32 - Sturm der Rächer

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(Dieses Kapitel enthält brutale Szenen!)

I'm terrified by this dark thing that sleeps in me.
- Sylvia Plath

„Ich gehöre dir nicht! Ich bin verheiratet. Mit Mino Rinaldi! Nur ihm gehöre ich!", fauchte ich Luca Scarsi an und spuckte ihm ins Gesicht. Zappelnd versuchte ich mich aus seinen Klauen zu befreien, doch da war schon der kalte Lauf seiner Pistole drückend auf meiner Haut.
Ich bleibe ruhig. Ich bleibe stark. Ich habe das schon einmal überstanden. Mino wird kommen und mich retten. So wie das letzte Mal.

Wahnsinnig durchbohrte Luca meine Seele. Er biss fest die Zähne zusammen, sodass sein unterer Kiefer zu zucken begann, dann senkte er seine Pistole und steckte sie zurück in das Beinholster. „Ich werde dir schon Manieren beibringen, du Miststück!", zischte er, packte mich robust an den Haaren und zog mich die große Treppe im Foyer hoch. Ich presste die Lippen zusammen, mit aller Kraft versuchend nicht zu schreien. Über ein paar der Stufen stolperte ich drüber, verlor meinen Halt, doch Luca zerrte mich an meinen Haaren wieder auf die Beine.

Mein Herz schmerzte vor Angst. Durch den Schleier meiner Tränen versuchte ich einen klaren Blick zu behalten. Ich suchte nach Bediensteten, nach Mino's Männern, die mich beschützen sollten. Ich versuchte durch jeden Türspalt hindurch zu blicken, an die wir vorbei huschten. Ich suchte Adone. Doch keine Spur von niemanden. Als hätte ich die ganze Zeit in einem Geisterhaus gelebt. Luca schleifte mich weiterhin durch die Flure. Ich hatte keine Ahnung, was als nächstes passieren würde...was mit MIR passieren würde. Schließlich öffnete der Mafioso die Tür zu meinem Schlafzimmer.

Zwei weitere Männer standen wie die Soldaten mitten im Raum, grinsten bitterböse, als sie mich hereinfallen sahen. Ich erkannte sie sofort wieder. Beide waren teuflische Handlanger von Angelo Scarsi; den Mafiaboss des Scrarsi-Clans. Oder besser gesagt, der Teufel höchstpersönlich.  Doch Angelo war ebenfalls nicht hier. Nicht in dieser Burg. Und er wäre schon längst hier und hätte mich gefoltert, da war ich mir sicher. Deshalb hatte ich umso mehr Angst. Wenn er seinen Bruder Luca hierherschickte, um mich zu finden, war es ihm offensichtlich egal, was nun mit mir geschieht. Ich hatte meinen Wert verloren.

Als ich hinüber zu meinem Bett sah, stockte mir der Atem. Sie hatten Ketten an die Bettpfosten befestigt. Und es war augenscheinlich für wen diese bestimmt waren. Ich verbrannte innerlich. Es schmerzte in mir so sehr, dass ich erneut versuchte mich aus Luca's Fängen zu befreien, doch er war zu stark. Ich hatte das Gefühl, dass ich nichts gegen diese Situation tun konnte. Plötzlich wurde ich schwach. Ich stürzte mich auf den Boden und zappelte, fasste mir an den Kopf, versuchte meine Haare aus seinen Händen zu ziehen, doch es tat einfach so weh. „NEIN!", schrie ich von tief aus meiner Lunge heraus. „NEIIIIN!"

„Halt dein Maul!", schrie mich einer der Männer an und trat nach mich. Er trat so hart in mein Bauch, dass mir kurz die Luft wegblieb. Ich hustete und schnappte nach neuer Luft, doch meine Lunge war wie zugeschnürt. Dann packten mich zwei große Hände, hoben mich von dem kalten Mamor hoch und schmissen mich auf das Bett. Alles um mich herum verschwamm in abertausenden Schatten. Ich hörte das Klirren der Ketten, die mich an den Beinen stramm festhielten. „Nein, bitte nicht!", hauchte ich, doch ich hatte keine Kraft mehr. Ich war blind.

„Ich sagte, du sollst dein verficktes Maul halten!" Und wieder war da dieser brennende Schmerz. Jemand schlug mir ins Gesicht. Kalte Haut berührte die meine. Hände zerrten an meiner Kleidung. „Nein", weinte ich. Ich weinte so viel, dass die salzigen Tränen meine Haut austrockneten. Gebe ich auf? Ich kann doch niemals gegen diese Männer gewinnen. Ich bin einfach zu schwach. „Jetzt zeige ich dir mal, was du verpasst hast, Süße." Das war Luca! Das war seine kalte Stimme ganz nah an meinem Ohr, die mir den Anfang einer grauenvollen Tat zuflüsterte. Ich wusste nicht, woher diese Kraft kam, doch mein menschlicher Überlebensinn holte aus und schlug ihn ins Gesicht. Doch einer seiner Männer packte brutal meinen Arm und drückte ihn gegen die Matratze. Erneut floss ein Strom aus Schmerzen durch meinen Körper.

MIA DEA - Göttin der MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt