr umentscheiden will. "Gute Nacht, Hador", wünscht Legolas ihr noch und verlässt dann ihr Gemach, um selber schlafen zu gehen. Die Elbin frustriert ihn manchmal, kein Wunder dass er sich seiner Gefühle noch immer nicht sicher ist.
Einerseits ist es ein ihm so fremdes, doch so schönes Gefühl in ihrer Nähe zu sein, aber wenn er versucht sich diesem Gefühl ihn zu geben hat er das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, vorallem wenn Luthien auf alle seine Annäherungsversuche mit Ablehnung reagiert.Doch nicht nur Legolas ist von seinen Gefühlen verwirrt und überwältigt. Luthien hat schon vorher geliebt, sie hat ihre Eltern und ihr Zuhause geliebt. Auf eine gewisse Art und Weise liebt sie auch ihre Freunde, doch das mit Legolas ist was ganz anderes. In seiner Gegenwart fühlt sie sich sicher und verstanden, doch gleichzeitig hat sie Angst diese Gefühle zu zulassen. Die letzten Personen welche sie offen geliebt hat sind ermordet worden. Sie würde ihn in eine fürchterliche Gefahr bringen und sich selber der Gefahr des Schmerzes. Ein Schmerz, welchen sie seit Jahren erfolgreich verdrängt.
Mit einem leisen Seufzer lässt sie ihre verschränkte Arme sinken und denkt kurz daran ihn hinterher zu laufen, denn sie hat Angst. Angst zu versagen, die Kontrolle zu verlieren. Doch sie überlegt es sich anders und setzt sich auf das weiche Bett und starrt in die Flamme einer Kerze. "Was mach ich nur?", fragt sie sich leise und streicht sich verzweifelt über ihr Gesicht. Wenn sie Legolas doch nie begegnet wäre, dann wäre alles so viel einfacher. Aber dies klingt auch nicht richtig sie fühlt sich durch ihn das erste Mal seit Jahren wieder lebendig. Sie hat Freude und lernt wieder Dinge zu schätzen, dessen Wert sie vor Jahren als nichtig erklärt hat. Wie gut es ihr tut mit ihm zu lachen, oder einfach nur in seine Augen zu schauen, welche ihr Stärke und Hoffnung geben.
Sie fasst den Entschluss, dass wenn morgen alles gut geht und sie den Kampf überlebt, dass sie dann anfängt ihre Gefühle gegenüber Legolas zu zulassen, denn wer sollte sich ihnen dann noch in den Weg stellen?
Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den schmalen Lippen schläft die Anführerin der Nightbleeder ein und versinkt im Reich des Schlafes._-_-_
Im nächsten Kapitel ist der Zweikampf zwischen Luthien und Jeldrik :3
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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas Ff
FanficNightbleeder. Sie werden mit schwarzen Blut in ihren Adern geboren. Niemand weiß genau woher dieses Phänomen kommt, noch nicht Mal die Elben. Aber jedes Volk kann es betreffen, Elben, Menschen, Zwerge und sogar Hobbits. Viele haben Angst vor den sog...