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"Ich habe meiner Familie gar nichts über dich erzählt. Sie wissen das ich verheiratet bin, mit dir. Und sie wissen auch, dass ich betrunken einen Mann in Vegas geheiratet habe. Meine Mum hat es erzählt. Gestern, beim Familiendinner. Als Isabel fragte, warum ich allein gekommen bin. Du hast keine Ahnung wie schnell sich solch eine Nachricht verbreitet. Ich war der Erste in meiner Familie, der sich öffentlich geoutet hat. Das Letzte was ich wollte, war ein Leben im Schatten und eine Scheinehe mit einer Frau. Und nun ist es eine Diffamierung unserer Ehe, die ich auf keinen Fall möchte. Wenn du mich lässt, dann hast du die Chance auf einen wunderbaren Abend. Und vielleicht sogar eine schöne Nacht", sagt Drew. Noch immer presst er mich gegen die Wand. Mein Mann ist mir so nah, ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen und fühle das aufgeregte Schlagen seines Herzens. Bei jedem Atemzug streift seine Brust hauchzart die meine. Trotz unserer Kleidung fühle ich es deutlich.

Das intensive Glitzern in seinen Augen macht mich verrückt. Das Kribbeln in den Fingerspitzen hat wieder eingesetzt. Zweifellos regt Drews aufbrausende Art sämtliche Sinne an. Meine Finger fahren hektisch über die Wand in meinem Rücken, die harte raue Beschaffenheit, das Kratzen lindert nur leicht den Drang in Drews Haare zu greifen und immer wieder durch diese weiche Pracht zu streichen und an den Spitzen zu ziehen. Denn damit entlocke ich ihm solch süße Töne, die mich sogar in meinen Träumen verfolgen. Nachts wie auch Tagsüber. Schon lange hat das Geräusch von Drews Stöhnen den obersten Platz in meiner persönlichen Hitliste der schönsten Lieder eingenommen. Auch jetzt beginnt sich die Schallplatte in meinem Kopf zu drehen.

Drew lässt meinen Kragen los, streichelt mit der so freigewordenen Hand langsam über meinen Hals hinauf, umspielt das Ohrläppchen und ich verliere mich in dem Blau seiner Augen. Meine Atmung beschleunigt sich, schlanke Finger liebkosen meinen Kiefer, streicheln über die Wange und die ausgeprägten Wangenknochen. Mein ganzer Körper ist bedeckt mit einer Gänsehaut ungeahnter Ausmaße. Ich zittere als seine Finger langsam und hauchzart über meinen Nasenrücken fahren. Diese Berührungen erregen mich sehr und ich stöhne leise als die Kuppe von Drews Zeigefinger zärtlich über meine Lippen streift. Langsam zieht er eine brennend heiße Spur über meine Oberlippe und das Kribbeln in meinem Körper nimmt immer mehr zu. Seufzend liebkost Drew meine Unterlippe und ich habe das Gefühl den Boden unter meinen Füßen zu verlieren. Mit weichen Knien und zittrigem Körper lausche ich seinen Worten und bin fast am Durchdrehen. "Ich liebe die Farbe deiner Augen", haucht er und senkt seinen Kopf. Ich schließe meine Augen und bin bereit für ihn, seine Lippen, seinen Schwanz.

Mein Verstand hat bereits abgeschaltet. Viel zu sehr erregt mich dieses Spiel, sein Körper unter meinen Händen, ich will ihn spüren. Wieder krallen sich meine Finger in die Wand, die Versuchung ist einfach zu groß. Jegliches rationales Denken entschwindet und zurück bleibt das Verlangen nach Drew und der Nacht unseres Lebens.
"Ich liebe den Eyeliner, der das Funkeln deiner wunderschönen Augen so sehr unterstützt und mir das Gefühl gibt, als sähe ich in flüssiges Gold", säuselt Drew an meinen Lippen. Ich spüre seinen Atem auf mir und die Bewegung seiner Lippen ganz leicht an den meinen, lässt das Blut rasant durch meine Adern fließen. Die aufgeladene Stimmung zwischen uns ist fast hörbar. Das Prickeln auf meinen Lippen tut schon fast weh und ich stöhne in Drews Mund als seine Zunge meine Lippen spaltet und den Weg zu der meinigen findet.

Liebevoll, zärtlich, mit allem Gefühl was Drew besitzt küsst er mich und unsere Zungen kämpfen nicht miteinander. Sie tasten sich vorsichtig heran, bitten, warten auf Zustimmung und genießen das Gefühl absoluter Befriedigung. Blind finden meine Hände ihren Weg zu Drews Körper, streichen über den feinen Stoff seines Smoking. Ohne Hast, ruhig und bedächtig fahren meine Hände über seinen Bauch und die Brust. Die Seide unter meinen Händen ist kühl. Der plötzliche Wechsel von Wärme zu Kälte kitzelt unter den Fingerspitzen. Mein Körper steht in Flammen, behutsam gleiten meine Hände über seinen Körper, die Brust, die Schultern, kommen auf dem Hals zum Erliegen. Ich fühle die Hitze seiner Haut und das Pulsieren der Halsschlagader. Schnell, feurig heiß und wild, Blut das vom Herzen in den Körper gepumpt und Adrenalin das rasant durch die Venen fließt. Stetiges Pochen unter meinen Fingerspitzen, unser Kuss der intensiver und noch berauschender wird. Drew der seinen Körper gegen meinen presst, die raue Fassade der Wand in meinem Rücken drückt sich spürbar schmerzlich in meine Haut. Trotz der Kleidung spüre ich es deutlich.

Und noch etwas spüre ich deutlich. Drews Erektion an meiner. Gierig drücke ich mein Becken gegen das seine und schiebe meine Hände in seine Haare. Das leichte Ziehen an den Spitzen entlockt ihm dieses süße Stöhnen und mein Herz setzt ein paar wenige Schläge aus. In meinem Kopf dreht sich alles und ich verliere die Kontrolle über meinen Körper als Drew sich plötzlich und vollkommen unerwartet von mir löst. Von Nebel umgeben sacke ich auf dem Boden unter mir zusammen, lehne meinen Kopf an die Wand und versuche zu Atem zu kommen. Als ich meine Augen öffne sehe ich Drew der schwer atmend und mit einer sichtlichen Erregung an der gegenüberliegenden Wand lehnt. Seine Hände liegen in den chaotischen Haaren, die Wangen leuchten in einem zarten rosa, seine Lippen sind von unseren Küssen geschwollen und wunderschön. Unablässig kostet er seine Lippen, nimmt den letzten Geschmack von mir und unserem Kuss in sich auf.

Kontrollverlust. Verlangen. Wir können es nicht lassen. Hormone haben uns voll im Griff und jede Art von rationalem Denken hat sich schon lange verabschiedet. Jedes Mal, immer wieder, wann wird das endlich aufhören? Will ich das? Will ich das es aufhört? Das Drew mich nicht mehr berührt? Das er mich nicht mehr küsst? Nein. Ich will das er mich küsst, mich berührt, vergessen lässt und Erinnerungen schafft. Und doch bleibt die Frage, ist das alles?

Fast täglich versuche ich die Erinnerungen an Las Vegas hervorzurufen. Sie sind da. Irgendwo tief vergraben in mir drin. Ich weiß es, kann es fühlen. Aber ich bekomme die Stücke dieses unendlich großen Puzzles nicht zu greifen. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich immer das gleiche vor mir. Eine Abfolge von Bildern, die keinen Sinn ergeben. Schwarze Haare. Blaue Augen. Elvis. Mein Körper reagiert auf Drew als würde er ihn jahrelang kennen. Als wäre dieser Körper, dieser Mann die Erfüllung meiner Wünsche, meiner Träume. Die Ungewissheit darüber was geschah, frisst mich auf. Dieser Teil meines Lebens fühlt sich bedeutsam an. Jedoch zerbröckeln die fehlenden Teile zu Staub, sobald ich sie mit meinem Verstand berühre. Jeden Tag. Jeden Tag seit vier Wochen.


Lost memory - suddenly marrried -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt