Kapitel 20//Besaufen

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Mit wütender Miene betritt Legolas das Zelt der Hador. Diese sitzt wie üblich auf ihren Thron und scheint schon den Elben erwartet haben. "Bevor du etwas sagst, ich weiß du bist wütend. Doch ist es wichtig, dass die Nightbleeder ihre Rache bekommen. Sei froh das ich nicht den Kopf deines Vaters fordere", spricht Luthien schnell, bevor der Elb etwas sagen kann, doch die Worte lindern seine Wut nicht.
"Beides ist nicht in Ordnung! Sag mir, wenn mein Vater die Soldaten ausliefert, was wird mit ihnen geschehen?", fragt Legolas wütend und will die Wahrheit aus dem Mund der Anführerin wissen. "Dies liegt an den Angehörigen der Opfer", erklärt sie ruhig und bestätigt damit unterschwellig Legolas Befürchtung.

"Du kannst dies nicht verlangen, es muss eine andere Möglichkeit geben, dass die Nightbleeder Rache bekommen", spricht der Elb immer noch aufgebracht. "Tut mir leid, die gibt es nicht", spricht Luthien bloß leise und nickt nun Jeldrik zu, damit dieser Legolas aus dem Zelt geleitet. "Es ist alles gesagt worden", spricht sie zum Prinzen und dieser verlässt widerwillig das Zelt, um Aragorn zu suchen und ihn zu fragen, was er von dem ganzen hält.

Schwer atmend steht Luthien von dem Thron auf und streicht sich dabei durch die Haare. Sie weiß selber, dass sie mit dieser Forderung jegliche Friedensverhandlungen zu nichte gemacht hat, doch was soll sie tun? Von allen Seiten umringen ihre Feinde sie und warten auf einen Fehler ihrerseits. Einerseits der König des Orod-Clans, welcher schon lange ihren Tod will und dazu fähig wäre die Nightbleeder gegen sie aufzubringen, andererseits König Thranduil, welcher für seine Taten bezahlen muss, doch sie auch Tod sehen will.
"Verdammt!", schreit sie laut und fegt wütend die Karte vom Tisch, während sie sich mit Tränen in den Augen auf diesem abstützt. Sie wollte nur ihre Eltern rächen, doch wohin hat sie dies nur gebracht?

Es ist späte Nacht und das gesamte Lager, abgesehen von den Wachen, schläft friedlich

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Es ist späte Nacht und das gesamte Lager, abgesehen von den Wachen, schläft friedlich. Hier und da brennen noch ein paar kleine Feuer und spenden Luthien etwas Licht, während sie das Zelt des Prinzens sucht. Als sie dieses erreicht und eintritt liegt Legolas noch wach und starrt an die Decke des Zeltes. Überrascht richtet er sich auf und schaut die Elbin verwirrt an.
"Trink etwas mit mir", befiehlt sie und reicht ihm eine Feldflasche. Als er diese öffnet steigt ihm ein süßlicher Geruch von Honig in die Nase. "Ist Met, Gimli meinte du magst kein Bier. Ist auch nicht wirklich meins, aber man gewöhnt sich dran", erklärt die Elbin und lässt sich auf den Bett des Elben nieder, welcher einen großzügigen Schluck des süßen Getränk nimmt. Ein warmes Gefühl breitet sich in seiner Kehle aus und erwärmt von dort aus seinen Körper. Wortlos reicht er die Feldflasche an die Elbin, welche zusammen gesunken neben ihm sitzt, so als würde eine schwere Last auf ihren Schultern ruhen.
Auch sie nimmt einen Schluck und blickt den Elben unsicher an, einen Blick welchen er bei ihr nicht kennt. "Du könntest mir erzählen was los ist, oder wir betrinken uns einfach weiter und ich bin den Trinkkumpel. Wobei du in diesem Fall lieber zu Gimli hättest gehen sollen", spricht Legolas und nimmt dabei wieder die Feldflasche an sich.
"Darf ich dir etwas verraten?", fragt Luthien nach kurzem Schweigen und beißt dabei unsicher auf ihrer Unterlippe herum. Legolas nickt zaghaft, doch bevor Luthien anfängt nimmt sie nochmal einen kräftigen Schluck des süßlichen Alkohols.

"Die meiste Zeit habe ich gar keine Ahnung was ich tue. Ich wollte nie herrschen und für ein ganzes Volk verantwortlich sein, ich habe solche Angst zu Versagen", erklärt sie ihm langsam und trinkt nachdenklich weiter vor sich hin. Sie hat schon einiges an Alkohol getrunken und wäre sie ein Mensch hätte sie sich vermutlich schon längst ins Koma gesoffen. "Warum tust du es dann? Ich meine, warum hast du den damaligen Hador umgebracht?", fragt Legolas unverständlich. Er will auch nicht solch eine Verantwortung tragen, doch er kann es sich nicht aussuchen, sie jedoch schon. Ein Hador wird man freiwillig, anders kann man gar nicht Anführer der Nightbleeder werden.

"Wegen der Rache. Er hat meine Mutter umgebracht und ich war so voller Wut, ich dachte mir, wenn ich schon nicht meinen Vater rächen kann, dann meine Mutter. Niemand, wirklich niemand hat geglaubt das ich es schaffe, außer Gimli und Runa. Ich weiß bis heute nicht wieso, aber die beiden haben an mich geglaubt und Runa hat mir sogar ein Schwert gemacht. Ihretwegen mache ich weiter, wegen den Personen, welche nun zu mir aufschauen und ich versuche diesen Erwartungen gerecht zu werden.
Mir ist selber bewusst das wir viel zu gewalttätig sind und es womöglich nicht verdienen weiter zu leben, doch ich kämpfe weiter, weiter und weiter", erklärt sie ihm ehrlich und das erste Mal sieht Legolas hinter diese machtvolle Fassade der Anführerin und sieht die Müdigkeit und den Schmerz, doch auch Verunsicherung liegt in ihrem Blick und ihrer Stimme. Auf einmal fühlt sich Legolas ihr sehr verbunden, auch sie weiß eigentlich nicht was sie tut, doch sie beide wollen das gleiche: das beste für ihr Volk und ein sicheres Leben.

"Wozu das ganze Kämpfen wenn es am Ende nichts bringt und die freien Völker trotzdem weiterhin der Ansicht sind, dass wir Monster sind?", fragt Luthien und auch Legolas fühlt sich nun erschöpft und beinahe hoffnungslos. Die Blicke von seinem Vater und Lord Elrond heute. Beide waren so...abwertend und verachtend. Egal wie dies alles ausgehen wird, der Prinz ist sich sicher die Nightbleeder würden trotzdem verachtet und gehasst werden. "Ich weiß es nicht", spricht Legolas leise und hat seinen Kopf gesenkt.

"Vielleicht aus Gewohnheit. Ich kämpfe schon mein ganzes Leben und stehe immer wieder auf. Diese Soldaten, diese Männer und Frauen, sie stehen auch immer wieder auf. Wir lassen uns wie Dreck behandeln, doch irgendwann hat keiner mehr darauf Lust und der Abschaum erhebt sich, um sich zu wehren. Und ich habe sie dazu angestachelt. Ich wünschte du wärst schon eher da gewesen und ich hätte erst gar nicht den Kriegszustand ausgerufen. Ich hätte dich schon so viel eher in meinem Leben und an meiner Seite gebraucht. Du bist etwas besonderes, Legolas. Du gibst mir Hoffnung auf ein besseres Leben und eine gute Zukunft, nicht nur für mich, sondern für uns alle." Luthien lächelt ihn ehrlich an und Tränen schwimmen in ihren Augen, während sie seine Hand ergreift und diese drückt. Er erwidert diese Geste und lächelt sie aufmunternd an. "Eines Tages werden wir dieses Leben führen und alle Opfer und Taten werden dann Sinn machen. Du bist stark, das wusste ich schon bei unserer ersten Begegnung. Gib nicht auf, denn ich werde es auch nicht."

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Luthien kann auch soft sein👀👉🏻👈🏻

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Luthien kann auch soft sein👀👉🏻👈🏻

𝕹𝖎𝖌𝖍𝖙𝖇𝖑𝖔𝖔𝖉//Legolas FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt