Kapitel 30 (Evie/Jane)

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Es war verdammt schwer gewesen Ashley nachhause zu bekommen. Erst hatte ich überlegt, ob ich ihn in seiner Wohnung allein lassen könnte, aber er hatte sich geweigert auszusteigen. Also war ich kurz mit ihm nach Oben gegangen und hatte mich vor der Tür von ihm verabschieden wollen.

,,Kannst du vielleicht bleiben? Ich muss hier die ganze Zeit an Vio denken und ich brauche Ablenkung." hatte er mich gefragt. Kurz hatte ich gezweifelt und überlegt, bevor ich ihm endlich geantwortet hatte. Ich hatte ihn darum gebeten, dass er sich ein paar frische Kleidungsstücke einpackte und eine Zahnbürste damit er dann mit zu mir kommen konnte. Ashley hatte keine Sekunde gezögert und war in seinem Schlafzimmer verschwunden.

Jetzt saßen wir auf meinem Bett, was ja eigentlich kein Bett war. Ich schlief nämlich noch immer in keinem, sondern auf den Paletten auf denen meine Matratze lag. Wenigstens einen zweiten Kleiderschrank und ein Schuhregal hatte ich mir endlich gekauft, auch wenn beides noch nicht aufgebaut war.
In seinen Händen hielt Ashley den Kakao den ich ihm mit einem Schuss Amaretto gegeben hatte. Scheinbar beruhigte es ihn jetzt wenigstens etwas Alkohol zu trinken.

,,Danke, dass du mich mit hierher genommen hast." Er lächelte Heute zum ersten Mal, zumindest dass ich es sah.

,,Nicht der Rede wert. Aber dafür musst du jetzt leider mit mir in einem Bett schlafen. Ich hoffe dass ist okay für dich." Irgendwie schien ich momentan keine anderen Sorgen zu haben, außer wo ich oder er schlafen sollen, was eigentlich total lächerlich war.

,,Das ist schon okay, eigentlich würde ich sogar sehr gern mit dir in einem Bett schlafen, wenn man das hier Bett nennen kann." Ein weiteres Grinsen huschte über sein Gesicht und ich war froh, das er jetzt keine Tränen mehr vergoss.
,,Ich hab dich tatsächlich vermisst." gestand er. Sein Lächeln wirkte in diesem Moment so ernst, dass ich in dem Moment einfach alles vergaß. Am liebsten hätte ich ihn geküsst, so wie ich es vor ein paar Wochen tat, aber ich wagte es einfach nicht. Zudem versuchte ich den Blickkontakt zu meiden, denn seine tief dunkelbraunen Augen brachten mich aus dem Konzept und ich hatte Angst, dass ich schwach werden könnte.

,,Wieso ist deine Wohnung eigentlich so kahl?" Verwundert sah er mich an und ich hatte nicht mit dieser Frage gerechnet.

,,Ich wollte eigentlich nicht mehr so lange in LA bleiben. So oder so bin ich einfach die meiste Zeit unterwegs und da lohnt es sich nicht wirklich das ganze hier wohnlich zu machen." Ich musste ihm ja nicht die ganze Wahrheit wählen, es reicht ein Teil, aber dieser Teil schoen Ashley nicht genug zu sein.

,,Aber wäre es nicht schöner wenn man von einer langen Reise nach hause kommt und man fühlt sich wohl?" Dummerweise hatte ich vergessen dass Ashley genau wusste wollte es ist, wenn man lange nicht daheim war.

,,Ja schon, aber..." ich überlegte kurz, wusste aber nicht genau was ich ihm erzählen sollte, äußert eben die Wahrheit.
,, Die Wahrheit ist: ich habe nicht genug Geld gehabt für eine ganze Weile, um mir irgendetwas meisten zu können. Das meiste geht für die Miete drauf." Seufzend ließ ich mich auf kein Bett nach hinten fallen. Bisher hatte ich niemanden mit in meine Wohnung gelassen und jetzt wusste ich sich wieso. Großartig gestört hatte es mich nie, dass ich keinen Besuch hatte und wenn doch, dann war es so gut wie immer nur violet und die ließ ich dann eh nicht in mein Schlafzimmer. Schon komisch, dass ich jetzt ausgerechnet Ashley hier sitzen hatte.

,,Dann such dir doch eine andere Wohnung."

,,Das hier ist mit eine der billigsten, wenn man ein seperates Schlafzimmer haben möchte." Ich seufzte. mal wieder wurde mir bewusst, wie Arm ich doch dran war. Eigentlich hatte ich schon lange nichts mehr in Los Angeles verloren, aber ich hatte mich schon am meinem ersten Tag in diese Stadt verliebt. Was sollte ich machen.

,,Wenn du möchtest, dann helfe ich dir bei der Wohnungssuche." Er reichte mir sei en Kakao und ich nahm die Tasse dankend entgegen. Mit der einen Hand stützte ich mich auf und versuchte mich zu halten, mit der anderen nippte ich an dem Kakao.
,,Für Violet muss ich auch noch eine finden." Da war es wieder - das Thema was wir eigentlich an diesem abend auslassen wollen. Jetzt wäre es am allerbesten gewesen, hätte ich ihn irgendwie ablenken können, aber ich wusste einfach nicht wie. Normalerweise und unter anderen Umständen hätte ich ihm jetzt geküsst und ihn versucht auf andere Gedanken zu bringen, aber das konnte ich jetzt wirklich nicht bringen.

,,Was hältst du davon, wenn wir uns schlafen legen? Wir können ja dann trotzdem noch etwas reden, aber du wirkst halt auch sehr müde und fertig.

,,Okay..." Seine Stimme war nur noch ein Flüstern und ich nahm mir vor nicht mehr über Violet zu reden.
Grinsend nahm ich ihm die Tasse aus der Hand, trank den letzt Schluck aus und schubste Ashley auf die Matratze. Im ersten Moment blieb er verdutzt liegen, beschloss dann aber doch seine Hose auszuziehen. Bei seinem Shirt stoppte er und sah mich an.
,,Ist es okay, wenn ich in Unterhose schlafe?"

,,Ich bitte dich, ich kenn dich nackt! Natürlich ist schlafen in Unterhose in Ordnung." Na der hatte aber Probleme, aber solange es nichts weiter war, war eigentlich alles in bester Ordnung.
Ich gab auch keine Acht auf Ashley vielsagende Blicke, als ich mich bis auf den Slip auszog und mir dann wieder ein Shirt über warf. Dann holte ich noch schnell eine Decke und ein Kissen aus dem Wohnzimmer, welches ich ihm hinwarf und mich dann neben ihn legte.
Schon beinahe wie aus Reflex rutscht ich dichter zu ihm heran, ehe er, aus scheinbar der gleichen Intuition seinen Arm um mich legte.

Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt