Kapitel 44

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»Aufstehen, du Schlafmütze!« Völlig durcheinander drehte ich mich in meinem Bett auf den Rücken. Mein Kopf dröhnte und meine Augen brannten. Unterhalb meiner Nase schmerzte die Haut und nachdem ich mit dem Finger vorsichtig darüber fuhr, bemerkte ich, dass sie ganz trocken war. Das kam sicherlich vom vielen Naseputzen.

»Hop, Hop!«, sprach jemand mit mir. Ich riss meine Augen auf und setzte mich in meinem Bett hochkant hin. Hektisch sah ich mich um und hatte Angst, dass Zoe vor mir steht und mir bis nach Deutschland gefolgt ist. Plötzlich ging mein Rollladen hoch und ich kniff rasch meine Augen zusammen. Ich legte meine flache Hand an die Stirn, um mich vor dem Licht zu schützen. »Wir beide haben eine Mission!«, sagte die Frauenstimme.

»Carina?«, fragte ich irritiert. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, die sich langsam an das grelle Tageslicht gewöhnten. Sie stand vor meinem Bett und hatte ihre Hände auf die Hüfte gestemmt. Ich schaute auf meine Wanduhr, wir hatten erst kurz nach acht und ich habe sicherlich nur Zwei Stunden geschlafen. »Warum bist du so früh hier?«, stöhnte ich müde und warf mich zurück in mein Bett. Nach dem kleinen Schock, kamen wieder alle Erinnerungen an Tom hoch und Tränen bildeten sich in meinen Augen.

Wie konnte er es nur wagen mich so zu verletzen? Was hatte ich ihm angetan, dass er mich so mies behandelt? Ja, ich war stur, behielt einiges für mich und hatte einen Dickschädel. Aber das alles war doch kein Grund, um mich so schlecht zu behandeln, oder? Ich schniefte und zog mir die Decke über den Kopf. Angespannt knabberte ich an meinem Fingernagel, während die Tränen mein Kissen nass machten.

Ich wollte den ganzen Tag, nein die ganzen nächsten Wochen, einfach in meinem Bett liegen bleiben. Mich verkriechen und keine Menschenseele sehen. Das Vertrauen, in die Menschen um mich herum, hatte ich verloren. Wem konnte ich noch glauben oder auf wen konnte ich mich noch verlassen? Wenn sie die Nase voll von mir haben, rammen sie mir ein Messer in den Rücken, während sie sich innerlich über mich schlapp lachten.

Carina zog mit einem Ruck die Decke von meinem Kopf weg. Diese Handlung ließ mich nackt und verletzlich wirken, weshalb ich mich zusammenrollte wie ein Embryo. »Habe ich doch bereits gesagt! Weil wir beide eine Mission haben. Ich habe dir etwas mitgebracht.« Erschöpft drehte ich mich zu ihr um und schaute sie entgeistert an. Carina warf etwas auf meine Decke, weshalb ich mit meinen Finger danach tastete. Als ich es erspürte, hob ich es hoch und betrachtete es.
»Ein Schwangerschaftstest? Carina, ich habe darauf keine Lust«, stöhnte ich laut und legte den Test wieder auf die Matratze.

»Das ist mir egal!«, meckerte sie. Dann griff sie nach meinen Arm und zog mich hoch. Dabei war sie sehr grob, weshalb ich sie schockiert ansah. Seit wann war sie so rabiat und nahm keine Rücksicht auf meine Gefühle?
»Carina ich habe kaum geschlafen und bin erschöpft. Lass uns das wann anders machen. Hast du kein Erbarmen mit mir? Seit langem sehen wir uns wieder und du hast noch nicht ein Mal eine höfliche Begrüßung oder Umarmung für mich übrig?«, schimpfte ich und entriss mich aus ihrem Griff.

»Ich werde dich tröstend in die Arme schließen, aber erst wenn wir den Test gemacht haben.« Genervt stöhnte ich und warf die Decke zur Seite. Nachdem ich aufstand hielt ich mich an ihr fest, denn mir war schwindelig. »Du siehst schlecht aus«, bemerkte sie. Ich lachte hämisch auf. Wie hätte ich ihrer Meinung denn aussehen sollen? Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Mein Messy Dutt hatte sich halb geöffnet, weshalb meine Haare wirr umher fielen. Ich hatte schreckliche Augenringe, während meine Augen rot aufgequollen waren. Außerdem trug ich die bequemsten und hässlichsten Sachen, die ich in meinem Schrank besaß.

Im Spiegelbild fiel mir auf, wie Carina meinen Bauch betrachtete, aufgrund dessen drehte ich mich genervt zu ihr um. »Sei nicht albern! Selbst wenn ich schwanger wäre, dann könnte man noch nichts sehen«, sagte ich harsch. So unschön geweckt zu werden und dass nach so wenig Schlaf, konnte einen nur in schlechte Laune versetzen.
»Ab ins Bad!«, rief sie laut und riss die Arme in die Luft. Nachdem ich mit meinen Augen rollte ging ich widerwillig aus meinem Zimmer. Aus der Küche war das Klappern von Geschirr zu hören. Meine Mutter war scheinbar schon fleißig um diese Uhrzeit.

and then came the nanny (Tom Hiddleston FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt