Kapitel 17

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Georges PoV

Ich lag auf meinem Bett und las mein Comic, als ich auf die Uhr schaute und bemerkte, dass Clay seit dem Gespräch mit Jenna nicht ein einziges Mal aus seinem Zimmer gekommen war. Nicht einmal einen Mucks gab er von sich. Langsam hatte ich schon die Befürchtung, dass er sich aus dem Fenster oder so gestürzt hatte. Ich legte mein Comic zur Seite und beschloss mal nach ihm schauen zu gehen.

Ich öffnete vorsichtig seine Zimmertüre und lief hinein. Ich meinte zu sehen, wie er sich eine Träne von der Wange wischte. Zunächst schien er mich nicht zu bemerken, doch als er mich sah und einen kurzen Blick widmete, schien es ihn nicht ganz so zu erfreuen.

,,Verschwinde, bevor ich dich wieder belästige'' rief er mir zu. Ich hatte zwar keine Ahnung, was das jetzt wieder bedeuten sollte, aber die Ahnung hatte ich bei ihm sowieso die meiste Zeit nicht.
,,Alles okay?'' fragte ich ihn und ignorierte, was er gesagt hatte, doch auch mich schien er zu ignorieren.

Eine Weile stand ich dort, bevor ich mich auf sein Bett setzte.
,,Du solltest echt aufhören so viel zu rauchen'' gab ich von mir, nachdem ich gehustet hatte, da der Wind mir seinen Rauch ins Gesicht pustete.

,,Was willst du hier, George?'' fragte er schon seufzend.
Ich schaute ihn an. Sein Blick war immer noch aus dem Fenster gerichtet.
,,Keine Ahnung, ich wollte einfach nur kurz nach dir sehen'' antwortete ich ehrlich.
Nun drehte er sich seitlich zu mir, während er mit einem Arm noch immer auf der Fensterbank abgestützt lehnte.

,,Machst du dir jetzt Sorgen oder was?'' fragte er belustigt, schien die Frage aber auch ernst zu meinen, da er mich erwartungsvoll anschaute.
,,Du bist auch nur ein Mensch mit Gefühlen, wir alle brauchen mal jemanden zum Reden oder einfach nur zum Zuhören'' entgegnete ich ihm.

,,Beides ist absoluter Bullshit'' sagte er.
,,Menschen sagen und tun das nur, um sich im Nachhinein besser zu fühlen'' fügte er hinzu.
,,Mag sein, aber du würdest dich wahrscheinlich auch besser fühlen dadurch'' antwortete ich.
Er drückte seine Zigarette aus und musterte mich.

,,Warum versuchst du noch immer den netten Stiefbruder zu spielen?'' fragte er mich.
,,Vielleicht bin ich ja einfach der nette Stiefbruder'' grinste ich, was ihn tatsächlich auch für einen kurzen Moment zum Grinsen brachte.

,,Wow, der Grinch kann ja auch sowas wie Lächeln'' rief ich daraufhin.
,,Der Grinch?''
,,Wie soll man dich sonst bezeichnen?'' fragte ich.

,,Hmm...wie wärs mit dem unbeschreiblich heißem unwiderstehlichen Kerl?'' sagte er, während er sich neben mich aufs Bett setzte. Ich hätte nicht erwartet, dass er sich neben mich setzen würde. Er kam mir eigentlich nur nah, wenn er mir drohen oder mich einschüchtern wollte.

,,Träum weiter'' entgegnete ich ihm.
,,Bist du nicht derjenige, der davon träumt?'' sagte er plötzlich, was mein Herz zum stillstand brachte. Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht.
,,Was?'' entfuhr es mir. Sofort änderte sich die Atmosphäre im Raum.

Er musterte mich mit einem leichten neckenden Grinsen auf den Lippen.
,,Es war eigentlich nur eine Vermutung, aber anhand deiner Reaktion nehme ich an, dass es wirklich so ist'' sagte er.

Stillschweigend saß ich dort und bewegte mich keinen Zentimeter.
Er bemerkte mein hilf und ahnungslosen Blick.
,,Beim Frühstück, es war offensichtlich'' lachte er.
,,Aber ich hätte niemals gedacht, dass du auf Typen stehst muss ich sagen'' fügte er hinzu.

Ich schluckte.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich nun verhalten oder was ich sagen sollte.
,,Jetzt versteh ich auch, wieso du mich immer anstarrst'' gab er von sich.

Plötzlich legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel, was mich so erschreckte, dass ich total zusammenzuckte. Er grinste und musterte mich von oben bis unten.
,,Ich wette, dass dir diese Träume gefallen'' hauchte er mir in mein Ohr.

Mir wurde das allmählich zu viel, vor allem da er mit mir spielte. Daher stand ich auf und wollte aus seinem Zimmer verschwinden, doch er zog mich an meinem Handgelenk zurück, sodass ich auf sein Bett fiel. Er nutzte die Chance und beugte sich über mich.

,,Gib's zu, meinem Charme konntest du von Anfang an nicht widerstehen.''
,,Warum tust du das?'' brachte ich unter erschwerten Atem hervor. Er zuckte mit den Schultern.
,,Vielleicht gefällt es mir ja, dich mir so untergeben zu sehen - '' Er strich mit seinen Fingern sanft über meinen Arm.
,, - zu sehen, wie sehr du mich willst'' grinste er.

Als er anfing sich mit seinem Gesicht mir zu nähern, ertönte im Flur am Türrahmen eine andere Stimme. Als wir dorthin schauten war Nick zu sehen, der uns mit einem offenem Mund anstarrte.
,,Ach...du...scheiße...'' murmelte er verstört vor sich hin.


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This is epic.

RipoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt