Clays PoV
Ich wurde wach, da ich eine Türe unten zuknallen hörte. Müde und total verschlafen rieb ich mir die Augen. Ich schaute auf mein Handydisplay, es war kurz nach halb 9. Eigentlich dürfte niemand außer mir mehr im Haus sein.
Ich hörte Schritte, die die Treppe hinaufkamen. Da meine Türe geschlossen war, sah ich nicht wer es war, doch es hörte sich nach George an, da die Schritte sich in sein Zimmer begaben. Was tat er denn wieder hier? Normalerweise war er doch gar kein Schulschwänzer.
Meine Blase musste mal geleert werden, daher stand ich auf und lief in Richtung Badezimmer. Als ich meine Türe öffnete konnte ich in Georges Zimmer hineinschauen, da seine Türe offen stand. Er lag mit dem Gesicht zur Wand gedreht auf seinem Bett.
Ich dachte mir zunächst nichts dabei und lief normal weiter zum Badezimmer. Nachdem meine Blase geleert wurde und ich in den Flur zurück und in mein Zimmer laufen wollte, nahm ich dieses Geräusch wahr, was wie ein Schluchzen klang.
An meiner Zimmertüre drehte ich mich wieder um und schaute noch einmal zu George hinein. Dieses Geräusch, was wie ein Schluchzen klang, kam definitiv von ihm. Irgendwie bekam ich ein ungutes Gefühl.
,,Seit wann schwänzt du denn die Schule?'' entgegnete ich ihm, als ich an seiner Zimmertüre lehnte. Ich wusste nicht, wie ich ihn sonst ansprechen sollte, daher versuchte ich es so. Er reagierte jedoch nicht.
Ich lief auf ihn zu und stand vor seinem Bett.
,,George?'' sagte ich seinen Namen, während ich meine Hand auf seine Schulter legte. Plötzlich zuckte er zusammen.
,,Fass mich nicht an'' rief er.Verwundert, irritiert und zugegeben etwas erschrocken starrte ich ihn an. Was war auf einmal los mit ihm? Ich räusperte mich und versuchte noch einmal seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Langsam setzte ich mich auf seine Bettkante, achtete jedoch darauf ihn nicht zu berühren, da er sonst wieder wahrscheinlich ausflippen würde.
,,Ist irgendwas passiert?'' fragte ich ihn.
Immer noch gab er keine Antwort.
,,George, rede mit mir'' forderte ich ihn sanft mehr oder weniger auf.
,,Lass mich einfach in Ruhe...bitte...'' kam es von ihm.Mir war zwar nicht ganz wohl bei der Sache, da auf jeden Fall irgendetwas gewesen war, doch wenn er gerade Ruhe und nicht mit mir sprechen wollte, musste ich das wohl akzeptieren. Mehr als versuchen, mit ihm zu sprechen konnte ich gerade schließlich auch nicht tun.
Natürlich hatten George und ich ein etwas merkwürdiges Verhalten zueinander. Wir waren in den Augen anderer wie Brüder, machten aber miteinander herum. Ich provozierte und ärgerte ihn viel auf allen möglichen Ebenen, doch er war mir tatsächlich wichtiger geworden, als ich es für möglich gehalten hätte.
Zu sehen, wie er dort weinend lag und kein Wort mit mir sprach, traf mich. Ich stand im unwissenden und wusste nicht einmal, ob das etwas mit mir zu tun hatte oder jemand anderen. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.
Ich lag wieder in meinem Bett und versuchte wieder einzuschlafen, doch die Sache mit George beschäftigte mich viel zu sehr. Mit dem Gesicht zur Wand gedreht, starrte ich sie an. Ich hörte, wie die Türe hinter mir geöffnet wurde und drehte mich um. George stand dort und schaute mich mit seinen roten glasigen Augen an.
,,Kann ich mich zu dir legen...?'' fragte er unsicher.
,,Ja'' antwortete ich ihm und rutschte mit meinem Popo mehr zur Wand, damit er neben mir Platz hatte. Als er sich zu mir ins Bett gelegt hatte, legte ich vorsichtig meinen Arm um ihn. Mir fiel auf, dass er leicht zitterte.Plötzlich fing er wieder an zu weinen und schien sich dafür zu schämen.
,,Sorry, eigentlich bin ich nicht so eine Heulsuse'' entschuldigte er sich.
Ich schüttelte meinen Kopf und zog ihn näher an mich in eine seitliche Umarmung hinein.
,,Entschuldige dich niemals für etwas, das menschlich und normal ist'' entgegnete ich ihm.
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Cute and sad chapter after all the spicy ones👀
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Ripo
Fanfiction''Du bist adoptiert'' - das stand auf Clays Geburtstagskarte, die er von seinen ''Eltern'' zum 18. Geburtstag bekommen hatte. Mit diesen drei Worten, mit diesem Tag - seinem Geburtstag, endete und begann sein altes und neues Leben. Clay war in einer...