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Man sollte die Kapitel auch veröffentlichen, wenn man schon angekündigt hatte die Story dieses Wochenende zu beenden, oder? 🫣

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Natürlich weiß die Polizei nicht, dass es allein Midoriya zu verdanken ist, dass sie heute Abend den kompletten Ring, samt Führungsebene haben hochnehmen können. Hinweise halfen ihnen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und sowohl Shigarakis und Dabis Handlager zu fassen als auch Midoriyas kleinen inneren Kreis.

Die meisten Informationen dazu kamen über Hawk, weshalb Enji sie nicht hinterfragte, da er Hawks Loyalität nicht hinterfragte. Der Spion trieb sich in allen Ebenen dieser Verbrecherorganisation herum und kam daher an allerlei Informationen, welche zur Ergreifung führten. Das Hawk allerdings all diese Informationen gezielt von Midoriya erhalten hatte weiß niemand. Und auch Toshinori, der zweite Überbringer solch brisanter Informationen, agierte allein auf Midoriyas Geheiß hin.

Auch wenn der ältere Dom verantwortlich dafür war, dass Midoriyas dies tat, so war er nicht der Verfasser dieses Plans. Der junge und mächtige Dom kam alleine darauf und spannte seine neuen Verbündeten mit ein, ließ Enji glauben seine Infiltration sei geglückt. Und auch jetzt lässt er den leitenden Ermittler immer noch glauben, er sei das Böse, er sei der Grund für die hohe Kriminalität in der Stadt. Im Grund stimmt dies ja auch, denn er versammelte Dutzende Schwerverbrecher aus dem ganzen Land unter sich und brachte sie nach Musutafu.

Aber genauso lieferte er für jeden einzelnen einen Hieb und Stich festen Beweis für seine Verhaftung und mehrere Jahre bis Jahrzehnte andauernde Verwahrung in einem Gefängnis.

„Komm schon Enji, mehr haben deine Leute nicht drauf?", er tut so, als könnte er ewig weiterkämpfen, als hätte er noch massenhaft Kraftreserven, doch dem ist nicht so. Er war eigentlich schon am Ende seiner Kräfte, als er sich hier vorhin Shigaraki entgegengestellt hatte. Das er sich überhaupt noch bewegen kann und dann auch noch zwei Dutzend Polizisten Paroli bieten kann, grenzt an ein Wunder, welches er nur mit dem hohen Adrenalinspiegel in Verbindung bringen kann.

„Lass es, ergib dich Deku!", ungewöhnlich vernünftig für einen Todoroki, versucht Shoto den Grünhaarigen zum Aufgeben zu bringen. Midoriya hatte bis jetzt nur mit dessen sturen Vater und aufbrausenden älteren Bruder zu tun gehabt und ist daher über die ruhige Art des Mannes mit der Heterochromie verwundert. Der junge Todoroki hat ihn gerade in einen Faustkampf verwickelt und hält sich sehr gut, wobei Midoriya in seiner angeschlagenen Form wahrlich kein schwerer Gegner für Shoto ist.

Mehr schlecht als recht, kann er Schlägen ausweichen, muss die meisten von ihnen einstecken. Shoto kennt Midoriya nur vom Papier her, war ihm nie begegnet, hat aber ein gewissen Respekt für ihn entwickelt, auch wenn er ein Verbrecher ist. Auch wenn er mit schuld an dem Tod seiner Mutter und Geschwister ist, kann er dem Mann vor sich keinen Hass entgegenbringen. Er ist sich, mehr als sein Vater Enji, der Tatsache bewusst, dass Midoriya nur den Plan geliefert hatte, Dabi ihn jedoch ausführte.

Shoto ist von Midoriya eher beeindruckt. Der mächtige Dom ist intelligent, sehr gerissen und weiß seine Mittel einzusetzen, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Er ist pragmatisch, tut das, was getan werden muss und lässt sich nicht von Gefühlen leiten. Man könnte es eine Art Achtung vor seinem Charakter und Fähigkeiten nennen. Nichtsdestotrotz ist er ein Verbrecher. Mit dem nächsten Schlag, den Midoriya nicht ausweichen kann, versetzt er ihm einen festen Hieb in die Magengruben.

Keuchend taumelt Midoriya zurück.

Die Erschöpfung fordert ihren Preis, denn seine Sicht beginnt zu verschwimmen und er verliert gänzlich sein Gleichgewicht. Schnaufend kniet er auf dem Boden, hält sich den Baum, während er sich mit der anderen Hand im Dreck abstützt. Er kann nicht mehr, so sehr er seinen Muskeln auch den Befehl dazu gibt ihn wieder in die Senkrechte zu befördern, sie verweigern sich ihm. „Bleib einfach dort und lass dich verhaften.", wieder diese ruhige und für Midoriya unbekannte Art eines Todoroki.

Es klingt fast so, als wollte Shoto ihm einen anderen Ausweg anbieten, als wollte er ihn davor bewahren hier an Ort und Stelle erschossen zu werden. Denn, wenn sich Midoriya nun aufrichten und eine bedrohliche Bewegung machen würden, was in den Augen der anwesenden Polizisten im Grunde jede seiner Bewegungen ist, wäre sein Brustkorb in wenigen Sekunden durchlöchert wie ein Sieb.

Langsam, fast in Zeitlupe, hebt er seine Hand von seinem Bauch zu seinem Gesicht. Ihm läuft Blut von der Stirn in sein Auge und es behindert ihn beim Sehen und auch wenn es gefährlich ist, sich nun zu bewegen, tut er es dennoch, denn in seinen Augen gab es von Anfang an nur ein Ausweg für ihn. Das verräterische Klinken, wenn jemand den Lauf seiner Waffe genau ausrichtet, ist zu hören und Midoriyas Herzschlag setzt für einen Schlag aus.

Er schließt seine Augen.

Es ist so weit.

Und er ist bereit.

Doch jemand anderes ist es nicht. Sich jetzt in Bewegung zu setzten ist dumm, sowas von dumm, gleicht eher einem Todesurteil und doch stemmt er sich hoch. Jegliche Alarmsignale in seinem Körper ignorierend und all seiner Schmerzen zum Trotz, setzt er sich in Bewegung und lenkt somit die Aufmerksamkeit einiger Polizisten auf sich. Die Hand seines besten Freundes will ihn aufhalten, will ihn festhalten, doch er schmeißt sich mit seinem gesamten Körpergewicht und einer Kraft, die er gar nicht mehr in sich geglaubt hat, gegen den Griff und kommt frei. Stolpernd macht er einige Schritte, bevor er seine Stimme erhebt.

„Nicht schießen!"

Er muss es einfach versuchen, er muss versuchen sie aufzuhalten und wenn er bei diesem Versuch umkommen sollte, dann ist dies ebenso, er ist bereit. Er ist bereit für seinen Dom zu sterben und einfach alles zu riskieren, denn er will nicht, er kann nicht in einer Welt ohne ihn leben!

Entsetzt reißt Midoriya wieder seine Augen auf und sofort schnellt sein Blick zur Seite. Bakugou ist nur wenige Schritte entfernt und droht hinzufallen. Was folgt, ist eine automatische Reaktion eines Doms, wenn seinem Sub Gefahr droht. Midoriya dreht seinen Oberkörper in Bakugous Richtung, will sich aufrichten und ihm entgegenkommen, um ihn aufzufangen, doch seine Beine weigern sich immer noch. Daher hebt sich nur leicht sein Körper in Richtung seiner ausgestreckten Hand. Jedoch löst diese Reaktion auch etwas anderes aus.

Der laute Knall einer abgefeuerten Waffe hallt über den Platz.

Dieser Moment, wenn etwas Schlimmes passiert und die Zeit für einen Moment stehen bleiben zu scheint, wenn man noch einmal all seine schönen, wie unschönen Erlebnisse erlebt und sich fragt, ob man etwas hätte anders machen können, ob eine Entscheidung in der Vergangenheit nicht in dieser Situation geendet hätte. Aber wieder finden wir uns in der Realität wieder, in der es solch einen Moment einfach nicht gibt. Die Zeit rennt unaufhörlich, weiter und auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass sie mal schneller man langsamer vergeht, so bleibt sie nie stehen und schon gar nicht, wenn auf den Menschen geschossen wird, den man über alles liebt.

Rape me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt