Kapitel 32

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Mickey und ich saßen an einem Tisch draußen auf dem Schulhof während der Pause als George und Nick an uns vorbeiliefen. Seit George vorletzte Nacht in meinem Bett lag, fiel es mir wieder schwerer ihn zu ignorieren. Nur noch einen Tag und dann würde es uns beiden vermutlich leichter fallen.

Ich hatte schon an Mickeys Gesichtsausdruck erkannt, dass er nicht sitzen bleiben und seine Klappe halten würde. Ich hatte dennoch gehofft, dass er es tun würde, dennoch zwickte er George in den Hintern, pfiff und rief: ,,Was ich alles tun würde, um den nochmal ohne die Hose sehen zu können.''

Nick drehte sich als erster um und wollte auf Mickey los, doch George hielt ihn zurück.
,,Lass gut sein, Nick'' entgegnete er ihm dabei, doch Nick konnte man ansehen, wie gerne er Mickey in die Fresse schlagen wollte.
,,Bitte, Nick'' flehte er beinah schon, woraufhin Nick seufzend wenige Schritte zurücktrat.

Da Mickey aufgestanden war, vermutlich um sich auf Nick vorzubereiten, setzte auch er sich mit einem Grinsen im Gesicht wieder hin. Während all das passierte, saß ich dort und aß weiter mein Essen.

Ich hatte mir vorgenommen mich aus dem ganzen Mist herauszuhalten, da George so oder so nicht wollte, dass ich mich einmischte. Weil ich es getan hatte, ging das mit uns erst in die Brüche.

Ich schaute George auch nicht einmal wirklich an. Aus dem Augenwinkel sah ich ihn nur immer wieder mich anschauen. Mickey fing an weiter zu provozieren, woraufhin es zwischen ihm und Nick zu einem lautstarken Streit wurde und sie sich fast an die Gurgel gingen. Irgendwann hatte ich dann auch die Schnauze voll und stand auf.

,,Könnt ihr beide mal die Fresse halten?'' rief ich ihnen genervt zu, woraufhin sie mich alle drei anschauten. Ich schaute Mickey an.
,,Setz dich hin und sei ruhig, wir haben darüber gesprochen'' entgegnete ich ihm mit ernstem Ton und Blick, woraufhin er seine Hände verteidigend hob und sich hinsetzte.

Nun schaute ich George und Nick an.
,,Geht jetzt'' forderte ich sie auf. Eine Weile starrten sie mich beide einfach nur an. Nick zog George am Arm als Zeichen, dass er weiterziehen wollte, doch George starrte mir noch immer direkt in die Augen, mit diesem Blick.

Zu Hause nach der Schule war ich gerade schon dabei mir die ersten Sachen in eine Tasche zu packen. Morgen früh war meine Abreise. Ich wollte mich nicht länger als nötig hier aufhalten. Zugegeben wollte ich einfach nur so schnell wie möglich verschwinden, um George aus dem Weg gehen zu können, doch dieser kam gerade nach Hause, wie ich es gehört hatte.

Ich spürte auf meinem Rücken seinen Blick. Ich hatte damit gerechnet, dass er etwas sagen würde. Mich versuchen aufzuhalten, doch es kam nichts von ihm, woraufhin ich dachte, dass er in sein Zimmer gegangen wäre, doch er noch immer dort stand, als ich mich umdrehte und ihm direkt in die Augen schaute.

Sein Blick war so...leer.
Als würde es ihn nicht mehr kümmern.
Als würde es ihm nichts mehr ausmachen, dass ich morgen verschwinden würde.
Ich sollte es gut finden, doch es beunruhigte mich eher.
Schließlich wollte er doch gar nicht, dass ich ging - oder hatte sich das geändert?

Plötzlich drehte er sich um, lief in sein Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Ich hatte keine Ahnung, was dieses Verhalten zu bedeuten hatte, doch vielleicht war es auch gut so. Vielleicht versuchte er einfach, es uns beiden nicht noch schwerer zu machen.


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Wir nähern uns langsam dem Ende von Ripo, guys. 😁

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