"Nimm Luthien, schnell!", ruft der hochgewachsene Elb, als dieser durch die Tür bricht. Erschrocken blickt die dunkelhaarige Elbin ihn an, doch als sie seine Worte langsam realisiert verliert sie keine Zeit mehr. Sie hastet in den Nebenraum, aus welchen sie gerade gekommen ist und läuft zielstrebig auf das kleine Elbenkind zu. Diese hat gerade mit ein paar Bauklötzen gespielt, als ihre Mutter sie einfach hochnimmt. "Ist Ada wieder da?", fragt die kleine Luthien erfreut, doch ihre Mutter schweigt. "Sie wissen es. Wir müssen so schnell wie möglich von hier fort", erklärt der Elb besorgt und streicht dabei wie selbstverständlich über das braune Haar seiner Tochter, welches dem seinen so ähnlich ist. Diese sieht ihren Vater und ihre Mutter verwirrt an und strampelt in den Armen ihrer Mutter. Sie kann alleine laufen! "Luthien lass das!", befiehlt ihre Mutter sofort und blickt wieder besorgt zu ihrem Mann. "Wie lange haben wir noch?", fragt die Elbin, doch als vom Flur aus Laute Stimmen und schwere Schritte der Wachen ertönen weiß sie es. Es ist keine Zeit mehr übrig.
Ohne groß nachdenken zu müssen ergreift der Elb die Hand seiner Frau und zieht sie mit sich auf den Flur. Genau in dem Moment biegen die Wachen um die Ecke und ihnen voran Aran Thranduil. "Dort sind sie!", ruft dieser und deutet auf die drei Elben. Nun versteht auch Luthien, dass irgendwas ernstes vor sich geht und fängt leise an zu weinen. Warum ist der König wütend auf ihren Vater? Die beiden sind doch Freunde.
"Schnell!" Der Elb zieht seine Frau und seine Tochter mit sich. Er weiß das ihre einzige Chance die geheimen Tunnel sind, welche noch von Aran Oropher angelegt wurden. "Wohin gehen wir?", fragt die Frau ihren Mann voller Angst und drückt ihre gemeinsame Tochter noch enger an sich, während die schweren, schnellen Schritte der Wachen sie verfolgen. "Wir nehmen die geheimen Tunnel. Du weißt doch noch wo diese sind oder?", fragt der Elb und blickt nach hinten zu seiner Frau, wobei er erschrocken feststellt, dass die Wachen aufgeholt haben. So würden sie es niemals schaffen.
"Ja, ich weiß es noch", spricht die Elbin zögernd und ihr Mann nickt ernst. "Gut. Du musst etwas für mich tun", bittet er flehend und gemeinsam rennen sie durch eine der vielen offenen Flügeltüren, doch bei dieser einen stoppen sie.
Mit einem lauten krachen schlägt er die Türen zu und schiebt den Riegel davor. "Das wird sie nicht lange aufhalten. Du musst mit Luthien vorgehen, wir treffen uns dann im Wald", erklärt der Elb schnell und streicht dabei über die nassen Wangen seiner Tochter, welche sich mit ihren kleinen Fingern an der Kleidung ihrer Mutter festklammert. "Lass uns nicht alleine", fleht die kleine Elbin ihren Vater an und auch ihre Mutter schüttelt unverständlich den Kopf. "Wir sind fast draußen. Komm jetzt mit uns", fleht sie. "Jemand muss sie aufhalten und vielleicht kann ich Thranduil umstimmen. Wir sind gut befreundet und mir wird er zu hören", erklärt er mit einem Lächeln, wobei er selber ganz genau weiß, dass Thranduil ihm niemals zu hören würde. Nicht mehr jedenfalls."Ihr beide seid so stark", flüstert er mit einem Lächeln und küsst seiner Tochter auf dem Kopf. "Höre niemals auf zu kämpfen", bittet er sie und sieht seine Frau eindringlich an, welche nun ergeben nickt und anfängt zu rennen. Genau in dem Moment brechen die Wachen durch die Tür und Luthien riskiert nochmal einen Blick zu ihren Vater. Sie schreit panisch auf, als sie sieht wie dieser ohne ein Zögern der Wachen geköpft wird. "Ada!" Er kann sie jedoch nicht mehr hören, die letzten Augen welche sie an diesem Tag im Palast sah waren die Augen vom König, welche voller Mordeslust funkelten.
Die Worte ihres Vaters hat sie jedoch nie vergessen und auch nicht ihren Hass und ihren Schmerz, welche an dem Tag ausgelöst wurden.Wie immer nach diesen Traum wacht Luthien hektisch auf. Ihr Atem ist schnell und ihre Haut schwitzig. Sie sieht zum anderen Bett, welches in dem kleinen Zelt steht, doch dieses ist leer.
Sie ist enttäuscht über das Fehlen von Legolas, welcher gewiss schon aufgebrochen ist mit den Dunedain. Luthien lässt sich zurück in ihr Kissen fallen, was eigentlich eine alte Decke ist. Legolas hat mehrere Mal nach ihren Träumen gefragt und ob sie darüber reden will, doch hat sie jedes Mal abgeblockt. Auch wenn Legolas im Moment nicht gut auf seinen Vater zu sprechen ist, so will sie ihm nicht erzählen von dieser Erinnerung. In ihren Augen ist Thranduil nichts anderes, als ein Monster, doch für Legolas ist er immer noch ein Vater.
"Du bist wach." Luthien zuckt zusammen bei der Stimme von Legolas, welcher in diesem Moment das Zelt betritt. "Ja", spricht sie unnötigerweise und rappelt sich wieder auf. Legolas seufzt leise und lässt sich neben ihrem Bett nieder, welches eher ein improvisiertes Lager ist. "Es würde dir besser gehen, wenn du darüber redest. Wenn nicht mit mir, dann mit Aragorn sobald er zurückkehrt", spricht der Elb besorgt und beobachtet, dabei die Elbin genau, welche ihr Gesicht leicht verzieht. "Ich brauche keine Hilfe", antwortet sie eher aus Gewohnheit, als Trotz. "Und genau das ist dein Problem, dass du es nicht einsehen kannst, dass man nicht alles alleine schaffen muss", antwortet Legolas enttäuscht und wendet sich wieder zum gehen, doch wird von Luthien aufgehalten, welche seine Hand sanft festhält. "Geh bitte nicht. Ich kann dir nicht von meinem Traum erzählen, doch wenn du da bist ist es erträglicher. Alles ist erträglicher und das Leben nicht mehr so dunkel", gibt sie leise zu und Legolas kann nicht anders, als sich wieder zu setzen. Schon lange haben sie nicht mehr solche ehrlichen und sanften Worte ausgetauscht. "Mir geht es mit dir doch gleich. Es tut mir weh dich leiden zu sehen und ich wünsche mir nichts anderes, als bei dir zu sein. Deswegen stoß mich bitte nicht fort."
"Ich Versuche es, ich werde es nie wieder tun."
_-_-_
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich den Traum schonmal irgendwo eingebaut habe oder nicht😅
Ich hoffe euch jeden Fall das Kapitel hat euch gefallen und morgen wird dann das letzte Kapitel von dieser Story kommen ☺️
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𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas Ff
FanfictionNightbleeder. Sie werden mit schwarzen Blut in ihren Adern geboren. Niemand weiß genau woher dieses Phänomen kommt, noch nicht Mal die Elben. Aber jedes Volk kann es betreffen, Elben, Menschen, Zwerge und sogar Hobbits. Viele haben Angst vor den sog...