»Hast du Zeit? Ich weiß, es ist noch früh, aber ich habe daran gedacht, einen Kaffee trinken zu gehen und würde mich freuen, wenn du mitkommst. Henry wäre auch dabei, aber das sollte doch kein Problem sein, oder?«, fragte ich am Telefon Anna und wartete gespannt auf eine Antwort. Es war ziemlich früh am Morgen, vielleicht musste sie arbeiten und mir aus diesem Grund absagen.
»Das passt mir heute ganz gut. Ich muss erst heute Mittag zur Arbeit. Gib mir einen Moment Zeit, noch sitze ich in meinem Pyjama auf dem Sofa. Ich schicke dir einen Standort für ein tolles Café, das auch für Kinder super ausgelegt ist.«
Ich atmete erleichtert aus und war froh, Mal ein anderes Gesicht zu sehen, als das von Emma und Co. »Super, dann mach dich schnell fertig. Ich muss gleich los.« Wohl eher flüchten aber das, wollte ich ihr am Telefon nicht sagen.
»Ich Beile mich, versprochen. Bis gleich.«Ich legte auf und sah zu Henry, der noch sein Müsli aß. Es waren jetzt drei Wochen vergangen, seitdem Tom auf die glorreiche Idee kam, mir seine Familie, als Bodyguards zur Seite zu stellen. Entweder war Emma oder ihr Mann Jack, bei mir. Wenn die beiden jedoch keine Zeit hatten, sollte ich zu Diana und da meine Zeit tot schlagen. Ich hatte das in all der Zeit geschluckt, weil ich wusste das Tom es nicht böse meinte. Meine kläglichen Versuche, ihm mitzuteilen, dass mich diese Situation unglücklich macht, waren gescheitert.
Doch so langsam wurde es sehr anstrengend und ich wurde regelrecht wahnsinnig. Er versuchte mich zu beschützen und übertrieb es so dermaßen, dass ich nicht mehr weiter wusste. Von Zoe oder maskierten Männern, war keine Spur zusehen und ich empfand dieses Theater mehr als übertrieben.
Weshalb ich mir überlegt habe mich gleich, zusammen mit Henry, aus dem Haus zu schleichen. Normalerweise würden sich Emma und Tom noch begegnen, aber heute hatte ich Glück, denn Tom musste schon zur Arbeit und Emma kommt erst in einer Stunde.
Ich weiß, dass Tom dies nicht toll finden wird, aber ich werde noch verrückt, wenn ich nicht Mal rauskomme. In den letzten drei Wochen, habe ich Anna oft geschrieben und habe die Freundschaft zu ihr, noch ein wenig vertieft. Deshalb hatte ich Lust auf ein Treffen, ohne Emma. Nur unter Freunden, wo man über belanglose Dinge reden konnte. Vielleicht auch über die Liebe und das musste vor Emma, nun wirklich nicht sein. »Henry, bist du fertig mit essen?«, fragte ich und ging auf ihn zu.
»Ja«, sprach er. Weshalb ich anschließend schnell aufräumte, ihn sauber machte und ihn wetterfest anzog. Danach gingen wir hinaus und ich achtete darauf, dass die Alarmanlage vernünftig eingestellt ist. Keineswegs wollte ich in diesen Moment auf mich aufmerksam machen. Mit dem Fahrrad machte ich mich auf zu dem kleinen Kaffee, das Anna mir per Nachricht gesendet hat.
Unterwegs scannte ich immer wieder die Umgebung ab. Eigentlich dachte ich, dass die Gespräche, mit der Psychologin Dr. Alexis, mir geholfen haben. Doch Toms Paranoia steckte mich an und es fiel mir schwer, selbstbestimmt zu Leben und mir, sowie den anderen Menschen, zu vertrauen. Seine Angst, übertrug sich auf mich und das gefiel mir ganz und gar nicht.
Natürlich kamen wir sicher am Café an, was hätte auch passieren sollen? Nachdem ich Henry abgeschnallt hatte, befestigte ich das Fahrrad am vorhergesehenen Ständer und betrat mit ihm den Laden. Als ich mich umsah, bemerkte ich das Anna noch nicht da war. Wir beide suchten uns einen schönen Platz und ich war überrascht über die kleine Spielecke, die sich direkt neben unserem Tisch befand. Das meinte Anna wohl damit, dass dieses Café für Kinder ausgelegt ist.
»Möchten Sie schon etwas bestellen?«, fragte mich eine junge Kellnerin. Eine andere Stimme als die von Emma, Jack oder Diana zu hören, klang wie Musik in meinen Ohren.
Es ist unglaublich, wie ich innerhalb dieser drei Wochen sozial abgestumpft bin, dass ich sogar die Stimme einer Kellnerin, als wohltuend empfand.
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and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)
FanfictionMila startet in ein neues berufliches Abenteuer. Doch mit ihrem charmanten Arbeitgeber und seiner ziemlich seltsamen Frau hat sie nicht gerechnet. Ein Gefühlschaos zwischen Hingabe und Vernunft wird ein ständig begleitender Konflikt sein. Wird Mila...