Kapitel 42

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Es war bereits der nächste Tag und ich hatte mich nach dem kleinen Schock von gestern Abend ein wenig beruhigt. Es war seltsam gewesen, Zoe das erste Mal seit ihrem Angriff wiederzusehen. Ich hatte gestern lange wach gelegen und mir darüber noch so einige Gedanken gemacht. Auch wenn sie und Tom sich noch über die Regelung bezüglich Henry stritten, gab es irgendwann den Moment wo sie das Recht hat ihn zu sehen.

Wenn Tom an der Arbeit ist wird es vielleicht meine Aufgabe sein, den kleinen zu übergeben oder anzunehmen. Eine Begegnung mit ihr ist zwangsläufig unvermeidbar. Umso eher ich damit lerne umzugehen, umso besser. Dennoch stellt sich mir die Frage, wie wir das handhaben wollen. Immerhin hatten wir einen richterlichen Beschluss, der ihr untersagt, sich mir zu nähern.

Es war mittlerweile Mittag und ich saß mit Henry in seinem Zimmer. Wir beide bauten eine Murmelbahn auf, die Tom für ihn bestellt hatte. Das besondere an dem Spielzeug war, dass die einzelnen Bahn Elemente an einer Magnetwand gepinnt werden und man unzählige Möglichkeiten hatte sie zu gestalten. Da hatte Tom sich wirklich etwas tolles einfallen lassen, um Henry eine Freude zu machen. Der Fantasie und Spielfreude sind keine Grenzen gesetzt und fördert so viele Bereiche.

Tom hingegen hatte sich schon den ganzen Vormittag in sein Büro zurückgezogen und benahm sich mir gegenüber anders als sonst. Er war reserviert und nachdenklich, weshalb ich mir Sorgen machte. Hatte ich ihn mit irgendetwas verärgert oder irgendetwas falsch gemacht? Meine Gedanken kreisten ständig darum und meine Aufmerksamkeit gegenüber Henry war nicht so ausgeprägt wie sonst.

Wenn Henry seinen Mittagsschlaf macht, werde ich mit Tom darüber reden. Er war immer der Meinung Sorgen auszusprechen, weshalb ich diese Ansicht nutzen wollte. Vielleicht war er wegen Zoe oder der Arbeit abgelenkt und es gab keinen ernstzunehmenden Grund für sein Verhalten. Dennoch würde ich mir wünschen dass er sich auch mir anvertraut, genau wie er es von meiner Person erwartet.

»Mila, so?«, fragte der kleine mich und pinnte ein Element an die Metallwand.
»Es gibt kein richtig oder falsch. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dass einzige, was wir beachten müssen ist, dass wir den richtigen Winkel nehmen müssen damit die Murmeln rollen können.« Henry sah mich nach meinen Worten fragend an. Wahrscheinlich hatte ich mich für ein kleines Kind unverständlich ausgedrückt. Weshalb ich mir einige Elemente zur Hand nahm und eine gerade Bahn baute sowie eine mit Gefälle.

Dann ließ ich die Murmeln rollen und Henry erkannte schnell, dass die eine sich fortbewegte und die andere nicht. Mit viel Geduld, Geschick und meiner Hilfe schaffte es Henry die Bahn so zu konstruieren dass die Murmel von Anfang bis Ende rollten. Darüber war er äußerst stolz und tanzte aufgeregt in seinem Zimmer herum. Ich blieb auf den Boden sitzen und zog meine Knie an meine Brust, während ich ihn mit einem Lächeln auf den Lippen dabei beobachtete.

Plötzlich kam er angerannt und sprang in meine Arme. Dabei warf er mich um und lachend landeten wir auf den Boden. »Nicht so stürmisch, junger Mann«, sagte ich amüsiert. Dann kitzelte ich ihn ordentlich durch und Henry krümmte sich vor Lachen auf dem Boden. Als sich Tränen in seinen Augen bildeten, ließ ich von ihm ab und er rang kichernd nach Luft. Er stürzte auf mich zu und schnappte sich meinen Fuß, ehe er versuchte diesen zu kitzeln.

Ohne großen Widerstand versuchte ich mein Bein wegzuziehen, aber da ich mir nicht sonderlich die Mühe gab, hatte Henry die Chance und nutzte diese auch. Da ich nicht ganz so kitzelig war wie er, lachte ich gespielt und Henry freute sich über seinen Erfolg. Glücklich zog ich ihn auf meinen Schoß und kuschelte mich an seinen Rücken. Dabei wankte ich mit ihm hin und her, ehe ich meine Nase in seine Haare drückte. Diese rochen, nach dem ausgiebigen Bad von gestern, nach Citrus. »Ich bin so froh, dass ich mit dir spielen kann! Du bist ein toller Junge«, sprach ich klar und deutlich.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt