Kapitel 28

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Langsam öffnete ich meine verquollenen Augen.
Ich hatte fast die ganze Nacht über geweint und Sam, der mich gehalten und getröstet hat, hat es nicht geschafft mich zu irgendwas zu bringen.
Nicht mal essen konnte ich.
Warum auch?
Zwei Tage noch.

Ein leichter Hauch Strich über meine Wange.
Als ich nach mehrfachen blinzeln auf sah blickte ich einen besorgten Sam entgegen.
Er lächelte mich leicht an, doch ich schaffe es nicht sein Lächeln zu erwidern.

„Na komm Liv, gehen wir frühstücken."
Ich grummelnd und zog die Decke höher wobei ich seine Hand weg stieß.
Wozu aufstehen und essen?
Sam seufzte und senkte resigniert den Kopf „Ach komm! Freu dich! Du hast übermorgen Geburtstag! Du findest dein Mate!"

Erneut bildeten sich Tränen in meinen Augen.
Sam riss seine erschrocken auf „Was? Nein! Nicht weinen! Nicht weinen!"
Er wollte mir wieder über das Gesicht streicheln, mich beruhigen doch ich drehte mich nur weg.

Heiß bahnten sich die Tränen ihren Weg und flossen über meine Wange.
Ich schniefte und fing an zu schluchzten.
Ich hasse Selbstmitleid, aber was sollte ich den jetzt noch anderes machen?
Ich kann ja schlecht meine letzten Tage genießen und verrückt spielen!
Ich will einfach nur alleine sein.

Keiner wusste etwas von dem was Ward gesagt hatte und somit glaubt das Rudel noch das ich gesund bin und die anderen das wir noch Zeit haben.
Es schmerzt sie an zu lügen.
Ihnen nicht zu sagen das ich meinen Geburtstag nicht mehr überlebe.

Wäre Vater jetzt enttäuscht von mir? Weil ich so naiv war und einen fremden vertraut hatte?
Weil ich Aufgabe und nichts tat?
Für das Rudel anstatt für mich selbst sterbe.

„Olivia!!! Du stehst jetzt auf und kommst mit mir runter essen!"
Sam riss mich aus meinen Gedanken und zog mir die Decke weg.
Ich knurrte auf und gab eine Art quietschen von mir.

Ich kroch ans obere bettende und starrte ihn böse an.
Sam erwiderte meinen Blick genau so böse.
Sein Blick machte mich nur noch wütender und ich fing an zu Knurren.

Sam legte schon fast einen Vater Blick auf „Olivia." er klang mannend als würde er mich gleich in mein Zimmer schicken und mir Hausarrest aufbrummen. Nur blöd das ich schon in meinem Zimmer war.

Er stemmte sich aufs Bett und kam  mir näher „Wenn du nicht willst, dann hol ich dich einfach!"
Seine Hand griff nach meinen Fuß und er zog mich zu sich.
Ich quiekte auf und versuchte mich zu lösen was Sam nicht zu ließ.

Dann habe ich nur noch eine Möglichkeit.
Meine Knochen knackten.
Sam zuckte erschrocken zurück.
„Stopp! Olivia!"
Dafür war es zu spät.
Innerhalb eines Wimpern Schlages verwandelte ich mich und nahm als großer weißer Wolf das komplette Bett ein.

Sam hob die Hände und trat ein paar Schritte zurück.
„Olivia bitte beruhige dich."
Ich sprang vom Bett auf ihn zu und landete elegant vor ihm auf allen Vieren.
Immer noch knurrte ich wütend.

-Raus hier!-
„Olivia bitte. Tue das nicht."
Ich trat bedrohlich einen Schritt näher.
-Sam! Ich wiederhole mich nicht!-

Ich baute mich knurrend immer mehr vor ihm auf. Zwar war ich weiblich und als Mensch nicht gerade die größte, aber als Wolf überragte ich Sam um einiges.
Er sollte mich endlich alleine lassen.

Plötzlich ging die Tür auf und ein panischer Milo stand darin „Was ist hier los?!"
Er sah zwischen uns hin und her, und schien verwirrt und ratlos was er tun sollte.
Erneut knurrte ich auf.
-Gut! Wenn du nicht gehst, gehe ich!-
„Olivia!"

Sam hob seine Hand und wollte mich stoppen, doch da rannte ich schon auf Milo zu und schubste ihn unsanft auf den Boden.
Schnell trampelte ich durch den Flur und sprang die Treppe runter.

Die Haustür war zu und als Wolf ist es schwer eine Tür zu öffnen, also rannte ich Richtung Wohnzimmer.
Ich hörte Überraschte rufe und Atem wurde eingezogen als ich durch das Esszimmer in das Wohnzimmer preschte und durch die Hintertür in den Garten sprang.

Für eine Sekunde blieb ich stehen und atmete die Kühle Luft tief ein.
Es roch nach regen, aber auch nach Wald.
Ich spürte mit meinen Pfoten den Gras Boden unter mir und hörte die Vögel in der Nähe zwitschern und singen.

Erneut ertönte ein Ruf, doch ich sprintete los und rannte ohne Rücksicht auf irgendjemanden in den Wald.
Immer schneller und schneller sprang ich über wurzeln, Äste und Gräben.
Der Wind strich durch mein weißes Fell und gab mir das Gefühl von Freiheit.

Meine Wölfin jaulte freudig auf und so tat auch ich es.
Es war ein befreiendes Gefühl und so schnell wie das jaulen auch begonnen hatte so schnell war es wieder vor bei, wie Schall und Rauch.

Plötzlich knackte etwas hinter mir.
Ich erschrak und stolperte. Beinah wäre ich auf einen spitzen Stock gefallen. Das hätte mein tot sein können.
Obwohl...
Ich war ja so gut wie tot.

Wie angewurzelt blieb ich stehen.
Ich war so gut wie tot und das hier könnte das letzt mal sein das ich laufe.
Das letzte mal mit meiner Wölfin, in Wolfs Form.

Ein Knurren ertönte.
Ich schaute nach rechts, doch da war es schon zu spät.
Ein großer schwarzer Wolf sprang auf mich oder eher mich um.
Wir überschlugen uns mehrfach bis ich hart auf den Rücken landete und er über mir stand.

Ich knurrte auf und bekam ein Knurren entgegen.
Überrascht sah ich in Moos grüne Augen.
Ist das...
-Olivia was ist los?-
-Silvan.-

Mein Wölfin fiepte kurz auf als mir klar wurde das Silvan der schwarze Wolf über mir war.
Er legte den Kopfschräg und musterte mich kurz.
Warum hat er so extrem schönes Fell?

-Okay ich gehe jetzt von dir runter, aber du haust nicht ab.-
Ich gab keine Antwort was für ihn wohl ein Ja war, den er ging langsam von mir runter.

Ich drehte mich, so das ich auf dem Bauch lag und ihn ansehen konnte.
Silvan lief zu seinem baum in der Nähe und holte ein paar Klamotten mit seiner Schnauze draus.
Er warf mir sie zu und nahm sich selbst welche.

-Ich gehe jetzt hinter diesem Baum und zieh mir was an, du tust das gleich und dann erzählst du mir was los ist.-
Damit verschwand er hinter dem Baum.
Kurz zögerte ich doch dann Tat ich was er sagte und verwandelte mich zurück.
Ich warf mir das große t-Shirt über und zog mir die kurze Sport Hose an die mir sogar über die Knie reichte.

„Fertig?"
Kurz zögerte ich zu Antworten.
Wenn ich jetzt Ja sage muss ich ihm alles erzählen. Alles was Ward mir gesagt hatte.
Ich schüttelte den Kopf.
Kann ich ihm den vertrauen?

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1104 Wörter

Who is the best Alpha?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt