Kapitel 30

692 41 8
                                    

Tom warf einen kurzen Blick zu Henry, bevor er mich in den Windfang, von der Haustür zog. »Es war die gleiche Leier wie auf Emmas Geburtstag. Erst hat sie mich gefragt, ob ich mir das mit der Scheidung noch einmal überlege, möchte. Als ich ihr gesagt habe, dass dies nicht der Fall ist, da ich ohne sie glücklicher bin, hat sie mir wieder gedroht, dass ich Henry nie wieder sehen werde. Dass sie sich mit ihrem Anwalt bereits in Verbindung gesetzt hat, ich von ihm hören werde und meine Entscheidung bereuen werde.«

Ich habe schon geahnt, dass sie Tom zurück haben möchte. Wenn alle recht haben und sie von ihm, und der Ehe profitiert hat, dann wird es sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Das sie Henry als Druckmittel einsetzt, war auch keine Überraschung. Die Frau schreckte vor nichts zurück, um ihren Willen zu bekommen. »Wie ist es denn aktuell geregelt? Ich müsste das Wissen, falls sie mal auf der Matte steht. Immerhin hat sie das Recht Henry zu sehen.«

»Mein Anwalt und ich haben uns dazu entschieden, dass er solange bei mir bleibt, bis wir uns alle einig geworden sind. Ich möchte Henry auch ungern zu ihr bringen, da sie ihn nur vernachlässigen würde«, brummte Tom.

Ich nickte ihm zu und konnte nicht widersprechen. Es machte zwar nicht den Anschein, als ob sie körperliche Gewalt gegen Henry anwendet, aber seelische Gewalt war das allemal. »Ich habe Angst, dass sie es schaffen wird, ihn mir wegzunehmen«, flüsterte Tom traurig.

Ich drehte mich kurz zu Henry um, den man von hier immer noch im Blickfeld hatte und wandte mich wieder zu Tom. Langsam nahm ich seine Hand in meine und streichelte sanft, mit meinen Daumen über seine Haut.  »Nein, das glaube ich nicht. Es gibt so viele Menschen in deinem Umfeld, die bestätigen können, dass sie kein Interesse an den kleinen hat«, sprach ich ganz leise. »Aber vielleicht sollten wir später darüber reden, wenn er im Bett ist.«

Tom nickte mir zu und schaute beklommen. Es zerbrach mir das Herz, da ich wusste das er ein toller Vater ist. »Henry hat Hunger und möchte am liebsten, die Marshmallows grillen. Ich weiß aber nicht, ob du das vor dem Abendessen geplant hast«, sagte ich und versuchte ihn abzulenken.

»Eigentlich nicht, aber weißt du was? Wir sind hier, um Spaß zu haben. Also lass uns die Feuerschale anzünden.« Tom quälte sich zu einem Lächeln und lief zu Henry. »Wir beide machen jetzt im Garten Feuer und grillen Marshmallows.« Henry setzte ein breites Grinsen auf und sprang von der Couch. Zusammen liefen die beiden raus und kümmerten sich um das Feuer.

Ich holte derweil, die Marshmallows aus dem Schrank und tat sie in eine Schüssel. »Hast du auch Spieße gekauft, oder wollen wir sie auf einen Stock stecken?« Solange ich auf eine Antwort von Tom wartete, schaute ich auf mein Handy, das seit heute Morgen in der Küche am Laden war.

Ich hatte eine Nachricht bekommen, und zwar von Jacob. »Wo haben wir das Feuerzeug?« Ich schrak zusammen als Tom neben mir stand und in die Schublade öffnete.

»Ich weiß nicht«, stammelte ich und steckte mein Handy weg. Was könnte er von mir wollen? Wieso meldete er sich bei mir? Er hatte mir auf Emmas Geburtstag zu verstehen gegeben, dass er mit mir nicht mehr reden will.

»Ich hab's!« Tom zwinkerte mir zu und ging wieder hinaus, in den Garten. Ich holte mein Handy hervor und öffnete den Chat. Bevor ich den Text las, schaute ich noch einmal zu Tom. Dieser blickte mich argwöhnisch an und ich quälte mich zu einem Lächeln. Hallo Mila. Ich kann diesen Abend bei Emma nicht vergessen. Auch wenn ich verletzt bin, hätte ich dich ausreden lassen müssen. Vielleicht können wir noch ein Mal, ein klärendes Gespräch führen.

Ich las mir seine Nachricht zwei Mal durch und steckte das Handy weg. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass er mir noch ein Mal schreibt. »Hast du jetzt Spieße gekauft?«, rief ich fragend in den Garten.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt