Lost memory - suddenly marrried -

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"Hallo?", ertönt die Stimme des schönen Unbekannten. Am anderen Ende der Leitung höre ich einen aufgebrachten Mann und der Unbekannte verzieht schmerzverzerrt das Gesicht.
"Nicht so laut", haucht er und lässt das Telefon sinken. Ich folge seiner Hand mit meinen Augen und sehe auf dem Bildschirm einen Namen. Cole. Wer er wohl ist?

Laut schallt die aufgebrachte Stimme aus dem Lautsprecher des Telefon.
"Drew. Wo bist du? Drew? Drew hörst du mich?"
"Ich höre dich", antwortet er. "Ich höre dich sogar sehr gut." Sein durchdringender Blick fesselt mich. Er hat wunderschöne Augen.
"Wo bist du? Ich habe bereits das halbe Hotel nach dir abgesucht." Er verdreht die Augen und das sieht so heiß aus.
"Ich glaub, ich bin gar nicht in unserem Hotel."
"Das verstehe ich nicht. Bist du nicht mit uns zurückgekommen?"

"Keine Ahnung", sagt er zögerlich. "Ich kann mich kaum an etwas erinnern." Das geht mir genauso.
"Ja das geht mir auch so. Und Joshua auch. Wo bist du? Soll ich dich abholen?" Suchend schaut er sich um, richtet seinen Blick aber gleich wieder auf mich. Ich habe mich noch immer nicht bewegt.
"Vielleicht wäre es gut, wenn du mit Joshua herkommst."
"Ja. Gut. Aber wohin?" fragt dieser Cody-Typ.
"Warte. Ich schau schnell, ob ich einen Namen finde. Vielleicht im Bad." Drew steht auf und die Decke fällt gänzlich von seinen Hüften. Mir wird heiß und ich habe das Gefühl zu kollabieren. Dieser Hintern. Fuck warum bin ich immer passiv?

Bevor er seinen Gang auf die Suche nach einem Hotelnamen macht, dreht er sich schwungvoll um und ich halte geschockt die Luft an. Meine Fingerspitzen beginnen wieder zu kribbeln als ich seinen prachtvollen Schwanz sehe und sogleich flimmern eindeutige Bilder in meinem Kopf.
"Hatten wir Sex?", ruft er laut und ich erwache aus einem Traum von seinem Schwanz in meinem Mund.

"Was?", frage ich und höre die Stimme am Telefon kichern.
"Du hattest Sex und weißt es nicht mehr? Mensch Drew das passiert auch nur dir."
Drew findet das überhaupt nicht witzig und ich auch nicht. Deshalb tut mir auch der Hintern weh. Was haben wir bloß getrieben? Er hält mir ein geöffnetes Kondomtütchen entgegen und zieht eine Augenbraue nach oben. Wenigstens haben wir noch an Verhütung gedacht.

"Das ist nicht witzig", ruft er und verschwindet in Richtung Badezimmer. Zumindest vermute ich, dass sich hinter dieser Tür das Badezimmer befindet. Ich höre ihn leise reden und dann fluchen. Ich schaue noch immer auf die angelehnte Tür und versuche meine Gedanken zu sortieren. Drew kommt zurück ins Schlafzimmer und streicht sich nervös durch die Haare. Sein Körper kann sich wirklich sehen lassen.

"Wir warten auf euch. Und dann versuchen wir gemeinsam herauszufinden, was genau passiert ist", sagt Drew. Ein genervtes Stöhnen entflieht seinem Mund und in meinem Kopf regt sich etwas. Kopfschüttelnd steht er da, nackt und wunderschön. Ich weiß genau, warum ich ihn gewählt habe. Er ist eine perfekte Ablenkung.
"Wie heißt du?", fragt er mit sanfter Stimme.
"Lewis", antworte ich und bin keinen Deut schlauer als vor fünf Minuten. Unsere Namen werden uns nicht helfen alle Erinnerungslücken zu füllen.

"Ach Cole, bring doch bitte zwei Kopfschmerztabletten mit", sagt Drew und legt auf. Das Telefon landet auf dem Bett und er läuft nervös durch das Zimmer.
"Vielleicht sollten wir erst duschen gehen", sage ich. Drew bleibt abrupt stehen und sieht mich wütend an. "Das sollten wir. Getrennt. Und dann, reden wir über das hier", presst er zornig hervor und hält mir seine Hand mit dem Ring am Finger entgegen.

"Bist du wütend auf mich? Ich trage auch dieses Ding und kann mich an nichts erinnern", schmettere ich ihm aufgebracht entgegen. "Denkst du ich finde das hier gut? Offensichtlich hatten wir letzte Nacht Sex. Und keiner von uns beiden erinnert sich. Was sehr bedauerlich ist, wenn ich dich mir so betrachte." Verlegen sammelt er seine Klamotten auf die überall verteilt im Raum liegen. Drew schlüpft in seine Shorts und zieht sich ein Shirt über. Dann verschwindet er wieder im Bad und ich lasse mich seufzend auf das Bett fallen.

Ich höre das Rauschen des Wassers und mein Kopf möchte so gerne explodieren. Mir ist übel und ich fühle mich wie vom Bus überfahren. Aber am schlimmsten ist die Tatsache, dass ich mich an nichts erinnern kann. Eine wichtige Information drückt gegen meine Stirn, aber sie kommt nicht zum Vorschein. Das seltsame Gefühl etwas Wichtiges vergessen zu haben überkommt mich.

Dafür das wir beide einen Ring an unserem Finger tragen, gibt es eigentlich nur eine Lösung. Und damit würde auch Elvis ins Bild passen. Aber kann das sein? Wie betrunken war ich um dem zuzustimmen? Ziemlich betrunken so wie es aussieht. Die Dusche läuft mittlerweile nicht mehr und Drew kommt mit einem weißen Bademantel bekleidet zurück ins Schlafzimmer.

"Neben der Dusche hängt ein Bademantel. Ich habe Cole geschrieben, dass er frische Klamotten mitbringen soll." Die Verwirrung muss mir ins Gesicht geschrieben stehen. Denn Drew schüttelt nur den Kopf und streicht sich wieder durch die noch nassen Haare. Warum macht er das ständig? "Du kannst auch die Klamotten von letzter Nacht tragen. Aber wenn deine genauso nach kaltem Zigarettenrauch und Rum riechen wie meine, könnte ich mir vorstellen, dass du sie nicht mehr tragen möchtest."

"Nein", sage ich knapp. Mir fällt ein, dass ich überhaupt keine anderen Sachen dabeihabe. Bei dem überstürzten Abgang, den ich vor aller Augen hingelegt habe, auch kein Wunder.
"Haben die hier auch Zahnbürsten?", frage ich und Drew nickt.
"Aber keine Zahnpasta. Wo ist dein Zeug?"
"Zuhause. Und das ist nicht hier."
"Hast du kein Gepäck dabei? Wie lange bleibst du?", fragt Drew und blickt sich suchend im Zimmer um.
"Keine Ahnung. Ich bin in den Flieger gestiegen und hatte nichts dabei außer mein Telefon und die Geldbörse."
"Warum?", fragt er neugierig.

Ja warum eigentlich? Soll ich ihm die Wahrheit sagen?
"Weil mein Freund, oder Ex-Freund eine Hochzeit geplant hat. Für uns. Ich hatte nicht vor zu heiraten", sage ich. Drew schaut mich irritiert an.
"Das hat wohl nicht ganz so gut funktioniert."
"'Warum?"
"Das hier habe ich in der Tasche meiner Hose gefunden. Herzlichen Glückwunsch. Du bist verheiratet. Mit mir."