Kapitel 33

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Georges PoV

Als ich am Morgen meine Augen öffnete, war das Erste, was mir in den Sinn kam, dass es Clays Geburtstag war und nicht nur sein Geburtstag, sondern auch der Tag, an dem er gehen würde. Ich hatte ihn gestern schon beim Packen gesehen, doch ich hatte einfach nicht die Kraft, mit ihm darüber nochmal zu reden.

Mein Gefühl sagte mir, dass genau das mein Fehler gewesen war. Hätte es aber überhaupt etwas gebracht, was zu sagen? Clay wollte nicht hier sein, das wollte er nie. Jemanden wie mich fand er wahrscheinlich überall.

Bullshit.
Ich wollte nicht, dass er ging und auch wenn er das bereits wusste, hätte ich noch einmal versuchen sollen, mit ihm zu reden. Ihm endlich klar und deutlich sagen sollen, was ich für ihn fühlte.

Ich schaute auf mein Handy, es war kurz nach 11 Uhr. Hatte ich wirklich so lange geschlafen? Ich hörte von unten, wie die Haustüre geöffnet und wieder geschlossen wurde. Sofort überkam mich die Angst, dass es Clay gewesen war.

Ich sprang aus meinem Bett und lief nach unten. Im Flur sah ich Jenna stehen, die einen traurigen Gesichtsausdruck im Gesicht trug.
,,Er wollte dich nicht wecken'' sagte sie zu mir und das sagte mir, dass es Clay gewesen war, der durch diese Türe gegangen war.

Ruckartig öffnete ich sie und sah Clay, wie er den Weg entlang hinunter zu einem Auto lief, an dem jemand stand. Es war ein braunhaariger Typ, den ich zuvor noch nie gesehen hatte.
Er schien auf Clay zu warten.

,,Clay!'' rief ich seinen Namen und rannte auf ihn zu, obwohl ich barfuß und nur in einer Jogginghose war. Zu meinem Glück regnete es auch noch leicht. Clay blieb mit den zwei Taschen, jeweils links und rechts in der Hand, stehen und schaute mich an.

,,Sag mir was ich tun kann, damit du nicht gehst und ich tus!'' entgegnete ich ihm. Er drehte leicht seinen Kopf zur Seite und schaute mich mit diesem warmen Gesichtsausdruck an, welcher mir nur noch mehr Sorgen bereitete.

,,George'' sagte er meinen Namen in einem ruhigen Ton. Mir gefiel das ganz und gar nicht.
,,Wir haben darüber doch schon gesprochen...'' fing er an.
,,Es war von Anfang an klar, dass ich nicht hier bleiben würde'' fuhr er fort.
,,Und das mit uns...es war schön, wirklich...aber wir sind einfach nicht füreinander gemacht'' fügte er hinzu.

Seine Worte zerrissen mich in Fetzen, wie konnte er überhaupt so etwas sagen?
,,Ich liebe dich'' entfuhr es mir.
Seine Augen weiteten sich, während er mich anstarrte.
,,Was?'' kam es leise von ihm. Er wirkte überrascht, aber nicht überrascht über die Tatsache, dass ich ihn liebte, sondern dass ich es ihm klar gesagt hatte.

,,Bitte geh nicht...'' flehte ich erneut.
,,Alles was ich über uns gesagt habe, ist bullshit...ich brauche dich...ich will nicht, dass du gehst...'' Meine Verzweiflung wurde immer größer, da nichts wirklich zu helfen schien.

Er schien nachzudenken und schaute mir wieder fest in die Augen.
,,Ich liebe dich auch George'' sagte er, woraufhin ich etwas sagen wollte, doch er schien noch nicht fertig gewesen zu sein und sprach weiter.
,,Aber manchmal passt es zwischen zwei Menschen einfach nicht. Das mit uns würde nie gut gehen. Wie du gesagt hast, sind wir wie Wasser und Feuer.''

Meine Augen fingen an, sich mit Tränen zu füllen.
,,Tu das nicht...bitte...'' Meine Brust begann zu schmerzen.
Noch nie hatte ich für jemanden so starke Gefühle wie für ihn.
Noch nie hatte ich jemanden so sehr in meinem Leben, in meiner Nähe gebraucht, wie ihn.

Ich konnte nicht anders, als meine Lippen auf seine zu pressen. Vielleicht konnte ich ihm so zeigen, wie sehr ich ihn liebte und brauchte, wie sehr ich nicht wollte, dass er ging. Tatsächlich ließ er die Tasche in seiner linken Hand fallen und legte seine Hand sanft an meine Wange, während er den Kuss erwiderte.

Als er sich langsam von mir löste und seine Stirn an meine lehnte, schaute er zum Auto herüber, da der Typ schon eingestiegen war.
,,Das ist Karl, ein alter guter Freund von mir, bei dem ich für eine Weile wohnen werde'' murmelte er.

Die Tränen kullerten mir die Wangen hinunter, die er mit seinem Daumen wegwischte.
,,Ich muss jetzt los...'' hörte ich ihn sagen.
Er legte seine Finger an mein Kinn und zwang mich förmlich ihm richtig in die Augen zu schauen, da ich es nicht getan hatte.

,,Lass dich von niemanden kleinmachen, auch nicht von Mickey.''
,,Du bist stark George, stärker als du denkst.''
Er zog mich noch einmal in einen Kuss hinein, der sich wie der Abschied angefühlt hatte.
,,Du bist der erste und einzige, der mir gezeigt hat, was Liebe ist'' flüsterte er währenddessen und zog mich anschließend noch einmal in eine feste Umarmung, wobei er mir: ,,Pass auf dich auf'' ins Ohr flüsterte, seine Tasche aufhob und zum Auto lief.

Ich drehte mich zur Haustüre und sah Jenna dort stehen, sie hatte alles mit angesehen. Nun wusste sie, was zwischen Clay und mir wirklich für ein Verhältnis herrschte oder geherrscht hatte.

Während das Auto wegfuhr kam sie auf mich zu. Als sie vor mir stand, sagte sie nichts, sondern zog mich direkt in eine herzliche Umarmung, währenddessen kullerten mir weiterhin die Tränen hinunter.


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Beruhigt euch, das war noch nicht das letzte Kapitel! 😂

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