Kapitel 28//Furcht und Wut

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Voller Wut stürmt Luthien in ihr Zelt und schmeißt dort den erst besten Gegenstand durch die Gegend. Es handelt sich um eine gläserne Schüssel, welche an einem der Balken mit einem lauten Klirren zerschellt. Die Splitter bleiben in unregelmäßigen Abständen auf den Boden liegen und glitzern im Schein der Fackeln.

Jeldrik, welcher hinter seiner Anführerin her gelaufen ist betrachtet dies nur unbeeindruckt. Und wartet bis die Elbin sich etwas beruhigt hat. "Ich habe euch geraten ihm nicht zu vertrauen. Er hat uns verraten und...", Jeldrik will noch weiter reden, doch wird er von einer wütenden Elbin unterbrochen. "Schweig still. Ich will nichts davon hören. Bring ihn einfach zu mir", befiehlt sie ihm mit einer lauten Stimme und wartet bis sie alleine ist.
Erst dann setzt sie sich kraftlos auf den Thron, wobei sie sich erschöpft durch die Haare fährt, auch öffnet sie ihren schwarzen Mantel.

Ungeduldig, doch nun etwas ruhiger wartet sie auf den blonden Elben, welcher sich schon wieder gegen sie gewandt hat.
Dieser lässt auch nicht lange auf sich warten und tritt alleine ins Zelt. Von draußen hört man immer noch das grölen und jauchzen der Nightbleeder, welche sich wahrscheinlich gerade allesamt betrinken.

"Ihr wolltet mich sehen, Hador", beginnt Legolas die Konversation und hat nicht vor der Elbin nachzugeben. Es war die richtige Entscheidung und er wird mit den Konsequenzen leben.

"Du hast Schwäche gezeigt und nicht nur mich, sondern auch viele andere verärgert. Weißt du wie viele Feinde du dir damit gemacht hast?", fragt die Elbin den Blondhaarigen, welcher sie bloß weiter unbeeindruckt ansieht.
"Als du den Soldaten ermordet hast war das Schwäche! Du hast meinen Volk aus Mitleid ihre Rache genommen", sagt Luthien nun sehr viel lauter und stürmt plötzlich auf den Elben zu, welcher jedoch keinen Schritt zurück weicht.

"Nein, das war keine Schwäche! Das war Gnade, die Nightbleeder hätten ihn erst gefoltert, bevor sie ihn umgebracht hätten. In Wahrheit bist du die Schwache, du unterdrückst deine Gefühle und verleugnest sie. Dabei weiß ich ganz genau das dich deine tote Mutter immer noch in deinen Träumen verfolgt. Liebe ist keine Schwäche", spricht Legolas nun in genau den selben herrischen und wütenden Ton. Dabei weicht Luthien immer weiter vor Legolas zurück, welcher sie soweit zurück drängt, dass sie mit dem Rücken am Tisch an eckt. Noch nie hat Luthien den Elben so wütend gesehen und voller Frucht blickt sie zwischen seinen Augen hin und her, welche nur ein paar Zentimeter von ihren entfernt sind.

"Du solltest mal darüber nachdenken", spricht Legolas nun etwas ruhiger, als er bemerkt wie nah er der Elbin ist. Schnell tritt er einen Schritt zurück und betrachtet die Elbin nochmal kurz. Sie versucht sich ihre Unsicherheit nicht ansehen zu lassen und hat noch immer leicht ihren Kopf gehoben.
Ohne weitere Worte verlässt Legolas das Zelt und lässt Luthien alleine.

Diese hat gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hat und atmet erleichtert aus. Erst jetzt tritt sie einen Schritt vom alten Holztisch weg und blickt kurz nach oben an die Zeltplanen über ihr. Sie weiß nicht was gerade passiert ist und wieso Legolas sie so sehr einschüchtern konnte.
Um sich noch etwas mehr zu beruhigen streicht sich Luthien über ihr Gesicht und läuft in Richtung ihres Bettes.
Sie sollte versuchen zu schlafen. Immerhin wird sie morgen Aran Thranduil und Lord Elrond treffen. Dann werden endlich die Friedensverhandlungen beginnen, von welchen sie hofft das sie nicht lange dauern. Mittlerweile will sie nichts lieber, als endlich wieder in Garth zu sein und in ihrem vertrauen Bett zu liegen.
Ihr kommt der Gedanke, dass sie mal wieder ihr altes Dorf vom Lhûn-Clan besuchen könnte. Dort hat sie gewohnt, bevor sie Hador geworden ist. Es liegt an einem schönen See mitten in einem der vielen Wälder, welche sich im Tal der Nightbleeder erstrecken. Eine Welle des Heimwehs über kommt sie und überschattet ihre Wut.

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Etwas kurz, aber ich hoffe es hat euch gefallen :3

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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt