Ich war so schnell ich nur konnte ins Krankenhaus gefahren. Jane hatte ich nicht allein lassen wollen, weswegen Chris bei ihr geblieben war. Irgendwie machte ich mir heute nur Sorgen um meine Mädchen. Erst meine Freundin die einfach ohne Grund zusammengebrochen war und jetzt meine Schwester. Ich konnte nur hoffen, dass ich wegen Violet jetzt keine schlechten Nachrichten bekommen würde.
Ich lief vor der Intensivstation auf und ab, hatte mich bereits dort angemeldet. Die Schwestern hatten mir durch einen Lautsprecher gesagt, dass ich kurz auf einen Arzt warten sollte und der mir dann alles weitere erklären würde. Schon das hatte mich äußerst beunruhigt, aber mehr als warten konnte ich auch nicht. Zwischenzeitlich hatte ich überlegt ob ich noch einmal zu Hause anrufen sollte, ob alles in Ordnung war, aber da stand auch schon einer dieser Kerle mit weißem Kittel vor mir und wollte mich mit in sein Büro nehmen. Er sagte mir, dass wir noch einen Moment warten müssten, da wir noch auf meine Mutter wartete, was mir noch mehr Sorge bereitete.
Meine Mutter kam etwa fünf Minuten nachdem ich im Büro war und gesellte sich zu mir. John hatte sie vor der Tür warten lassen.,,Ich habe Sie beide hierher bestellt, da es Komplikationen bei Violet gegeben hat.” Er seufzte, setzte sich aufrecht auf seinem Stuhl hin. Meine Mutter versuchte die Fassung zu behalten, aber ich wusste, dass es ihr schwer fiel die Tränen zu unterdrücken, welche sich in ihren Augen gesammelt hatten. Schützend legte ich einen Arm um sie, als der Arzt weiter redete.
,,Wie Sie ja wissen, haben wir das Medikament, welches zur Bewusstseinseintrübung genutzt wurde, herabgesetzt, damit sie aufwacht. leider kam es bisher nicht dazu das Violet die Anzeichen gemacht hat, dass sie demnächst erwachen wird. Stattdessen haben wir starke Blutdruckschwankungen festgestellt, was ein zeichen darauf ist, dass sie starke Schmerzen zu haben scheint, was aufgrund ihrer Verletzungen durchaus möglich ist.” Er reichte meiner Mutter ein Taschentuch, denn diese hatte jetzt tatsächlich Tränen in den Augen.
,,Ich denke wir sollten Violet noch ein wenig zeit geben um sich zu regenerieren, weswegen wir die Medikamentendosis wieder erhöht haben. Ihre Werte sind jetzt wieder stabil, aber wir können sie leider vorerst nicht aufwachen lassen.” Meine Mutter, so verheult sie auch im Moment war, nickte. Scheinbar schien sie genau zu verstehen, was dieser Mann von uns wollte.
,,Wenn sie möchten, dann bringe ich Sie zu ihr.” Er stand auf, ging um seinen Tisch herum und hielt meiner Mutter freundlich die Hand hin um ihr beim Aufstehen zu helfen. Ich wusste nicht genau wie ich das deuten sollte. Als einen Akt der Nächstenliebe oder einen des Mitleids?Da lag sie. Noch immer an diesen Schläuchen und Kabeln. Die Manschette an ihrem Arm hatten sie durch eine neue Nadel ersetzt, an welcher ein rötliches Kabel hing. Ich konnte nur vermuten, dass sie hiermit ihren Blutdruck irgendwie messen konnten. Das kontinuierliche Piepen der Monitore hatte eine gewisse Routine und ich wollte mir nicht vorstellen wie es geklungen haben musste, als es ihr Schlechter gegangen war. Auch meine Mutter hielt für einen Augenblick den Atem an, bevor sie sich auf den Stuhl setzte, welchen ihr der Arzt brachte. Er erklärte uns noch kurz einige Dinge, aber das meiste davon verstand ich nicht wirklich. Wo war Jane, wenn ich ihr Fachwissen benötigte? Hoffentlich ging es wenigstens ihr gut.
,,Hey Schwesterherz.” Ich ließ mich auf den anderen Stuhl neben ihrem bett fallen. Momentan wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass wir zwei uns wieder gegenseitig irgendwelche blöden Wörter an den Kopf warfen. Wir hatten das früher immer getan, als Tennager und irgendwie war es zu einem Ausdruck unserer geschwisterliebe geworden, wenn wir etwas wie dies taten. Aber im Moment hatte ich das gefühl, dass ich ihre zarte Stimme für eine ganze weitere Weile nicht hören würde.
,,Wird zeit, dass es dir wieder besser geht, nicht schlechter. Deine Tochter braucht dich, oder willst du, dass sie nachher noch denkt Jane wäre ihre Mutter.” Ich grinste kurz, sah zu meiner Mutter hinüber, welche sich auch ein kleines Lächeln abgewinnen konnte.
,,Jane ist heute einfach so umgekippt und hat sich den Kopf angeschlagen, keine Ahnung was mit ihr los war, aber vielleicht wird sie ja auch krank und hatte deswegen einen Schwächeanfall. Aber jetzt muss ich mir doch tatsächlich Sorgen um euch Beide machen. Jedenfalls hab ich Chris bei ihr und Emily gelassen, nicht, dass noch einmal etwas passiert.”
Jetzt nahm ich ihre Hand und sah ihr dabei in das schlafende Gesicht. mehr hatte ich ihr gerade nicht zu sagen, denn viel Neues gab es nicht seit meinem letzten besuch vor zwei Tagen. Und auch Mom wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste so oder so nicht, ob Jane verstand was wir ihr sagten, aber ich vertrat die feste meinung, dass es besser war mit ihr zu reden und sie auf dem laufenden zu halten. Unterbewusst bekam sie sicher etwas davon mit, was wir ihr erzählten. Wenn sie aufwachte würde sie vielleicht denken, dass alles ein traum war, aber dann wusste ich wenigstens, dass sie unsere Anwesenheit bemerkt hatte.
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Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2
FanfictionEs ist jetzt acht Jahre her, dass Ashley von seiner großen Liebe verlassen wurde. Acht Jahre, in denen er versuchte sie zu vergessen, sie aus seinen Gedanken zu verdrängen. Sein Leben ging weiter und sie hatte ihm dabei sogar etwas geholfen, immerhi...