Kapitel 14

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Ein lautes Poltern war schuld daran, dass ich grummelnd meine Augen zusammenkniff, mich von der Seite auf den Rücken drehte. Suchend tatstete ich mit meinen Händen nach meiner Decke, hatte sie endlich gefunden und zog diese bis zu meinem Kinn hoch, seufzte zufrieden, als diese angenehme Wärme meinen Körper einhüllte. Doch dieser zufriedene Zustand verschwand wieder, nachdem ich ein Scheppern hörte, welches mich dazu veranlasste, mich in meinem bequemen Bett aufzusetzen. Müde streckte ich meine Arme in die Luft, gähnte laut, während ich mich streckte. Anschließend rieb ich mir die Augen, in denen sich ordentlich Schlaf befand, der leicht kratzte, als ich ihn über meine Haut drückte. Abermals war ein lautes Geräusch zu hören und nun fragte ich mich, was dort draußen vor sich ging. Hatte Tom endlich den Kammerjäger geholt, der gerade den Schuppe auf den Kopf stellte, um das Nagetier ausfindig zu machen? Dagegen hätte ich nichts, dachte ich und öffnete langsam meine Augen. Kaum waren diese fähig meine Umgebung zu betrachten, wunderte ich mich und zog meine Augenbrauen so weit hoch, dass sie beinahe meinen Haaransatz erreichten. »Wo bin ich?«, grummelte ich verschlafen, schaute mich in diesem fremden Raum noch immer um. »Moment!« Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, als ich endlich realisierte, ich befand mich nicht im Bungalow. Das war das Gästezimmer bei meinem Chef im Haus, indem ich schlafen würde, falls eine Betreuung auch nachts stattfindet. »Wieso?« Blitzschnell warf ich die Bettdecke zur Seite, schaute an mir hinunter und musste feststellen, ich trug noch immer die gleiche Kleidung wie gestern. »Ich bin eingeschlafen! Wie spät ist es?«, wollte ich panisch wissen, ahnte bereits, dass es nach acht Uhr war. Hastig stieg ich aus dem Bett, rannte aus dem Zimmer und stolperte beinahe die Treppen hinunter. Wobei beinahe noch milde ausgedrückt war, da ich die letzte Stufe verfehlte und mit viel Geschick auf meinen Füßen landete. Das hätte definitiv auch anders ausgehen können, meinte ich, als ich in den Wohnbereich rannte und mein Herz wegen meinem Fehltritt heftig pochte.

Nachdem ich einen Blick in die offene Küche warf, fand ich Tom vor, der hinter der Kücheninsel am Herd stand und etwas zubereitete. Dabei hatte er tatkräftige Unterstützung, denn der Zweijährige saß auf der Arbeitsplatte und schaute seinem Vater konzentriert zu. Die Beiden hatten mich noch nicht bemerkt, als ich einen kurzen Blick auf die Wanduhr wagte, die mir unweigerlich zeigte, wir hatten schon nach neun Uhr. Ich war zu spät, viel zu spät, dachte ich mir und trat mit einem schlechten Gewissen zu den Männern. »Guten Morgen«, stammelte ich schuldig, erhielt das Augenmerk der Zwei. »Es tut mir leid, Tom. Ich hatte keinen Wecker und bin viel zu spät aufgestanden. Gib mir einen kurzen Moment, damit ich schnell rübergehen und mich frisch machen kann. Anschließend kümmere ich mich um Henry.« Warum hatte der Ältere mich nicht geweckt, fragte ich mich und verstand nicht so ganz, wieso er mich einfach schlafen ließ. Der Angesprochene schaute mich belustigt an, auf seinem Gesicht zeichnete sich ein hämisches Grinsen ab.
»Guten Morgen, Mila. Ich hoffe, du hast gut geschlafen? Lass dir ruhig Zeit. Henry und ich bereiten gerade etwas für dich vor und du darfst sowieso nicht schauen«, bemerkte er, wandte sich wieder von mir ab. Ich schaute automatisch auf die Schüssel, die vor ihm stand und in der er etwas umrührte. Allerdings war es nicht in Ordnung, dass er mir als Arbeitnehmerin so viel Spielraum ließ, damit ich mich auszuruhen kann.
»Tom, ich bin deine Angestellte und sollte nicht zu spät zur Arbeit kommen. Sei nicht immer so nett zu mir. Du kannst doch nicht immer alles so freundlich tolerieren?« Der Dunkelblonde hob seine Augenbrauen, blinzelte mehrmals, ehe er einen Kopf leicht in den Nacken legte, einen Blick auf die Wanduhr warf. Das er dabei plötzlich ziemlich dominant wirkte, gefiel mir ehrlich gesagt verdammt gut.
»Du hast zehn Minuten, Mila! Falls du es nicht schaffst, in meiner vorgegebenen Zeit hier zu erscheinen und deiner Arbeit nachzugehen, fühle ich mich gezwungen der Agentur eine Nachricht zukommen zulassen!«, meinte er äußerst streng, überraschte mich mit dieser fremden Seite. Das ich mich gegen diese Worte nicht auflehnen konnte, war klar, sonst hätte ich mich bei meiner Äußerung von eben widersprochen.
»Was?«, stammelte ich überfordert, erhielt als Antwort einen herrischen Blick, der mir das Blut in den Adern gefror.
»Die Zeit läuft!«, raunte er, schaute abermals auf die Wanduhr. Blitzschnell drehte ich mich um, eilte aus dem
Wohnbereich und stürzte auf die Haustür zu. Nachdem ich diese aufriss, mit einem lauten Knall hinter mir zuwarf, rannte ich so schnell wie möglich zu meinem Bungalow. Kaum hatte ich diesen erreicht, stolperte ich ins Bad, sprang unter die Dusche und ließ kaltes Wasser über meinen Körper laufen, welches mich Wach machen sollte. Zeitgleich putzte ich mir die Zähne und ich wusste, wenn ein Tag so hektisch anfängt, dann kann es nur besser werden.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt