Kapitel 28

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Georges PoV

Als ich am nächsten Tag am Abend nach Hause kam sah ich ein Polizeiwagen vor unserer Haustüre stehen. Zunächst dachte ich, dass sie vielleicht einfach nur dort geparkt hatten, doch als ich sie aus unserem Haus kommen sah, wusste ich, dass bei uns etwas vorgefallen sein musste.

Meine Schritte wurden einen Schritt schneller. Besorgt lief ich ins Wohnzimmer, wo ich Jenna, meinen Vater und Clay stehen sah. Als sie mich anschauten, schienen sie überrascht.
,,Ich dachte du bleibst das ganze Wochenende bei Nick?'' fragte mich Jenna verwundert.
,,Nein, nur eine Nacht'' antwortete ich.

,,Was ist passiert? Wieso war die Polizei hier?'' fragte ich nun verwundert.
,,Jemand hat einen Stein mit einer Drohung durch das Wohnzimmerfenster geschmissen'' erzählte mein Vater.
,,Was?'' entfuhr es mir schockiert.

Ruckartig schaute ich zu Clay. Dieser schien relativ entspannt. Als würde es ihm nichts ausmachen. Hatte er sich doch etwa an Mickey vergriffen? Als er bemerkte, dass ich ihn anschaute, widmete er mir einen kurzen Blick, doch schaute wieder weg.

Ich lief enttäuscht nach oben in mein Zimmer. Es hatte definitiv etwas mit Clay zu tun, da ein Ziegelstein mit einer Drohung darauf eine Art Kriegserklärung von Mickey war. Es dauerte nicht lange, bis Clay mir nach kam.

,,Du hast mir versprochen nichts zu unternehmen!'' entgegnete ich ihm lautstark, nachdem er mein Zimmer betreten und die Türe hinter sich geschlossen hatte.
,,Ich weiß, es tut mir le - ''
,,Spar dir das, ich kann das nicht mehr hören'' unterbrach ich ihn.
,,Immer tut es allen leid!''

,,Wieso willst du nicht, dass Mickey das bekommt, was er verdient?'' fragte er mich.
,,Wieso? Weil der Mistkerl krank im Kopf ist, Clay!'' schrie ich ihn schon förmlich an.
,,Du hast mir ein Versprechen gegeben in dem Wissen, dass du es sowieso brichst, weil du einen Scheiß darauf gegeben hast!''

,,So ist das nicht'' sagte er.
,,Nicht? Wie denn sonst? Dachtest du, du tust mir einen Gefallen damit, wenn du meine Familie mit darein und in Gefahr bringst? Ich habe dich mehrmals vor ihm gewarnt!''
,,Es ist doch nur ein Stein?'' kam es von ihm. Fassungslos starrte ich ihn an.
,,Ein großer und schwerer, den jemand hätte treffen können, verdammt!''

Es herrschte Stille.
Ich setzte mich auf mein Bett und starrte auf den Boden.
,,Du bist genau wie er...'' murmelte ich.
,,Ich habe nie etwas anderes behauptet'' hörte ich ihn sagen, woraufhin ich ihn erneut fassungslos anschaute.

,,Mickey und ich kommen aus derselben Gegend. Wir sind anders als du aufgewachsen, George. Da wo wir herkommen ist so etwas normal.''
,,Noch so jemanden will und kann ich nicht in meinem Leben haben'' entgegnete ich ihm.
,,Du solltest dich mit ihm versöhnen und dein Ghetto leben weiterleben'' schlug ich ihm vor.
,,Was?'' kam es verwundert von ihm.

Ich stand auf und machte einen Schritt auf ihn zu.
,,Du hast recht, du gehörst in dieses Leben, in diese Gegend, nicht. Du und ich sind wie Wasser und Feuer.''

,,Ich wollte dir nur helfen, dich beschützen'' sagte er.
,,Das kann ich selbst'' antwortete ich.
,,Hat man gesehen'' sagte er daraufhin, woraufhin sich meine Augen weiteten.
Ich konnte nicht glauben, was er gerade gesagt hatte.

,,Verschwinde aus meinem Zimmer'' forderte ich ihn auf.
,,So war das nicht gemeint'' Er versuchte nach mir zu greifen, doch ich machte einen Schritt zurück.
,,Ich mein es ernst, verschwinde aus meinem Zimmer Clay.''
Er seufzte, verließ jedoch mein Zimmer.

Nachdem er in seins gelaufen war, ließ ich mich auf meinem Bett erneut nieder und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich konnte noch immer nicht glauben, was er gesagt hatte und ich hatte mich auch noch zu ihm ins Bett gelegt, da ich dachte ihm vertrauen zu können.

Wieso mussten immer die so verdammte Arschlöcher sein, für die ich etwas empfand? Wieso hatte ich überhaupt zugelassen, dass es zwischen ihm und mir, dass es mit meinen Gefühlen so weit getrieben wurde?


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Was wohl jetzt passieren wird? 🥱


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