"Das weiß ich Drew. Ich bin nicht blind."
"Aber dir geht es nicht so", vervollständigt Drew meine Worte. "Was soll ich dazu sagen? Du lässt mich nicht kalt. Im Gegenteil. Das spürst du selbst." Mittlerweile ist die Musik verklungen, eine andere Melodie hat eingesetzt und ich verspüre nicht das Bedürfnis dazu zu tanzen. Ich löse mich von Drew und er sieht mich traurig an. Schnell greife ich nach seinen Händen und umfasse beide mit festem Griff, signalisiere ihm das ich hier bin und nicht vor habe zu gehen. Dennoch werden meine nächsten Worte nicht leicht für ihn werden."Ein bisschen Sex, ein bisschen Spaß. Ein Abenteuer." Drew entzieht sich meinem Griff und funkelt mich zornig an.
"Du bist ein wunderbarer Mensch Drew", flüstere ich. Jedoch bezweifele ich, dass meine Worte ihn erreichen. Die Musik ist laut und schrill, Eminem gibt alles, schreit seinen Frust über die Welt und das beschissene Leben heraus. Ich hasse es, obwohl ich ihn manchmal so gut verstehen kann.Drew presst die Lippen aufeinander, seine Hände ballen sich zu Fäusten und ich kann die Wut, welche sich durch seine Venen frisst und jede Zelle seines Körpers vergiftet, sehen.
"Ich ertrage es nicht mehr Lewis. Du weißt nie was du willst. Mal bist du lieb und fürsorglich. Dann bist du wieder kalt und abgestumpft. Du vereinst so viele Gegensätze, verwirrst und verführst. Auch mich lässt es nicht kalt. Ich bin auch nur ein Mann Lewis", schreit Drew mir entgegen. Es fühlt sich beschissen an hier zu stehen und die Worte aus seinem Mund zu hören. Ich spüre die Blicke der Gäste auf mir ruhen. Seine gesamte Familie ist hier, die Familie von Joshua, ihre Freunde. Nervös blicke ich mich um, die Musik spielt noch, aber die Gäste haben aufgehört zu tanzen. Einige tuscheln, zeigen mit den Fingern auf uns und manche lachen höhnisch.'Das ist er, der Mann der Drew vor den Altar zog und nun all die Wut und den Hass zu spüren bekommt.' Meine Augen zucken panisch hin und her, das Licht ist plötzlich so hell und in meinem Kopf dreht sich alles. Übelkeit steigt in mir hoch und ich wünschte, ich wäre zuhause in meinem Bett. Dann müsste ich diese Schmach nicht über mich ergehen lassen und könnte einfach ein gutes Buch lesen und darauf warten, dass Drew nach Hause kommt und mit glänzenden Augen und wild gestikulierenden Händen von der Hochzeit berichtet. Ich würde ihm einen Tee kochen und seine vom Tanzen erschöpften Füße massieren. Er würde lachen bei der Erinnerung an ein witzige Anekdote oder traurig darüber sein, dass seine geliebten Großeltern diesen Tag nicht mehr erleben konnten.
"Lou", höre ich Drews liebevolle Stimme und spüre seine starke Hand an meiner Wange. Die Wärme seiner Haut legt sich schützend um mich, vertreibt die Übelkeit und nur langsam komme ich wieder zu mir. Jubelnde, tanzende und vor allem fröhliche Menschen springen um uns herum. Sie beachten uns nicht, sind gefangen im Klang der Melodie und dem Rausch der Endorphine. Nur langsam wird mir klar, dass ich mir die abschätzigen Blicke, das Tuscheln und die Ablehnung in Drews Worten nur eingebildet habe. Wir stehen mitten auf der Tanzfläche und Drew legt eine Hand auf meine Hüfte. Die andere ruht noch immer auf meiner Wange und ich blicke in seine blauen Augen. Sie verraten mir seine Gefühle, er ist zerrissen und das bin ich auch.
"Du hast Recht. Ich weiß nicht was ich will. Nur wäre es eine Lüge, wenn ich sage, dass ich mir nicht unentwegt vorstelle wie ich unter dir liege und du mich um den Verstand vögelst. Die wilde Phase habe ich intensiv gelebt. Jordan kann dir Geschichten erzählten. Bennett auch. Terence, mein Anwalt. Oh je, selbst meine Mutter hätte die eine oder andere Anekdote beizutragen. Jordan jedoch hat mich oft genug aus den Schlafzimmern fremder Kerle befreit." Drew verzieht angewidert das Gesicht und ich verstehe ihn. Kyle hat jedes Mal den Raum verlassen, wenn ich mit meinen zwei besten Freunden über unsere gemeinsame Vergangenheit, die Unbeschwertheit der Jugend, sprach.
"Ich kann mir denken, dass es das letzte ist, was du von mir hören willst. Aber Drew, ich habe noch nie einen Mann so sexuell anziehend gefunden wie dich..."
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Lost memory - suddenly marrried -
RomanceZögerlich wende ich meinen Kopf und schaue auf die andere Hälfte des Bettes. Gebannt starre ich auf den Rücken eines Mannes mit schwarzen Haaren. Das Bild von Elvis flitzt durch meine Gedanken und ich schlucke trocken. Was ist bloß passiert? Ich bet...