Verdammt.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht.
Wieso hatte ich denn jetzt doch mit Ashley geschlafen? Eigentlich hatte ich das doch versucht zu vermeiden.
Jetzt lag ich hier neben ihm in seinem Bett, hatte ihm am Abend noch versprochen, dass ich mit ihm zusammen ins Studio fahren würde.
Ich konnte nur hoffen, dass ich ihn nur noch Heute sehen musste und danach am Besten nicht wieder, denn dann müsste ich ihm eine Erklärung für alles liefern und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.
Jetzt musste ich es auch erst einmal schaffen aus dem Bett zu kommen, ohne dass er meinen Rücken sehen konnte. Meinen vernarbten Rücken, den ich schon als Tennager versucht hatte mit Tattoos abzudecken. Und genau das musste ich jetzt auch wieder tun. Meinen Rücken bedecken.Draußen war es schon hell und ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass es halb acht war. Gegen acht wollte Ashley so oder so aufstehen, also wieso nutzte ich nicht meine Gelegenheit und machte mich fertig, solange er noch schlief.
Zur Sicherheit warf ich immer einen Blick zurück auf das Bett, während ich meine Klamotten wieder anzog.
Ashley sah schon irgendwie niedlich aus, wenn er schlief, dass musste man ihm lassen. Und auch der Sex war der absolute Wahnsinn gewesen. Er hatte wirklich Übung darin einer Frau das zu geben, was sie wollte.
Zum einen machte es mich traurig, dass ich ihn nach Heute vielleicht nie wieder sehen würde, aber zum anderen musste ich die ganze Zeit daran denken, dass es besser so war.Ich schlich mich in das Badezimmer, wo ich mich ein wenig frisch machen wollte. Konnte ich es mir erlauben einfach die Zahnbürste von Ashley zu nehmen und auch sein Makeup?
Ach, was war schon dabei? Was sollte er denn dazu sagen? Immerhin hatten wir gestern weitaus mehr als nur ein bisschen Speichel getauscht.
Und während ich tatsächlich die Sachen von Ashley benutzte, schweiften meine Gedanken unaufhörlich zu unserem Date und zu der vergangenen Nacht zurück. Nach unserem Date hatte ich ja noch die Kraft und den Willen gehabt um nein zu sagen, aber das hatte sich gestern wohl geändert. Zum einen war ich sauer auf mich selbst - wieso hatte ich zugelassen, dass mein Herz und mein Körper die Oberhand gewannen und nicht auf meinen Verstand gehört - und zum anderen war ich einfach nur Glücklich.
Glück, welches ich nicht zulassen wollte und Glück, welches zerstört wurde, als ich in die Küche kam.Am liebsten wollte ich auf dem Absatz kehrt machen und wieder verschwinden, am liebsten das Haus verlassen. Aber da war es schon zu spät. Scheinbar war meine Anwesenheit schon aufgefallen, bevor ich überhaupt in der Küche war.
,,Warum bist du hier?" Violet stand zum fenster gedreht und sah nach draußen. In ihrer Hand hatte sie scheinbar eine Tasse Kaffee, denn von irgendetwas nahm sie jetzt einen Schluck.
Erstaunlicherweise standen auf dem Tisch zwei weitere Tassen und Gedecke zum Frühstück, weswegen ich davon ausging, dass eines davon für mich war. Ich nahm mir also eine Tasse, befüllte sie mit Kaffee und goss etwas Milch hinzu, bevor ich mich an die Küchenzeile lehnte.,,Ich wollte mich gestern bei Ashley entschuldigen. Und aus irgendeinem Grund hat dann eins zum anderen geführt."
Meine Wangen erröteten und ich hoffte, dass Violet nicht weiter nachfragen würde, aber genau das Gegenteil passierte.
Sie drehte sich um, sah mich an und musterte mich. ,,Wie früher. Du kommst ins Bad und nimmst Ashleys Sachen, weil du selbst keine dabei hast oder deine nicht findest. Du bist mir eine." Sie grinste und ich hatte eigentlich genau das Gegenteil erwartet, als sie auf mich zukam und mich in den Arm nahm. Als sie dann wieder Abstand von mir nahm nutzte ich die Gelegenheit um auch sie von Oben bis Unten genauer anzusehen.,,Die Schwangerschaft steht dir echt gut." ich versuchte das Thema zu wechseln doch wie schon immer war ich da bei Violet an der falschen Stelle.
,,Du weißt ganz genau, dass ich es nicht mit machen werde, jetzt das Thema zu wechseln. Also los, weswegen willst du dich bei meinem Bruder entschuldigen? Wegen der Sache mit Chris, oder weil du ihn anlügst?"
,,Eigentlich wegen der Sache mit Chris. Ich hab noch immer die Hoffnung, dass er weiterhin nichts bemerkt. Das hat bis jetzt ziemlich gut geklappt." Ich seufzte, setzte mich jetzt an den kleinen, runden Küchentisch, der mitten in der Küche stand.
,,Du kannst froh sein, dass er den ganzen Mist verdrängt hat. Das hat aber auch viel zeit gebraucht und seine Therapeutin musste ganz schön Arbeit leisten." Violet setzte sich zu mir und langsam bekam ich ein schlechtes Gewissen. Was hatte ich Ashley damals nur angetan? ,,Es ist wirklich besser, wenn du so schnell es geht wieder verschwindest."
,,Ich weiß. Heute nehme ich meinen Part in den Songs auf und dann hat sich die Sache erledigt, dann bin ich weg und alles bleibt beim Alten. Versprochen!"
,,Du sagst das so leicht. Denk dabei auch ein bisschen an Ashley und denk an die Band. Du hast mit denen Songs aufgenommen oder wirst es heute tun. Vielleicht ist es besser wenn du das heute nicht machst und generell gar nicht. Du weist genau so gut wie ich, dass es jeder Zeit möglich ist, dass du mit den Jungs irgendwo hin musst."
Sie hatte recht, aber was sollte ich tun. Ich konnte doch jetzt nicht so einfach alles stehen und liegen lassen und sagen, dass die Zusammenarbeit beendet war. Was für eine Begründung sollte ich dann abliefern?
Ich stützte meine Ellenbogen auf den Tisch und legte mein Gesicht in meine Hände. Verzweiflung stieg in mir auf. Was sollte ich nur tun, was war richtig und was war falsch?Etwas nahm mir das Gleichgewicht. Jemand zog an meinem Arm und schob den Ärmel meines Kleides weiter nach Oben. Erst jetzt realisierte ich, was vor sich ging. Und auch Violet gab kein Wort mehr von sich.
Mein Arm lag nun immer noch in den Händen von Ashley, welcher mich mit diesem Blick ansah, der mir einen Schauer über den Rücken fahren ließ.
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Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2
FanficEs ist jetzt acht Jahre her, dass Ashley von seiner großen Liebe verlassen wurde. Acht Jahre, in denen er versuchte sie zu vergessen, sie aus seinen Gedanken zu verdrängen. Sein Leben ging weiter und sie hatte ihm dabei sogar etwas geholfen, immerhi...