Keuchend rang ich nach Luft und schlug wild um mich, mit dem Gedanken in Liams Fänge geraten zu sein.
>>Lia. Kleines, hey.<<
Ich stockte mitten in der Bewegung und schaute hoch geradewegs in das tiefste Bernstein, das ich je gesehen hatte.
Darcen sah mich besorgt an, während ich erst jetzt zu realisieren begann, wer gerade wirklich vor mir stand.
Ein Blick zur Seite bot mir schließlich das Ausmaß seines Erscheinens, denn nicht mal einige Meter weiter lagen drei Köpfe auf dem Boden verteilt, wovon ich mit Genugtuung feststellte, dass eines davon Liams Schädel war.>>Er war dein Cousin<< flüsterte ich noch immer unfähig wirklich zu reagieren.
>>Das spielt keine Rolle<< erwiderte Darcen kühl und hob seine Hand, um mir damit übers Gesicht zu streichen.
Doch ich schubste ihn grob von mir, woraufhin er mich niedergeschlagen ansah.
>>Komm zurück zu mir Lia. Bitte.<< flehte er, woraufhin ich heftig mit dem Kopf schüttelte und meine Arme um meinen Körper schlang.
>>Ich werde nie wieder mit dir kommen. Denn jedes mal wenn ich dich ansehe, sehe ich alles was mir deinetwegen widerfahren ist. Ich sehe die Lügen. Ich sehe den Verrat meines Vaters. Und jetzt sehe ich den Tod meines Bruders.<< schluchzte ich und lief einige Schritte nach hinten, als er auf mich zugehen wollte.
>>Bitte. Lass mich gehen. Lass mich endlich in frieden.<<
>>Lia, ich kann nicht. Du weißt, dass es nicht geht.<<
>>Du wirst meine Magie nicht mehr missbrauchen. Eher sterbe ich, also vergiss es endlich und verschwinde aus meinem Leben.<<
Nun wirkte er etwas wütend und lief auf mich zu. So schnell, dass ich nicht rechtzeitig reagieren konnte, als er nach meinen Armen griff und mich grob schüttelte.
>>Das denkst du? Dass ich nur nach deiner Magie aus bin? Verdammt ich Liebe dich mit jeder Faser meines seins. Ich kann nicht einmal mehr schlafen, weil ich mich nach deinem Geruch, deiner Stimme und deiner Wärme sehne. Lia ich bin ein wrack seitdem zu weg bist und ich werde niemals zulassen, dass du jemand anderem gehörst als mir!<<
Heiße Tränen brannten in meinen Augen, doch ich hielt sie zurück und lächelte gequält.
>>Nur reicht das nicht Darcen. Denn ich Liebe dich nicht.<<
>>Du wirst es, wenn du mir doch nur vergeben könntest.<< flüsterte er verzweifelt.
Vergeben. Wie könnte ich ihm vergeben?
>>Ich wünschte du hättest mich damals in dem Saal getötet. Vor den Augen meines Vater.
Ich wünschte du hättest mir dieses Leid erspart Darcen und ich wünschte ich wüsste wenigstens in was für einem verdammten Spiel ich welche Rolle spiele. Ich wünschte ich könnte die Gründe für mein Leiden nachvollziehen. Den Verrat meines Vater, die Besessenheit von Liam, die Lügen, die aus deinem Mund quillen und ich wünschte ich könnte den Tod meines Bruders verstehen.
Ich wünschte...<< stockte ich und sog schwer die Luft ein.
>>Ich wünschte es könnte alles Sinn ergeben.<<
>>Lia..<<setzte Darcen an und stoppte, als ein Schatten aus den Bäumen trat.
Ich wimmerte bei Revens Anblick und versuchte instinktiv auf ihn zuzurennen , doch wurde dabei grob von Darcen aufgehalten.
>>Tu nichts, was du bereust und lass sie gehen.<<
Ein Blick in Darcens Augen bereitete mir aber Sorgen, denn er sah zwischen Reven und mir hin und her und schien zu überlegen.
>>Du willst ihn<< flüsterte Darcen, woraufhin ich schockiert zu Reven sah, der mich mit weit aufgerissenen Augen ansah und auf uns zusprintete.
Ich verstand erst was passiert war, als ein Schmerz durch meinen Brustkorb jagte und meinen Blick auf den Dolch in meinem Herzen lenkte und dann schließlich ungläubig zu Darcens bernsteinfarbenen Augen, die gefüllt waren mit Tränen.
Er senkte seine Lippen auf meine Stirn und das letzte was ich noch mitbekam war, wie ein Gewicht ihn zu Boden riss.
Sterben fühlte sich friedlich an.
Friedlicher, als ich gedacht hätte.
Zumindest wäre Sterben friedlich gewesen, wenn ich in dieser Nacht tatsächlich gestorben wäre.Ich dachte ich bin mal so freundlich und poste gleich untypischerweise den nächsten Teil hoch.❤️
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Tanz mit einem Vampir
Vampire>>Brich mir niemals das Herz>Niemals<< Man möchte meinen, dass die Unsterblichkeit als Vampir seine Vorzüge hat. Man möchte meinen, dass dir mächtige Gaben und eine herzzerreißende Liebe alle Türen öffnet. Doch wer flüstert dir die Wahrheit zu? Wer...