Kapitel 1

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Scar:

Scheiss Wecker. Scheiss Montag. Scheiss Schule. Genau das geht mir gerade durch den Kopf. Warum muss das Leben mich nur so bestrafen?
Mit geschlossenen Augen knallte ich meine vor Wut geballte Faust gegen den Wecker, der nervtötende Töne von sich gibt. Ich blieb noch einige Sekunden liegen, ehe ich meine warme, kuschelige Decke zur Seite schlug und meine nackten Füße das kalte Parkett des Bodens berührten. Mit halb offenen Augen schlurfte ich ins Bad. Dort ging ich erst pinkeln und dann unter die kalte Dusche. Nur so werde ich auch wirklich wach. Fertig mit duschen, trocknete ich meinen Körper ab und zog mir frische Unterwäsche an. Meine nassen Haare föhnte ich, ehe ich ins Zimmer ging und mir hot Pants und ein top aus dem Schrank zog. Ich bin kein Mensch, der auf Ordnung großen Wert legt, wenn mein Schrank unordentlich ist, finde ich meine Sachen viel schneller. Ich zog mich an und ließ meine Brustlangen schwarzen Haare mit einem türkisen Ombre offen auf meine Schultern fallen. Ein bisschen Maskara und fertig. Ich lief raus aus meinem Zimmer direkt zur Küche, wo mein grosser Bro Jonas mich schon sehnsüchtig erwartet. Meine Eltern sind Geschäftsleute, und da die Firma in London ist, sind sie 360 Tage da und 4-5 Tage mal bei uns. Bis vor 3 Tagen haben mein Bruder und ich auch in London gelebt, aber es gab mehrere Zwischenfälle, über die ich nicht reden will und jetzt sind wir hier. Mein Bruder arbeitet auch schon und nur ich sollte die Schule beenden. Es ist nicht so, dass ich schlecht in der Schule bin, ganz im Gegenteil, man könnte mich sogar Nerd nennen, aber mein ruf als Bad Girl, lässt es nicht zu. Ich schnappte mir einen Apfel und setzte mich auf einen der Hocker.

"Morgen Bruderherz."

Er schaute von seiner Zeitung auf und nuschelte ein 'morgen', ehe er an seiner Tasse Kaffee nippte. Er ist schon zum schnöseligen Geschäftsmann mutiert.

"Also ich geh dann mal."

"Viel Spaß Scar und bitte- Bau keine Scheisse in den nächsten 24 Stunden."

"Ich würde niemals Scheisse bauen Jonas, was denkst du denn?"

Sagte ich unschuldig und wir beide prusteten los. Er weiß, dass ich nicht das Unschuldslamm bin und deshalb half er mir, wenn ich mal von der Polizeiwache abgeholt werden müsste. Ich lief in den Flur und zog mir da meine Biker Boots und meine Lederjacke an und steckte in jeweils beiden Schuhen ein Messer. Ich habe mir in den letzten Jahren nicht nur Freunde sondern auch Feinde gemacht. Mit meinem Rucksack auf dem Rücken, inklusive Magnum natürlich und einer Sonnenbrille, die meine stechenden, leeren, blauen Augen bedecken, verließ ich das Apartment. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl 5 Stockwerke runter und stand dann vor dem riesigen Parkplatz. Mit schnellen Schritten, lief ich auf mein Motorrad zu und setzte mich rauf. Den Helm setzte ich natürlich auf, da wir ja nicht wollen, dass ich mich verletze. Nein spaß, ich tu das nur meinem Bruder zu liebe. Er will nicht, dass mir was passiert. Die Maschine brummt und mit einem kleinen Schritt, stand mein Baby mit den Rädern auf den Boden und der Ständer(oder wie man das auch nennt.) sprang nach oben. Ich gab Gas und automatisch hievte ich die Beine an die Seite. Mit hohem Tempo fuhr ich die Straße entlang und genoss den Wind, der auf meinen nackten Beinen eine kleine Gänsehaut entstehen lässt. Meine Schule ist nicht allzu weit entfernt. Ich fuhr weiter und an einer Ampel, sollte ich stehen bleiben, aber ich bin ja nicht umsonst ein Badgirl. Deshalb Schnitt ich einem Chevrolet, der eine Kopie von bumblebee aus Transformers darstellen soll, den Weg ab. Lautes Hupen erschüttert die Straßen und meine Antwort darauf war mein Mittelfinger. Ich lachte mir einen ab und fuhr um die Ecke. Dort fuhr ich die Straße runter und dann links. Mein Baby parkte ich an der Seite und stellte es auf den Ständer. Gleich nach mir fuhr ein Chevrolet auf den Parkplatz. Dort stieg ein wütender Junge raus. Das komische daran ist, dass ich den Wagen kenne. Das war der Spasst mit der Hupe. Ich nahm den Helm ab und schüttelte meinen Kopf. Meine Haare flogen von links nach rechts und binnen weniger Sekunden hatte ich die ganze Aufmerksamkeit der vermutlich gesamten Schule. Die Sonnenbrille hatte ich noch an. Mit leichten Schritten überquerte ich den Hof. Nur die Kieselsteine, die unter meinen Füßen klirren waren zu hören. Ich schaute mich um und sah neugierige und auch ängstliche Blicke. Langsam ging mir dieses gestarre auf den Keks und ich wollte gerade los brüllen, als eine andere Stimme die Stille auf dem Hof durchbrach.

"Weiter machen."

Ich drehte mich um und sah den Typen, von diesem Auto. Er sah ziemlich gut aus und mit seiner Lederjacke und seinen 2 Kumpel vermute ich mal, dass er nicht gerade ein braver Junge ist. Erst jetzt bemerkte ich, wie der Hof lauter wurde und die Menschen mich nicht beachten. Naja so sah es aus, aber die schielenden Blicke der Jugendlichen fielen mir natürlich auf. Ich lief ins Gebäude und suchte nach dem Sekretariat. Das Gute daran war, dass es einen Pfeil auf einer Glastür gibt, der mir den Weg beschreibt. Ich lief also gerade aus und dann stand ich schon vor der Tür. Mit einem Schwung öffnete ich diese und schrie durch den Raum.

"Schönen guten Tag."

...viel zu enthusiastisch und die mollige Sekretärin schaut mich entgeistert an.

"Ah ja. Scarlett Shannon James. Wir haben schon viel von Ihnen gehört."

"Ja ist ja alles schön und gut, aber bekomme ich jetzt meinen Stundenplan? Ich möchte ja nicht zu spät kommen."

Sie verdrehte ihre Augen und holte einen kleinen Zettel raus. Sie übergab ihn mir, mit der Spintnummer. Ich riss ihn ihr aus der Hand und wedelte beim raus gehen mit dem Zettel. Und rief noch ein tschüss. Ich schaute auf meinen Stundenplan und stellte fest, dass ich jetzt Mathe habe. Meine fresse warum muss das Leben mich nur so lieb haben!
...
Hey Leute. Ich habe mit einer neuen Bad Girl Story angefangen. Ich hoffe sie gefällt euch!
Lg Susan

Good, Badgirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt