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Verzücktes Stöhnen dringt hinter den dicken Vorhängen hindurch. Zwei breitgebaute Männer stehen neben dem roten Stoff und scheinen Wache zu halten. „Mehr.", lechzt eine weibliche Stimme. „Nur, wenn du alles für mich tun wirst, egal wann!", fordert eine tiefe männliche Stimme. „Ja, alles! Einfach alles!", ihre Stimme klingt hechelnd. Kurz sehen sich die beiden Männer in die Augen, der eine verdreht seine, der andere zuckt mit seinen Schultern. Sie sind an solche Geräusche mehr als gewöhnt und manchmal nervt es sie sogar schon.

In völliger Ekstase scheint sich die junge Frau zu befinden, denn ihre hemmungslosen Laute dringen durch den dichten Vorgang. Danach wird es leise und man hört erst wieder etwas, als der schwere Vorgang zur Seite geworfen wird. Man hört den schweren Atem der Frau und die schweren Schritte ihres Besuchs. Ein gutgebauter grünhaariger Mann tritt heraus. „Kümmert euch um sie.", ordnet er an und die beiden Türstehen nicken. „Jawohl, Boss.", sie lassen ihren Chef hinaus, bevor sie sich in das Zimmer wagen. Die Luft ist schwer und riecht nach Schweiß. Zwischen zerwühlten Lacken und Reizwäsche liegt eine blonde Frau, ihre Augen halb verschlossen und ihr Blick glasig. Ihre Lippen sind zu einem mehr als glücklichen und fast schon unheimlichen Lächeln verzogen.

Midoriya ist derweil nach draußen an die kühle Abendluft gegangen. Er steckt sich sofort eine Zigarette an und atmet diesen süchtig machenden Rauch gierig ein. „Hawk!", sagt er in die Dunkelheit hinein. Ein Schatten löst sich neben ihm aus der Gasse und gesellt sich zu ihm. „Du hast getan, was ich dir aufgetragen hatte?", grüne Augen bohren sich in gelbe. „Ja, doch ich glaube er hätte auch ohne mein Erscheinen Nachforschungen angestellt." „Mit Sicherheit, aber so ist seine Aufmerksamkeit auch auf dich gerichtet.", Midoriya grinst ihn finster an. „Und so können wir Dabi und Shigaraki weiterhin glauben lassen, sie könnten mich hintergehen.". Hawk sieht weg, kann in dieses stechende grün nicht weiter hineinsehen, kann diesem Mann nicht weiter standhalten.

Sieh mich an.", ein Ruck geht durch Hawks Körper und er kann seine Muskeln nicht daran hindern seinen Kopf wieder in die Richtung seines Bosses zu drehen. „Und nun sei ein guter Sub und wiege Dabi weiterhin in Sicherheit.", zärtlich streicht Midoriya Hawk über den Kopf, lässt seine Finger seine Wange hinab fahren. Sein Daumen berührt seine Unterlippe, lässt den Sub erschaudern und leise wohlig Seufzen. „Ja.", antwortet Hawk unterwürfig. Midoriya nimmt seine Hand zurück und nun kann sich sein Untergebene auch wieder bewegen. Sofort dreht der Blonde um und verschwindet in die Dunkelheit.

Genüsslich zieht der Grünhaarige weiter an seinem Glimmstängel. In den letzten vierundzwanzig Stunden war so einiges passiert. Er ist seinem Sub begegnet, wollte ihn eigentlich am liebsten umbringen, doch er war so voller Adrenalin und Hass, dass er mit ihm das Spiel gespielt hatte. Er hat es genossen ihn zu erniedrigen und zu Befehlen, was er tun und lassen soll. Und am Ende ließ er ihn am Leben, da ihm ein nützlicher Einfall gekommen war. Der Chef der Unterwelt mit einem Sub in den Reihen der Polizei, welcher ungewollt alles tun wird, was ihm von seinem Dom befohlen wird. Midoriya kann sich ein breites, hämisches Grinsen nicht verkneifen.

Uraraka glaubt zu denken, dass mir mein Sub etwas bedeutet und wird dies mit Sicherheit dem Idioten von einer rechten Hand erzählen. Dann wird Dabi denken, ich sei verwundbar.", er wirft das letzte Bisschen seiner Zigarette auf den Boden und tritt drauf. „Nur schade für alle, dass mir dieser Bulle am Arsch vorbeigeht.", er fängt leise an zu kichern. „Und wenn ich jetzt noch ihn dazu bringen, dass selbst er glaubt er würde mir etwas bedeuten, dann wäre dass die aller größte Genugtuung!", er steigt in eine schwarze Limousine. „Lassen wir ihn aber vorher noch ein paar Tage schmoren.", er startet den Motor und fährt los.

Es war nicht leicht für Midoriya, sein Leben war seit dem Vorfall damals auf der Schule mit Bakugou die reinste Talfahrt. Sein Sub hatte versucht ihn umzubringen, hatte ihn aus einem Fenster gestoßen, weil er es nicht ertrug mit jemanden wie Midoriya verbunden zu sein. Dieser Umstand brach ihm damals sein Herz. Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging er nicht wieder zur Schule. Er geriet an finstere Menschen und er verlor sich in Gewalt und Drogen. Er verschwand.

Doch er traf damals auf jemanden, der ihm einen Grund gab wieder aufzustehen. Er war schon immer stark, stärker als alle anderen Doms, denen er je begegnet ist und erlangte so eine Macht, die vorher nie jemand besessen hatte. Er scharte Leute um sich, die schon alleine gefährlich sind und in einer Gruppe noch mehr anrichten konnten. Und er führte diese Gruppe nach Musutafu und setzte sich selber auf den Thron der Unterwelt. Das ist nun erst ein Jahr her und schon fangen die ersten Anhänger an, zu denken sie könnten sein Platz einnehmen.

Midoriya hält seinen Wagen an und steigt aus, geht die kleine Treppe zu seinem Haus hoch. Eine weitere Zigarette, welche er sich im Auto angezündet hatte, glüht auf dem letzten bisschen und er bleibt vor seiner Haustür stehen.

Es ist an der Zeit, die Leute daran zu erinnern wer ich bin und zu was ich fähig bin. Schließlich schafft man es nicht nur mit Bitte und Danke an die Spitze der Unterwelt.", gekonnt schnippst er den Stängel nach hinten auf den Gehweg und schließt endlich seine Haustür auf. Das Schloss klickt und klackt, so wie Midoriya es gewohnt ist, doch es ertönt ein weiteres Klicken. Sofort spannt sich sein Körper an und seine Nackenhaare stellen sich auf, sein Instinkt reagiert schneller als sein Verstand. Er kann gerade noch seine Hand von dem Türknauf nehmen, bevor direkt hinter seiner Haustür etwas explodiert.

Mit einem lauten, ohrenbetäubenden Lärm fliegt der komplette Eingang seines Hauses in die Luft. Es fängt an zu brennen und eine große schwarze Rauchwolke zieht in den dunklen Nachthimmel hinauf. Autosirenen schrillen, erschrockene Nachbarn laufen auf die Straße, jemand ruft die Feuerwehr. Das Haus steht mittlerweile lichterloh in Flammen und die heraneilende Feuerwehr kann sich dem Hauseingang nicht nähern.

Rape me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt