Irgendetwas war anders als sonst. Ich fühlte mich vollkommen anders.
Mit einer Leichtigkeit, welche ich momentan nicht von mir kannte, erhob ich mich aus meinem Bett. Evie war nicht mehr da und generell waren so einige Dinge nicht mehr da.
Meine ganzen Tattoos fehlten, bis auf einige wenige und auch mein Zimmer sah ganz anders aus. Und dann, als ich vor den Spiegel trat, verstand ich, dass ich gar nichts verstand.Als es an der Tür klopfte bewegten sich meine Füße beinahe wie automatisch auf diese zu und öffneten sie für eine junge, blonde Frau, bei der ich eigentlich gedacht hatte, dass ich sie nie wieder sehen würde.
Jane stand plötzlich vor mir und umarmte mich freudestrahlend. Ihre Lippen legten ich auf meine und schon fühlte ich mich nicht mehr so verwirrt und wieder vollkommen geborgen und gut aufgehoben.,,Du solltest doch längst wach sein." Sie grinste mich an und ich verstand im ersten Moment nicht, was sie von mir wollte. ,,Na unser Tattoo-Termin ist doch heute. Los, zieh dir etwas an und dann können wir los!"
Ich tat das, was sie von mir verlangte und folgte ihr dann in die untere Etage des Hauses. Ein Grinsen schlich mir über das Gesicht, als ich Jane und Violet zusammen sah. Sie tat ihr gut, besser gesagt taten sie einander gut. Jane war genau die Art von Freundin, welche Vio gebraucht hatte, genau die Art, die ihr gefehlt hatte. Und Violett hatte scheinbar auch so einiges bei Jane verändert.Kaum dass ich mich versah befanden wir uns auch schon bei dem Tätowierer, welcher auch meine bisherigen Tattoos angefertigt hatte. Ich kannte ihn schon eine ganze Weile und vertraute ihm, nur Jane schien ein klein wenig aufgeregt zu sein. Sie hatte mich darum gebeten sie zu begleiten und ich hatte natürlich nicht nein gesagt, immerhin konnte ich mir so vielleicht auch etwas stechen lassen.
Und während Jane da so saß und sich die schwarze Farbe in die Haut stechen ließ, war ich kurz aus dem Laden gegangen um mir einen Kaffee zu besorgen. Als ich diesen wieder betrat war Jane noch immer nicht fertig, dafür war ich jetzt aber nicht mehr allein in diesem, denn eine junge Frau, vielleicht mitte zwanzig, wartete jetzt auch darauf, dass jemand sich um sie kümmerte. Ich setzte mich für einen Moment neben sie, konnte nicht abstreiten, dass sie mir gefiel.
Dann hob sie den Blick und verwunderung keimte in mir auf.,,Hey Ashley, was machst du denn hier?" Evie grinste mich an und mit einem Mal kam ich mir so überfordert vor. Ihr Blick begutachtete mich von Oben bis unten, woraufhin ich feststellen musste, dass sie genau so wunderschön aussah, wie am vergangenen Abend. Verdammt! In was für eine Situation war ich denn jetzt nur geraten. Hinten ließ sich gerade die Liebe meines Lebens ein Tattoo mit den Worten Too Fast For Love stechen und hier neben mir saß die wohl heißeste Frau des Planeten, mit der sogar der Sex überirdisch gut war.
,,Ich warte auf meine Freundin." Ich wusste nicht genau ob es gut war das zu sagen, denn als ihr Blick in Verwunderung umschwang, fühlte ich mich ein klein wenig unwohl.
Schnell musste ich etwas finden, damit ich aus dieser Situation raus kam.,,Sie lässt sich den Unterarm tätowieren, oder?"
,,Woher weist du das?" Hatte ich Evie etwa erzählt, dass meine damalige Freundin Tattoos auf den Armen hatte oder woher wusste sie das? Oder hatte Jinxx das etwa erwähnt?
Und dann tauchte plötzlich Jane in der Tür auf und zeigte mir freudestrahlend ihr Tattoo. ,,Schau mal, es ist einfach klasse geworden!" meinte sie und ich begutachtete den Schriftzug. Die Linien waren filigran, aber nicht zu sehr, was mir tatsache wirklich gefiel. Jeder Strich schmiegte sich so perfekt in ihre Haut und verblasste nach und nach ein wenig. Und als ich dann von Janes Arm aufsah, war es nicht ihr Gesicht in welches ich blickte, sondern in das von Evie. Aber der Schriftzug auf dem Arm war immer noch da.
Ein Blick auf die Seite zeigte mir, dass Evie nicht mehr neben mir saß und ich konnte auch keine Jane mehr sehen. Und plötzlich war ich auch nicht mehr in diesem Tattoostudio, sondern saß mit Evie in meiner Küche.
Grinsend sah sie mich an, schon wieder perfekt zurecht gemacht. Für einen Moment dachte ich tatsächlich, dass dort meine einstige große Liebe vor mir gestanden hatte. Aber dann war es Evie gewesen, deren Augen mich in ihren Bann gezogen hatten. Deren Lippen mich so sehr an die von Jane erinnerten und die bei genauerem Hinsehen und mit der Vorstellung von blonden Haaren die Schwester von Jane hätte sein können.Als ich erwachte war es Still in meiner Wohnung. Fast zumindest, denn dumpf konnte ich die Stimme von Evie und meiner Schwester Violet erkennen. Aber anstatt aufzustehen versuchte ich mir der Bedeutung dieses Traumes klar zu werden.
Wieso hatte ich erst von Jane geträumt und ausgerechnet von dem Tag an dem sie sich ihr Tattoo hatte stechen lassen und dann von Evie? Wieso trugen im Traum beide Frauen das gleich Tattoo und auch noch an derselben Stelle.
Obwohl...
Es war nicht nur im Traum gewesen. Evie hatte tatsächlich das gleiche Tattoo wie ich und wie es Jane einst hatte. Und auch andere ihrer Tattoos passten zu denen meiner Ex-Freundin. Und auch Jane hatte mich, so wie Evie am vergangenen Abend nur ungern an ihren Rücken gelassen, wegen der Narbe, welche sie dank ihrer Mutter hatte.
Vor allen Dingen war die Ähnlichkeit der zwei verblüffend und ich fragte mich gerade selbst, wieso ich nicht schon eher darauf gekommen war.
Natürlich ergab alles einen Sinn. Die Tatsache wieso Jinxx sich so gut mir ihr verstand. Die Tatsache wieso sie den einen Tag so komisch reagiert hatte, als Violet vor meiner Tür gestanden hatte. Es ergab endlich einen Sinn wieso sie immer und immer wieder versuchte mir aus dem Weg zu gehen, es aber nie schaffte.
Alles war so einfach und so logisch gewesen und ich Idiot hatte alles vollkommen verdrängt und so getan, als ob meine Erinnerungen nie existiert hätten.
Und dabei hatten meine Erinnerungen nur ihren Dienst getan und wollten mir auf die Sprünge helfen und mir zeigen, was wirklich Sache war.
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie ich mich anziehen wollte, weswegen ich auch kein Shirt trug und meine Hose noch offen war, als ich in die Küche kam.
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Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2
FanfictionEs ist jetzt acht Jahre her, dass Ashley von seiner großen Liebe verlassen wurde. Acht Jahre, in denen er versuchte sie zu vergessen, sie aus seinen Gedanken zu verdrängen. Sein Leben ging weiter und sie hatte ihm dabei sogar etwas geholfen, immerhi...