Nicht euer Ernst

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Matteos Sicht:

"Verdammt!!!", flucht Nina hinter mir.

Ich drehe mich um und gehe auf sie zu.
"Was ist passiert?", frage ich sie.
Nina dreht sich um und guckt durch das Fenster in den Eingangsbereich des Hauses. Sie zeigt mit dem Finger in das Innere.
"Da liegt mein Schlüssel.", sagt sie verzweifelt und presst einen Finger gegen die Scheibe. Sie legt verzweifelt ihre Stirn gegen das Glas.
Ich trete neben sie und gucke ebenfalls ins Innere. Auf dem Tisch, der hinten an der Wand steht, liegt wirklich ihr Schlüssel. Ich fange an zu lachen. Daraufhin drehte sich Nina mit grimmiger Miene zu mir um und guckt mich böse an.
"Das ist nicht lustig. Ich bin hungrig.", jammert sie.
"Ohhhhh", mache ich mich über sie lustig.
Doch ich höre sofort auf zu lachen, als sie mir droht mir noch eine reinzuhauen.
"Okay, pass auf: Du kommst jetzt mit zu mir, weil du sonst hier draußen verhungern wirst. Und wenn deine Eltern Zuhause sind, kannst du ja gehen.", erkläre ich ihr.
"Okay, aber ich muss noch Hausaufgaben machen.", sagt sie.
"Ich auch. Italienisch und Deutsch.", zähle ich auf.
"Und Musik!", ergänzt sie und läuft an mir vorbei.
Warte was?! Musik?! Ich bleibe verwirrt stehen.
"Wir haben Musik auf?", frage ich verwirrt und renne ihr hinterher, da sie schon ein gutes Stück vorgelaufen ist.
"Ja, haben wir. Aber wenn du nicht aufpasst, ist das deine Schuld. Du hast heute nichts gemacht. Ich dachte schon du bist neben mir im sitzen gestorben oder schläfst mit offenen Augen. Was war heute los mit dir?"
"Nichts.", antworte ich nur. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich ganze 90 Minuten darüber nachgedacht habe, ob sie eifersüchtig ist und ich Pläne geschmiedet habe, wie wir zusammenkommen werden.
~

Ninas Sicht:

Als wir bei Matteo Zuhause sind, schreibe ich meiner Mutter, dass ich bei Matteo bin, weil ich meinen Schlüssel vergessen habe. Sie soll mir schreiben, wenn sie Zuhause ist.
"Ich bin hungrig!", beschwere ich mich.
"Ich auch. Lass uns was bestellen.", schlägt Matteo vor.
"Ich nehme eine Pizza Funghi.", gebe ich sofort in Auftrag.
"Okay, ich bestelle.", sagt Matteo und ruft eine Pizzeria an.
Währenddessen hole ich meine Hausaufgaben für Italienisch raus. Das ist ganz einfach. Wir müssen nur Präsensendungen ergänzen.
Matteo kommt wieder und holt auch seine Hausaufgaben raus. Und er schreibt einfach von mir ab. Frech.
"Was ist, wenn ich was falsch habe?", frage ich frech.
Matteo guckt mich an.
"Dann ist das wohl so. Aber erstens machst du keine Fehler und zweitens würde ich dich dann verbessern.", lächelt er mich schmelmisch an und in mir fängt es an zu kribbeln.
Dann guckt er wieder auf mein Blatt und schreibt weiter ab. Ich beende die Aufgabe noch.
Nach Italienisch hole ich Deutsch raus. Hier kann er nicht von mir abschreiben, da wir einen Dialog schreiben sollen mit einer funktionierednen Kommunikation. Dazu haben wir eine Kurzgeschichte mit Kommunikationsproblem bekommen, die wir nun in einen Dialog umschreiben sollen, in der keine Kommunikationsprobleme auftreten.
Das ist einfach und ich bin schnell damit fertig.
Matteo braucht dafür aber länger.

Ich hole schonmal Musik raus und gucke es mir an.
"Wie kannst du so schnell sein und keine Pause machen?", jammert Matteo.
"Ich konzentriere mich einfach und arbeite schnell, damit ich schnell fertig bin und andere Dinge machen kann.", sage ich mit dem Blick auf mein Arbeitsblatt gerichtet. In dem Moment bekomme ich eine Nachricht von Snapchat und gucke auf mein Handy.
"Soso, konzentriert also?", lächelt er mich mit seinem unverschämt süßen Lächeln an.
Ich strecke ihm die Zunge raus und gucke mir weiter die Aufgaben an. Wir sollen Moll- und Durtonleiter aufschreiben und den Dreiklang dazu.
Ich möchte gerade anfangen, als es an der Tür klingelt. Ich springe auf, schnappe mir mein Portemonnaie und mache die Tür auf. Vor mir steht der Pizzalieferant mit unseren Pizzen. Ich bezahle ihn und nehme ihm die Pizzen ab. Ich schließe mit meinem Fuß die Tür und gehe in die Küche. Das riecht so gut.
Ich stelle Matteo die Pizza hin und öffne meine Verpackung. Ich nehme mir ein Stück und beiße genüsslich rein.
Sooo lecker.
Matteo nimmt sich auch eins seiner Stücke und fängt an zu essen.
"Du hättest nicht für mich bezahlen müssen."
"Doch, du hast letztes mal bezahlt. Jetzt ich. Nächstes Mal bist du wieder dran."
~

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