Na toll

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Matteos Sicht:

Doch mir fällt die ganze Spannung aus dem Gesicht, als ich die Tochter sehe.
"Ach hallo Matteo.", lächelt mich Ninas Mutter an.
"Ich heiße übrigens Kerstin.", stellt sich Ninas Mutter mir vor.
Ich bekomme nur ein Hallo raus. Ich glaube ich bin im falschen Film gelandet.
Ich trete zur Seite und mache eine einladene Handbewegung ins Innere.
Kerstin betritt das Haus.
"Hallo, ich bin Antonio.", stellt sich Ninas Vater nun vor und streckt mir die Hand entgegen.
Diese ergreife ich und wir schütteln uns die Hand zur Begrüßung.
Er tritt auch ein und die beiden gehen schonmal in das Wohnzimmer.
Dann sehe ich Nina. Sie sieht wunderschön aus. Sie trägt ihre mittellangen braunen Haare offen über ihre Schultern gelegt. Außerdem trägt sie ein wunderschönes, figurbetontes schwarzes Kleid. Es passt ihr perfekt. Sie lächelt mich breit an. Gerade als ich die Tür geöffnet habe, sah sie nicht sehr glücklich aus. Doch jetzt strahlt sie.
"Hey", sagt sie und ich ziehe sie in eine Umarmung.
"Hey", spreche ich in ihre Haare. Ihre Haare duften nach Zitrone.
Nina versteift sich erst, doch erwiedert die Umarmung nun. Ich habe das Gefühl, dass sie mich nicht mehr los lassen will. Mir geht es genauso, doch Nina löst sich aus unserer Umarmung.
"Die Fragen sich bestimmt wo wir bleiben, wenn wir jetzt nicht kommen.", flüstert sie mir zu und streicht ihr Kleid glatt. Dann geht sie an mir vorbei und läuft in das Wohnzimmer. Während sie an mir vorbei läuft, zieht ihr Parfüm mir in die Nase. Es riecht so gut.
Ich schließe die Tür und gehe wenig später auch ins Wohnzimmer.
~

Ninas Sicht:

Warum sieht er so traurig aus. Und so genervt. Das muss ich ihn gleich unbedingt fragen. Aber er sieht echt gut aus. Er hat sich eine schicker Jeans mit einem schlichten Oberteil angezogen. Das Shirt liegt etwas enger an. Als ich ins Wohnzimmer komme, sitzen meine Eltern schon am Tisch.
"Hallo, ich bin Chiara.", stellt sich Matteos Mutter mir vor.
"Hallo, ich heiße Nina.", stelle ich mich nun vor.
"Ich bin Paulo.", sagt Matteos Vater. "Antonio und ich kennen uns schon lange. Wir haben zusammen Fußball gespielt und sind nun Partner bei der Arbeit."
"Du sitzt hier neben unserem Sohn Matteo, Nina. Nimm es nicht persönlich, wenn er heute etwas abweisend ist, er ist heute nicht gut drauf.", erklärt mir Chiara.
Ich nehme Platz. Dann kommt auch Matteo rein und setzt sich neben mich. Er lächelt mich kurz an, doch guckt dann nach unten auf seinen Teller.
"Das ist unser Sohn Matteo.", stellt Paulo seinen Sohn nochmal vor.
"Das wissen wir schon. Er und Nina gehen doch in die gleiche Stufe.", erklärt meine Mutter.
Matteo guckt immer noch runter auf seinen Teller.
Schämt er sich für mich?
"Oh, das wussten wir gar nicht.", sagt Chiara und guckt traurig nach unten.
"Habt ihr Hunger?", fragt Matteos Vater in die Runde, um die Stimmungzu lockern.
Wir alle bejahen dies.

Wir haben alle aufgegessen und Doch mir fällt die ganze Spannung aus dem Gesicht, als ich die Tochter sehe. Eltern wollen nun über das Geschäft reden.
"Wollt ihr nicht hochgehen?", fragt Paulo uns.
Matteo steht auf und geht hoch. Ich folge ihm.
Wir gehen in sein Zimmer und er schmeißt sich auf sein Bett und guckt auf sein Handy.
Was soll das? Ich setze mich zu ihm auf das Bett und gucke ihn an.
"Hey! Was ist los mit dir? Heute Mittag war doch noch alles gut.", frage ich verwirrt.
~

Matteos Sicht:

"Keine Ahnung.", antworte ich schroff.
"Okay, dann nicht.", sagt Nina abweisend und lehnt sich mit dem Rücken an der Wand an.
"Es tut mir leid. Ich bin nur so sauer und traurig.", gebe ich zu.
Nina guckt mich nun mit weicheren Gesichtszügen an.
"Ist okay. Magst du mir sagen, warum du sauer bist?", fragt sie mich einfühlsam. Eigentlich will ich ihr das nicht sagen, doch als sie ihre Hand auf meinen Unterarm legt, habe ich das Bedürfnis ihr zu erzählen, was mich mich belastet.
"Ja", sage ich und setze mich aufrecht hin. Ich lehne mich nun ebenfalls an der Wand an.
"Meine Eltern sind wieder da.", fange ich an.
"Das ist doch gut, oder?", fragt sie mich und guckt mich von der Seite an.
"Ja, ist es. Ich habe mich auch gefreut, aber dann sagen sie mir, dass sie noch arbeiten müssen und Besuch einladen. Sie sind gerade erst durch die Tür und dann sagen sie mir direkt, dass sie noch ein Treffen mit einem Partner haben. Das macht mich so wütend. Sie haben mich noch nichtmal gefragt wie es mir geht oder was die Schule macht.", sage ich traurig. Nina legt mir ihre Hand auf den Unterarm. Ich weiß auch nicht, was passiert ist, doch plötzlich läuft mir eine Träne die Wange runter. Ich wische sie schnell weg, doch nicht schnell genug. Nina hat es mitbekommen. Sie zieht mich an sich ran und legt ihren Kopf auf meinen.
"Sie denken, dass sie mich kennen, obwohl sie es nicht tun. Sie sind so oft nicht da und dann versuchen sie sich irgendwie in mein Leben einzumischen.", sage ich traurig.
Nina streicht mit ihren Fingern über meinen Kopf.
"Das tut mir leid. Sie finden das bestimmt auch nicht gut, dich nicht aufwachsen zu sehen. Sie meinten es heute bestimmt auch nicht böse, aber ich kann nachvollziehen warum du sauer bist. Wäre ich wahrscheinlich auch.", pflichtet sie mir bei. Ich umarme sie nun.
"Wenn was ist kannst du immer mit mir reden.", fügt sie noch hinzu.
"Danke", sage ich aufrichtig.
~

Matteos Sicht:

Es ist echt süß, dass sie sich so um mich gekümmert hat. Das hätte sie gar nicht gemusst. Aber ich habe mich verstanden gefühlt.

Nach einer Zeit werden wir von unten gerufen. Wir lösen uns voneinander, da wir in der Position verweilt sind.
Nina steht auf und läuft Richtung Tür. Direkt vermisse ich sie, obwohl es irrsinnig ist, da sie ja direkt vor mir ist. Sie wirft einen Blick auf meinen Schreibtisch und greift nach dem Buch.
"Ich wusste gar nicht, dass du liest. Und dann auch noch einen Roman von Jane Austen.", sagt sie erstaunt.
"Ja, ehm eigentlich mache ich das ja auch nicht. Aber das ist das tolle Geschenk von meinen Eltern von ihrer Geschäftsreise. Ein weiterer Beweis dafür, dass sie mich nicht kennen. Aber egal lass uns runter gehen.", sage ich und lächel sie an.
Nina lächelt traurig zurück und läuft mir hinterher.
Wir setzen uns wieder an den Tisch.
Ninas Vater fängt an zu reden.
"Wir haben ein neues Projekt. Wir werden in der Stadt ein Kinderheim bauen. Dafür werden wir eine Spendenaktion veranstalten. Es werden wichtige und reiche Leute kommen."
"Okay und was haben wir damit zu tun?", frage ich.
"Ihr werdet dabei sein.", sagt meine Mutter.
"Was? Warum?", rufe ich entgeistert.
"Ihr werdet die Gäste begrüßen und die Spenden mit einsammeln. Ihr werdet auch eine Gästeliste bekommen."
Nina und ich gucken uns entrüstet an.
"Muss das wirklich sein?", fragt Nina ruhig.
"Ja.", antwortet ihre Mutter.
"Und wann wird das ganze stattfinden?", fragt Nina.
"In 2 Wochen. Bis dahin muss viel geplant werden. Ihr werdet uns auch ein bisschen bei der Gestaltung helfen.", sagt meine Mutter.
"Na toll", gebe ich genervt von mir.
Nina sieht auch nicht viel glücklicher aus.
"Dürfen wir wenigstens unsere Freunde mitbringen?", frage ich und weiß schon die Antwort.
"Wenn ihr wollt.", gibt meine Mutter nach. Das verblüfft mich. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sie das erlaubt. Wenigstens etwas.
~

Ninas Sicht:

Na toll. Ich habe gar keine Lust auf sowas. Aber wenigstens ist es für einen guten Zweck.

Viel länger bleiben wir aber auch nicht mehr und wir verabschieden uns. Meine Eltern haben sich schon von allen verabschiedet und gehen zum Auto. Ich habe mich schon von Natteos Eltern verabschiedet, die jetzt wieder in das Haus gehen. Ich verabschiede mich von !atteo und drehe mich um.
"Hey, Nina", ruft Matteo mich zurück.

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1311 Wörter

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