„Was sagst du da?" Es ist alles deine Schuld, Persephone! Dieser Satz hallte wie ein unheimliches Echo immer und immer wieder in meinem Kopf. Mein Vater - mit dem Blick eines Zerstörten und einer völlig müden Haltung - holte eine Schnapsflasche hinter seinem Rücken hervor. Jetzt machte es alles Sinn. Er war natürlich betrunken.
„ES IST ALLES DEINE SCHULD!", schrie er mich erneut an. Blitzartig kam er mir näher und schubste mich mit einer Kraft auf dem Boden, sodass ich hart auf meinen Hintern vor dem Grab meiner Mutter landete. Mein Herz machte einen Satz, als ich realisierte, was er da gerade getan hatte. Mit nassen und angeschwollenen Augen sah ich ihn verbittert an.
„Lassen Sie sie in Ruhe!", hörte ich Adone auffordernd sagen, ehe er hinter den Grabsteinen auftauchte. Er schien mir hinterhergejagt zu sein, denn sein Hemd war etwas verschwitzt. Doch bevor Adone auch nur in unsere Nähe kam, ließ mein Vater seine Flasche auf den Boden fallen und holte eine Pistole heraus, die er auf mich richtete. „Keinen Schritt näher!", forderte er Adone auf. Dieser blieb abrupt stehen und hielt seine Hände in die Luft, um zu signalisieren, dass er nichts derartiges tun würde. Doch er ist ein Mafioso. Er würde etwas tun, da war ich mir sicher.
Ich hingegen war geschockt. Geschockt von dem, was mit den Menschen passiert war, die zu meiner engsten Familie gehörten. Meine Mutter war tot. Und mein Vater bedrohte seine eigene Tochter mit einer Waffe. Woher er sie hatte, war mir ein Rätsel, doch er entlud sie und sah zwischen Adone und mir hin und her. Er war gestresst, er schwitzte fürchterlich und seine Hand zitterte, während er den Lauf der Pistole zwischen meine Augen positionierte.
„Vater, ich...", setzte ich ruhig an, doch es brachte nichts. Er war endgültig kaputt.
„NENN MICH NICHT VATER!", brüllte er mich an, „ich habe sie geliebt, Persephone. So sehr geliebt. Nur deswegen habe ich dich akzeptiert...habe dir meinen Nachnamen gegeben. Um deiner Mutters Willen."
„Von was redest du, Vater?", schluchzte ich.
„Ich habe gesagt, du sollst mich nicht so nennen! Ich habe kein Kind!" Er drückte nun die Waffe gegen meine Stirn. Ich war erstarrt. Mein Herz blieb stehen. Ich konnte nicht glauben, was hier passierte. Auch Adone machte keine Anstalten. Immer noch stand er seitlich von meinem Vater mit hochgehobenen Händen und einem ruhigen Blick. Ich hoffe, dass er einen Plan hatte, denn sonst würde der Grab meiner Mutter bald neue Nachbarn bekommen.„Sie hat alles für dich getan! Und du bist einfach verschwunden!" Jetzt breitete sich erneut ein Schmerz in mir aus, so gewaltig, dass ich kurz glaubte, ich würde sofort tot umfallen. Ich war doch da! Ständig! Während DU dich zuhause betrunken hast! Wollte ich schreien. Und wie ich schreien wollte. Doch er machte mir zu viel Angst. Er und die Pistole in meinem Gesicht.
„Du hast sie mir genommen, Persephone. Und dafür wirst du jetzt büßen müssen!" Mein Vater drückte die Pistole noch fester gegen meine Stirn, sodass es bereits wehtat. Ich schloss meine Augen und suchte den Frieden in mir. Es war O.K., dass er mich erschießen würde. Ich entschied mich dafür ihm zu verzeihen. Denn er war eben mein Vater.
„Nein!", schrie Adone, kurz bevor ich dachte, dass mein Leben nun enden würde. Doch statt einen Schuss hörte ich ein leises Klicken. Es war das Klicken einer Waffe, die entsichert wurde. Aber nicht die Waffe meines Vaters.Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen und sah zu Mino hinauf, der seine Pistole auf der Höhe der rechten Schläfe meines Vaters hielt. „Wenn du meiner Frau auch nur ein Haar krümmst, schicke ich dich höchstpersönlich in die Hölle", drohte mein Ehemann. Er war wie ein mysteriöser Schatten - diese standfeste Haltung, der Wind in seinen schwarzen Locken und diese Augen, die den Chaos verkörperten. Ja, Mino sah so gefährlich aus, dass mein Vater seine Waffe fallen ließ und nach hinten taumelte, bis er gegen Adone stieß. Und dann...lachte er lauthals. Er lachte und lachte, zeigte dabei mit dem Finger auf mich.
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MIA DEA - Göttin der Mafia
RomanceMafia Romance - abgeschlossen Der zweite Teil startet am 10.10.23! Wie eine antike Statue stand ich vor diesem mysteriösen muskulösen Mann, seine Präsenz wütete einen Sturm. Ich traute mich nicht zu bewegen...traute mich nicht zu atmen. Starr blickt...