Louis hing in den Seilen und Harry war noch immer dabei weitere Verstrebungen anzubringen, seine Beine hochzubinden und schon jetzt tat ihm alles weh. Aber er hatte es ja so gewollt. Er hatte ihm zeigen wollen, dass es stimmte, was er sagte.
Seit dem Moment, indem er wieder auf ihn zugekommen war, schien die verletzte Seite gewichen zu sein. Selten war er so froh wie jetzt, dass die Dominanz wieder die Oberhand gewonnen hatte. Es hatte ihm Angst gemacht, dass sein Mann plötzlich so schwach, so hilflos schien.
Harry ging jetzt langsam um seinen Mann herum. Er wollte ihm zeigen, dass er ihm vollkommen vertraute? Gut dann war er „nur" mit dem Aufhängen noch nicht fertig mit Louis.
Der Dom ging an den Schrank, holte einen Seidenschal heraus und ging an Louis Kopf. Mit schnellen Griffen ließ er seinen Mann nun auch noch erblinden und als I-Tüpfelchen nahm er die Kopfhörer aus dem Schrank dazu, die ihm auch noch den Hörsinn nehmen sollten.
„Du vertraust mir also?", fragte Harry provozierend und Louis nickte entschlossen. „Gut, dann nehme ich dir nach der Bewegung und dem Sehen auch noch das Hören.", er hörte wie Louis schluckte, dann aber wieder nickte. „Mach."
Der Jüngere fühlte sich jetzt gerade doch etwas unsicher als Harry sagte, „Feuerwehr, wenn du es nicht aushältst."
Er spürte wie seine Herzfrequenz von Sekunden zu Sekunde mehr stieg.
Sanft setzte Harry ihm die Kopfhörer auf und er merkte wie er nun auch noch schneller zu atmen begann, bis er kurz davor war, zu hyperventilieren.
Der Ältere wusste, dass er es übertrieb, dass er hier gerade einen Fehler machte, den er bei den Subs nie machen würde, aber allem was passiert war, musste er es sehen. Musste sehen, ob Louis nicht nur daherredete, ob es wirklich so war das er sein Leben in seine Hände legte, ihm bedingungsloses Vertrauen schenkte.
Er beobachtete die schneller werdende Atmung, setzte sich an seinen Kopf und sah seinem Ehemann ins Gesicht.
Louis kämpfte deutlich mit sich und seiner Angst, das sah er und er musste ihn kämpfen lassen. Er musste es ihm jetzt beweisen, selbst wenn er das Safeword aussprechen würde.
Der Jüngere versuchte sich zu konzentrieren. Er wusste genau, dass Harry bei ihm war, ihn so nie allein lassen würde. Seine einzige Aufgabe bestand jetzt darin, sich wieder zu sammeln, zu zeigen, dass er Vertrauen hatte, dass er sich in Harrys Hände fallen ließ, selbst in einer solch angsteinflößenden Situation.
Ganz langsam wurde seine Atmung etwas ruhiger und der Schwarzhaarige begann leicht zu lächeln, als er sah, dass sich Louis tatsächlich beruhigte. Dann sah er auf seine Uhr zwei Minuten würde er ihn noch in der Position belassen und dann...
XXX
Louis kam es vor wie Ewigkeiten, als er plötzlich Lippen auf seinen Wangen fühlte. Lippen die ihn sanft liebkosten, bevor der Kopfhörer entfernt wurde und dann auch die Augenbinde.
Er blinzelte gegen das Licht, dass ihn blendete und spürte warme Hände, die sich zärtliche auf seine Wangen legten.
„Du tust es wirklich.", die grünen Augen sahen ihn wieder voller Liebe, voller Emotionen an und er nickte nur. „Natürlich du Idiot.", sagte er leise, schloss nochmal kurz die Augen, genoss die Wärme der Hände. „Das habe ich von Anfang an versucht, dir klarzumachen."
„Ich binde dich los." Wie schon gestern öffnete Harry die Panikverriegelung, ließ seinen Mann so auf das Bett sinken.
Er seufzte leise, als sein Mann die Knoten löste und endlich wieder Bewegung in die Muskeln seines Körpers kam.
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Ligatus - Larry Stylinson AU
FanfictionHarry als Dom und Ehemann von Louis, lebt ein ganz besonderes Leben, in seinem Haus auf dem Berg. Fernab jeglicher normaler Beziehungskonventionen, lebt er seinen Traum vom BDSM in jeglicher Hinsicht, manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste. Tauch...