Kapitel 54

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Ed hatte die Spätzle kalt werden lassen, aber die Geste, der Versuch der Annährung den Harry gemacht hatte, berührte sein Herz tief.

Er hatte es in den braunen Augen gesehen, wie sehr sein bester Freund unter der Situation litt, wie groß der Selbsthass war, den er auf sich hatte.

Erstmals hatte Harry die Kontrolle über sich komplett verloren. Eine Sache, vor der er immer Angst gehabt hatte, wie Ed wusste.

Die Gabel stocherte in den Spätzlen herum, bevor er ein paar probierte, lächelte als er merkte, dass der Große scheinbar vergessen hatte, dass es Salz gab.

Nach ein paar Happen stellte er den Teller zur Seite, sah Speedy an, der nur darauf wartete, dass der Kleine ihm die Erlaubnis zum Reste fressen geben würde.

„Na nimm es dir schon.", sagte er und lächelte, als sich der alte Schäferhund genüsslich auf die Überbleibsel stürzte.

„Meinst du ich soll mit ihm reden?", fragte er den Hund leise, doch der war so beschäftigt und sah nicht mal auf.

In Gedanken wog er alle Optionen ab und schlussendlich war ihm klar, dass das Gespräch stattfinden musste. Schließlich lebten sie zusammen und es aufzuschieben würde es nicht besser machen.

Die Schultern straffend stand er auf, atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu sammeln.

Er hatte keine Ahnung, wohin das Gespräch führen würde, was danach war, aber er hatte gesagt er würde auf ihn zu gehen und das hatte er jetzt vor.

XXX

Harry saß im Wohnzimmer auf der Couch, hatte sich angelehnt und die Augen geschlossen. Er hatte alle Register gezogen, die er bei Ed hatte ziehen können. Deutlich hatte er ihm gezeigt, dass er voller Reue war, ihm etwas Gutes tun wollte, damit dieser die Entschuldigung annahm.

Leider jedoch ohne Erfolg, denn dieser hatte ihn einfach wie einen kleinen Schuljungen davon geschickt.

Die großen Hände rieben über die verheulten Augen, bevor er sie öffnete und rüber zum Schrank blickte, von dem ihm ihr Hochzeitsfoto entgegenlächelte.

Louis strahlte, strahlte noch mehr als er es so schon tat. Er musste lächeln, als er an seinen Mann dachte, der den Tag der Hochzeit so sehr genossen hatte. Jede Minute hatte er gestrahlt und als Harry ihm während der Zeremonie den Ring angesteckt hatte, waren trotzdem ein paar Tränen geflossen. Tränen der Freude und des Glücks.

Er selbst war voller Stolz gewesen dieses wunderbare Geschöpf ab dem Moment seinen Mann nennen zu dürfen.

Die Zeit, bis er ihn erobert hatte, hatte lange gedauert. Er hatte um ihn geworben, hatte ihn ausgeführt, immer wieder versucht ihn in seinen Bann zu ziehen, doch Louis hatte sich lange gewehrt.

Er hatte sich nicht einlassen wollen, hatte Angst, nach einer Enttäuschung, die er erlebt hatte, wieder Vertrauen aufzubauen und Harry hatte fast zwei Jahre gebraucht, bis er damals sagen konnte, dass sie wirklich ein Paar geworden waren. Ab dem Tag allerdings, waren sie dann unzertrennlich.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Erinnerungen und er sah zur Tür. „Ja."

Ed steckte vorsichtig den Kopf durch die Tür. „Reden?", fragte er nur leise und Harry nickte.

„Komm.", er deutete auf den Sessel, auf dem Ed auch sonst immer saß und dieser lief sichtlich nervös dort hin. Ließ sich vorsichtig auf das Möbel sinken, sah auf den Boden.

XXX

Louis versuchte auf der Couch von Zayn einzuschlafen, doch der Abend und die Zeit die Demon in der Wohnung gewesen war, hatte ihn noch mehr aufgewühlt.

Ligatus - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt