Harry wusste nicht mehr, wie er die folgenden Stunden überstanden hatte. Ed war nach unten gelaufen, hatte in Windeseile die wichtigsten Dinge gepackt und seine Mutter angerufen, dass sie ihn bitte abholen kommen sollte.
Diese war natürlich sofort bereit gewesen, hatte Harry gedankt, dafür das er ihn freigeben hatte und nun saß er allein auf der zweiten Treppenstufe, in der Stille des Hauses, und fühlte sich nur noch leer.
Sein Blick ging auf den leeren Haken an der Wand, an der immer Speedys Leine gehangen hatte. Auch diesen hatte Ed mitgenommen. Natürlich, er war ja auch auf ihn geprägt. Langsam rappelte er sich auf, ging zu Eds altem Zimmer und öffnete die Tür. Er blickte in den noch voll eingerichteten Raum. Ein paar der Dinge würde er noch holen, den Rest sollten sie behalten, hatte er gesagt.
Doch dann sah er etwas, was ihm endgültig den Rest gab. Auf dem Bett lag Eds Halsband. Daneben ein Zettel „Danke für Alles, aber das brauche ich jetzt nicht mehr. Ich liebe dich und das wird vermutlich auch nie ganz vergehen. Christopher."
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Louis fand seinen Mann sitzend auf dem Boden vor Eds Bett. In der Hand hielt er das Halsband seines Ältesten.
„Er ist gegangen.", sagte Harry, die Stimme kaum hörbar.
„Ich weiß.", Louis ließ sich neben seinen Mann sinken, legte einen Arm um seine Schulter.
„Ich habe ihn frei gegeben und er ist tatsächlich gegangen.", das Leder glitt durch seine Hände. Jahrelang hatte er es mit Stolz getragen und es roch sogar noch nach ihm.
„Es ist besser so für ihn. Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Du bist deiner Verantwortung als bester Freund und Dom nachgekommen. Ihn hier zu halten, wäre egoistisch gewesen und das bist du nicht. Du willst immer das Beste für die Menschen, die dir am Herzen liegen. Ich bin stolz auf dich!", Louis strich dem Schwarzhaarigen sanft über den Kopf, zog ihn an sich.
Jetzt waren sie nicht nur auf Augenhöhe, nein, jetzt übernahm Louis das erste Mal die Führung und Harry ließ tatsächlich los. War froh, dass sein Mann da war, ihn jetzt auffing. Das er mal nicht der Starke sein musste, sondern loslassen konnte.
„Ich weiß, wie sehr es dir weh tut glaube mir, auch mir blutet das Herz, aber du hast ihn nicht gänzlich verloren. Er braucht jetzt erstmal Zeit und als besten Freund wirst du ihn irgendwann zurückbekommen, wenn er so weit ist.", sagte er leise, doch selbst er glaubte nicht wirklich daran.
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Die nächsten Tage waren schwierig und Louis merkte, wie sehr sich Harry in sich selbst zurückzog. Er hatte etwas tun müssen und so hatte er sich entschieden, für das Wochenende Liam und Niall einzubestellen.
Natürlich hatte er sie über die Lage informiert und gesagt, dass er nicht wüsste, wie Harry reagieren würde, aber beide waren sofort bereit zu helfen.
Es klingelte an der Tür und Louis rief lächelnd aus der Küche, „Öffnest du bitte mal?"
Harry erhob sich von seiner Couch, ging zur Tür und erstarrte als er Niall und Liam sah.
„Hatten wir einen Termin?", fragte er und merkte, wie seine Stimme plötzlich wieder dominante Züge bekam, die ihm die letzten Tage komplett abhandengekommen waren.
„Louis hat uns einbestellt.", sagte Liam, senkte den Kopf und Niall tat es ihm gleich.
„Ah ha.", sagte der Schwarzhaarige, deutete mit der Hand auf den Flur. „Dann rein mit euch."
Liam lächelte innerlich. Louis hatte ihm sehr viel ausführlicher berichtet, was abgelaufen war, als Niall und er hatte eigentlich damit gerechnet sofort wieder weggeschickt zu werden.
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Ligatus - Larry Stylinson AU
Fiksi PenggemarHarry als Dom und Ehemann von Louis, lebt ein ganz besonderes Leben, in seinem Haus auf dem Berg. Fernab jeglicher normaler Beziehungskonventionen, lebt er seinen Traum vom BDSM in jeglicher Hinsicht, manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste. Tauch...