>>Ich will dich Lia. Mehr als du dir vorstellen kannst, aber ich vertraue nicht auf deine Gefühle.
Nicht solange ich keine Zukunft sehe, die mir zeigt, dass du nicht wieder zu ihm gehst, ihm verzeihst oder ich tatsächlich nur eine Ablenkung war.<<
Ich schluckte bei dem Geständnis und war gleichzeitig verwirrt, dass er so dachte.
>>Du bist kein Zeitvertreib Reven. Und was wenn diese Version nie kommt. Möchtest du so weitermachen? Die Nächte mit mir verbringen und mir tagsüber die kalte Schulter zeigen?<<
Er zuckte nur mit seinen Schultern und rieb sich angestrengt übers Gesicht.
Schaute zur Seite in den Wald und schien lange zu überlegen, wobei ich ihn bewusst nicht störte, denn im Grunde brauchte jeder Zeit um gewisse Dinge zu verdauen.
>>Ich habe mich, seit einer sehr langen Zeitspanne, immer auf meine Gabe verlassen Lia und ich habe auch oft Enttäuschungen erleben müssen.
Die eine ist dir bekannt.<<
Ich nickte, ehe er weitersprach.
>>Ich habe nicht vor, noch eine solche Enttäuschung zu erleben.<<
Seine Befürchtungen waren so nachvollziehbar, vor allem deshalb, weil er Darcen und mich in seinen Visionen gesehen hatte.
Er hat eine Lia gesehen, die ihm blind vertraut und ihn geliebt hatte und kennt mich nicht gut genug um zu wissen, dass ich nie diese Lia war.
Es tat mir weh ihn zu verstehen, obwohl ich mich gleichzeitig so deklariert fühlte von ihm.
>>Das war ich nicht Reven. Dieses Ich aus deinen Visionen, das war ich nie.
Zumindest nie wirklich.<<
Zielsicher hob ich meine Hand und legte ihm diese auf seine vernarbte Haut, die ihn nur noch schöner zu machen schien.
Und plötzlich fühlte ich mich tatsächlich sicher mit mir selbst, vor allem weil ich jetzt wusste, wo ich bei Reven stand.
So fielen mir meine nächsten Worte auch nicht schwer und es schien als wären diese Worte der letzte Faden zwischen dem Band von Darcen und mir gewesen.
Denn ich schmeckte zum ersten mal die Wahrheit, als ich es wagte meine Gefühle zu offenbaren.
>>Ich mochte ihn und das Bild von ihm, das habe ich geliebt.
Aber diese Liebe war für eine fiktive Figur, die nicht existiert. Ich könnte niemals einen wahnsinnigen wie ihn Lieben.
Denn das würde mich in einen Abgrund reißen, vor dem ich mich mehr fürchte, als du glauben magst.
Aber was ich mit Sicherheit weiß ist, dass du nie ein Zeitvertreib warst.
Ich dachte tatsächlich du wärst es, aber ich habe mich selbst belogen, weil ich mich schlecht gefühlt habe Zuneigung für einen Mann zu empfinden, obwohl mich ein anderer derart verletzt hat.
Doch die Wahrheit ist, dass du mich vor einem Abgrund bewahrt hast, in dem du dafür gesorgt hast, dass ich wieder mein Ich sehe.
Denn das bin ich Reven.
Ich streite, ich widerspreche, Liebe und beschütze.
Doch vor allem hinterfrage ich und bin niemand der Blind durchs Leben läuft.
Ich verstehe deine bedenken, aber ich hoffe du vergeudest die Zeit nicht, indem du an etwas festhältst das nicht existiert. Ich hoffe du erlaubst mir mehr zu sein, als die Frau, die dein Bett teilt.
Ich hoffe du lässt mich sehen, wer du wirklich bist und ich hoffe, dass du an meiner Seite bist, wenn ich mich an Darcen räche.<<
Nun war er es, der mich sprachlos ansah und sich unwillkürlich zu mir beugte. So nah, dass sich unsere Lippen fast berührt hätten.
>>Ich will dich nicht haben und dann wieder verlieren<< flüsterte er und schien sich zurückhalten zu müssen, um die Lücke nicht zu schließen.
>>Das wirst du nicht<< hauchte ich.
Doch er zögerte dennoch und zog sich schließlich ganz von mir zurück.
>>Ich kann jetzt nicht Lia. Es wäre nicht gerecht dir vorzugaukeln, dass alles in Ordnung ist, während mein Kopf von Zweifeln geplagt wird.
Ich kann mich nicht in dich verlieben, nicht so und deswegen brauche ich diesen Abstand.
Auch wenn ich dir damit womöglich wehtun werde.<<
Eine klaffende Leere füllte meine Brust, weil ich einfach nicht wusste, was ich tun sollte.
Doch egal wie sehr mein innerstes sich wand, ich nickte bloß.
>>In Ordnung<< flüsterte ich und erhob mich von dem Waldboden, um zurück zur Hütte zu laufen.
Reven aber hielt mich an meinem Arm fest und zwang mich ihm noch einmal zuzuhören.
>>Zeit Lia. Manchmal muss man den Dingen Zeit geben.<<
Ich nickte abermals, ehe ich zur Hütte lief und die Leere in meiner Brust willkommen hieß.
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Tanz mit einem Vampir
Про вампиров>>Brich mir niemals das Herz>Niemals<< Man möchte meinen, dass die Unsterblichkeit als Vampir seine Vorzüge hat. Man möchte meinen, dass dir mächtige Gaben und eine herzzerreißende Liebe alle Türen öffnet. Doch wer flüstert dir die Wahrheit zu? Wer...