,,Okay kleine Mona, das ist jetzt dein Zuhause."
Ich war gerade mit meiner Tochter bei meiner Familie angekommen. Erstaunlicherweise hatten die Dinge noch eine sehr seltsame Wendung angenommen.
Die, von der wir eigentlich nicht erwartet hätten, dass sie das Krankenhaus noch einmal lebend verlassen würde, hatte es nachhause geschafft. Und die, die eigentlich nur zu Besuch dort war, hatte ihr Leben gelassen.
Okay, es war wirklich nicht einfach für Violet. Sie hatten sie in ein künstliches Koma gelegt. Meine Mutter hatte sogar schon dafür unterschrieben, dass im Notfall nicht Reanimiert werden sollte, da sie dies meiner Schwester nicht antun wollte. Natürlich hatte sie zu diesem Zeitpunkt vermeiden wollen, dass Vio an einen Rollstuhl oder ähnliches gefesselt war, aber leider war dies dennoch eingetreten.
Meine Schwester konnte nach ihrem Erwachen ihre Beine nicht spüren und somit war Aufstehen unmöglich. Jetzt war sie an den Rollstuhl gefesselt.
Die meiste Zeit über kümmerten also noch immer wir uns um ihr Baby. Zumal Violet auch starke Probleme damit hatte, Emely als ihr Kind zu akzeptieren.
Sicher war es komisch, wenn man plötzlich aufwachte und man bekam sein vier Monate altes Baby vorgehalten. Auch war es schwer für Violet, dass Jane in dieser Zeit von uns gegangen war, da sie sich nicht von ihr hatte verabschieden können. Okay, keiner von uns konnte sich verabschieden, aber wir hatten sie wenigstens beerdigt. Violet hatten wir vor vollendete Tatsachen gestellt.Für Niemanden von uns war es einfach.
Jeder von uns hatte sein Päckchen zu tragen. Das eine größer, das andere kleiner. Aber das änderte nichts daran, dass wir eine Familie waren und wir alle zusammen halten mussten.
Von den Jungs hatte ich mich auf irgendeine Art und Weise distanziert, die ich nicht wirklich beschreiben konnte. Ja, sie hatten mir bei meinem Umzug geholfen und auch gesagt, dass sie für mich dasein würden, wenn etwas war, aber so wie es jetzt war konnte ich auf keinen Fall einfach weiter Musik machen. Im Moment ging einfach meine Familie und meine Tochter vor. Ich hatte zwar angeboten noch eine Art Abschiedstournee mit ihnen zu machen, aber ich konnte auch verstehen, dass sie sich vorerst einen neuen Bassisten suchten.
Alle von ihnen waren auf Janes Beerdigung dabei, aber danach war alles einfach seltsam geworden. Sie hatten mich ein paar Mal im Krankenhaus besucht, als Mina endlich auf eine Normalstation verlegt wurde, aber seit fast drei Wochen hatte ich keinen mehr von ihnen gesehen.
Natürlich wollte ich mir keine Gedanken darüber machen, denn immerhin gab es wichtigere Sachen, aber ich hatte die vier immer für meine Freunde gehalten und war dennoch irgendwie enttäuscht, dass keiner von ihnen mehr sich nach mir erkundigte.
Aber was brachte es schon darüber nachzudenken? Es würde nichts an der aktuellen Situation ändern und es würde mir die Menschen aus meiner Vergangenheit nicht wieder zurück bringen. Ich musste mich auf das hier und jetzt Konzentrieren, auf das was ich jetzt hatte. Ich musste mich auf meine Tochter konzentrieren. Das hatte Vorrang.Erst als Violet mir an diesem Tag entgegen kam, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und daran erinnert, dass ich gerade dabei war nachhause zu kommen.
Also nahm ich allen meinen Mut zusammen, nahm mein Kind aus ihrer Babyschale, holte sie aus ihrer Jacke und ging mit Violet zusammen zu meinen Eltern in das Wohnzimmer.
Wir hatten versucht alles so gut wie es ging für Violet umzubauen, damit diese nicht zu viele Probleme im Alltag hatte, aber es gab immer noch viele Dinge, welche wir für die machen mussten. Ich hatte nach dem Vorfall mit Jane so oder so überlegt in eine andere Gegend zu ziehen, vielleicht sogar in eine andere Stadt. Dass meine Schwester jetzt eine barrierefreie Wohnung brauchte machte den Gedanken realistischer. Aber vorerst musste ich irgendwie allein klar kommen.Ich. Allein mit einem Kind.
Ein Kind, welches ich eigentlich mit Jane hatte großziehen wollen und bei dem ich bei anderen Frauen sicher nicht gleich ja gesagt hätte. Aber da war sie nun, meine kleine Mona, welche mich mit ihren grünen Augen ansah.
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Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2
FanfictionEs ist jetzt acht Jahre her, dass Ashley von seiner großen Liebe verlassen wurde. Acht Jahre, in denen er versuchte sie zu vergessen, sie aus seinen Gedanken zu verdrängen. Sein Leben ging weiter und sie hatte ihm dabei sogar etwas geholfen, immerhi...