Kapitel 37 (Ashley)

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Es war ein ganz normaler Freitagmorgen.
Nachdem Jane gestern wieder aus heiterem Himmel schwindelig geworden war, hatte ich sie ins Bett geschickt und dann hatte sie bis um acht Uhr Morgens durchgeschlafen. Sicher hätte sie noch länger gelegen, aber ich wollte mit ihr Frühstücken und den Tag verbringen. Meine Eltern hatten das Wochende über Emily bei sich, weswegen mir und Jane endlich wieder ein paar Stunden der Zweisamkeit gegönnt waren.

Grinsend sah ich die dunkelhaarige Schönheit an, welche sich mit einer eleganten Drehung auf mich setzte. Solch ein Morgen würde sicher schön werden. Doch als Jane das Gesicht verzog wusste ich, dass wieder etwas nicht stimmte. Sie hielt sich den kopf, atmete einmal tief durch.
,,Babe, ich glaub du solltest wirklich deinen Blutdruck kontrollieren lassen. Das ist echt nicht mehr normal.” Ich wollte sie festhalten, sie zu mir ziehen, damit ihr Kopf aufhören würde sich zu drehen, aber scheinbar war das genau die falsche Variante.
,,Nicht. Es dreht sich alles und mir ist gerade irgendwie schlecht.” kam es aus ihrem Mund, ehe sie aufsprang und in das Badezimmer verschwand, welches neben unserem Schlafzimmer lag. Das klang aber nicht wirklich gut.

Als ich sicher sein konnte, dass meine Freundin nicht mehr ihren Mageninhalt in die Toilettenschüssel entleerte, richtete ich mich auf und ging zu ihr in das Nachbarzimmer.
,,Ich bring dich zum Arzt. Es kann nicht sein, dass dir immer wieder schwindelig ist.” Seufzend zog ich sie zu mir nach Oben, blieb bei ihr während sie sich anzog. Dann zog ich mir selbst etwas an, bevor ich mit ihr zum Arzt fuhr.

Im Wartezimmer saßen wir eine gefühlte halbe Ewigkeit und irgendwann bettelte Jane mich darum an, dass wir wieder fuhren und das Ganze sicher nichts schlimmes war. Sie selbst ging davon aus, dass ihr Blutdruck einfach nur im Keller war und meinte dauerhaft, dass ein Arzt da nicht viel machen konnte. Aber dennoch wollte ich, dass sie sich durchchecken ließ. Ich wollte mir einfach nicht Sorgen um zwei Frauen machen, welche mir etwas bedeuteten. Die Sache mit Violet genügte mir.
,,Miss Harrington!” Jane stand auf, folgte einer Schwester in das Behandlungszimmer. Sie war etwa 20 Minuten weg, bevor sie wieder in das Wartezimmer zurück kam. Ich hatte in der Zwischenzeit kurz mit Chris geschrieben, ihm erzählt, dass Jane wieder ähnliche Symptome gezeigt hatte, wie an dem Tag als er bei uns zu Besuch gewesen war. Er hatte mir wieder seine Hilfe angeboten, aber ein Glück war meine Nichte ja bei meiner Mutter und John.
,,Der Arzt sagt, dass mein Blutdruck zu niedrig wäre, aber mein Puls zu hoch.” Sie seufzte, als sie sich wieder neben mich fallen lies. Scheinbar war das keine gute Kombination, denn Jane erklärte mir, dass da leider nicht viel zu machen sei.
Der Arzt hatte ihr gesagt, dass sie sich zwar bewegen sollte, jedoch Stress vermeiden sollte.

Als wir etwas später wieder in unserem Haus waren, legte Jane sich auf das Sofa. Die Autofahrt war ihr nicht unbedingt gut bekommen, was ich auch verstehen konnte so oft wie ich hatte anhalten müssen.
Eigentlich hatte ich geplant am Abend essen zu gehen, aber dann musste das Essen eben zu uns kommen.
Während Jane die meiste Zeit ein Buch laß und dabei auf dem Wohnzimmersofa lag, war ich nocheinmal Einkaufen und in der Metzkerei gewesen.  
Mittlerweile war ich damit beschäftigt zu Kochen und war sogar ganz stolz auf mich, als Jane plötzlich hinter mir stand und mich von Hinten umarmte. Ich spürte wie sie breit grinste, als sie sah, dass ich gekochte hatte. In letzter Zeit hatte das immer sie übernommen, aber insgeheim hatte ich mir vorgenommen, dass ich jetzt wieder öfter den Kochlöffel selbst schwingen wollte, damit unsere Beziehung nicht solch eine altmodische wurde, in welcher die Frau kochte und den Haushalt warf und der Mann arbeiten ging.
Solch eine Beziehung wollte ich nicht einmal, sollte ich irgendwann meine eigene Familie mit ihr haben. Gerade dann würde ich versuchen ihr unter die Arme zu greifen. Aber im Moment reichte mir unsere kleine Emily vollkommen aus, da brauchte ich kein eigenes Kind zusätzlich. Emi war Stress genug und das obwohl sie nicht einmal unser eigenes Kind war.
Ich nahm mir fest vor Jane später zu fragen, wie ihre Einstellung dazu war, irgendwann vielleicht selbst Kinder zu bekommen, vielleicht sogar zu heiraten.
Jetzt wollte ich zunächst den Abend mit ihr genießen, zumal es ihr gerade besser zu gehen schien. Dies merkte ich vor allen Dingen daran, dass sie begonnen hatte meinen Körper von Oben bis Unten mit ihren Händen zu erkunden und daran, dass sie ihre Lippen in meinen Nacken legte. Die Worte die sie mir ins Ohr flüsterte trugen dazu bei, dass ich mich in meinen Gedanken bestätigt fühlte.

Magnetic (Ashley Purdy FF) ~ Electric Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt